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AKTION/520: "Grenzen öffnen für Menschen. Grenzen schließen für Waffen." (IPPNW)


IPPNW-Pressemitteilung vom 26. Februar 2014
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland

"Grenzen öffnen für Menschen. Grenzen schließen für Waffen."

Protest mit Panzer, Chorgesang und Transparenten vor dem Reichstag



"Grenzen öffnen für Menschen. Grenzen schließen für Waffen.": Mit Panzerattrappen, Chorgesang und Transparenten demonstrierten Repräsentantinnen und Vertreter der Kampagne "Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel" heute (26.02.) in Berlin vor dem Reichstag für die Forderung nach einem grundsätzliches Verbot von Rüstungsexporten in Artikel 26,2 des Grundgesetzes. 95.000 Unterschriften für eine entsprechende Klarstellung im Grundgesetz wurden bereits am Vortag (25.02) an Bundestagsvizepräsidentin Edelgard Bulmahn übergeben.

"Es ist ein Skandal, das Armuts- und Kriegsflüchtlingen kaum eine Chance haben, in Deutschland und Europa eine sichere Zuflucht zu finden, gleichzeitig aber dem Rüstungsexport weiterhin Tür und Tor geöffnet wird," kritisiert Christine Hoffmann, pax christi-Generalsekretärin und Sprecherin der "Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel!" die Bundesregierung. "Wer Frieden und Menschenrechte will, der muss den Worten Taten folgen lassen und sich in der EU dafür einsetzen, dass die Grenzen für die Menschen geöffnet und die Grenzen für Waffen geschlossen werden" forderte Hoffmann vor dem Reichstag die Bundesregierung auf.

"Waffenexporte produzieren Flüchtlinge", so der Vorwurf von Jürgen Grässlin, Sprecher der Kampagne Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel! und der Deutschen Friedensgesellschaft - Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK). "Deutsche Kriegswaffen wurden in den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien, in der Türkei, im Irak, in Afghanistan und in Libyen eingesetzt. Unzählige Menschen starben, Überlebende flohen vor der Waffengewalt: im eigenen Land, in Nachbarländer bis hin nach Deutschland." Laut Grässlin "trifft die Bundesregierung aufgrund ihrer hemmungslosen Rüstungsexportpolitik in menschenrechtsverletzende und kriegsführende Staaten massiv Mitschuld".

"Während die Bundesregierung mit dem Export von Grenzzäunen zum Beispiel nach Saudi-Arabien und Algerien aktiv dazu beiträgt, das Menschen hilflos auf der Strecke bleiben, machen die von Deutschland gelieferten sogenannten Kleinwaffen vor Grenzen keinen Halt und tauchen überall dort auf, wo sich Krisen und Kriege anbahnen. " so Paul Russmann, Sprecher der "Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel!" und Geschäftsführer der Aktion Ohne Rüstung Leben: "Kleinwaffen sind die Massenvernichtungswaffen moderner Kriege und die Bundesregierung könnte mit einem Exportverbot dieser Mordwaffen einen Beitrag dazu leisten, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen."

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Quelle:
Pressemitteilung vom 26. Februar 2014
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland
Körtestr. 10, 10967 Berlin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Februar 2014