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AKTION/563: Ostermarsch so innovativ wie nie zuvor (Netzwerk Friedenskooperative)


Netzwerk Friedenskooperative - Pressemitteilung vom 9. April 2020

"Ostermarsch so innovativ wie nie zuvor"

Auftakt der Ostermarsch-Aktivitäten 2020


Trotz Corona-Krise finden die Ostermärsche in diesem Jahr statt - wenn auch auf kreative Art und Weise. Das Netzwerk Friedenskooperative stellt auch 2020 wieder umfangreiche Informationen rund um die Osteraktionen der Friedensbewegung auf seiner Website zur Verfügung. Bei den Aktionen, die in diesem Jahr hauptsächlich von zu Hause und virtuell stattfinden, werden u.a. die steigenden Rüstungsausgaben und nukleare Aufrüstung kritisiert sowie ein solidarisches Miteinander und mehr Kooperation der Staaten untereinander angesichts der Corona-Epidemie gefordert.

"Wenn die Ostermärsche in Deutschland ausgerechnet im sechzigsten Jahr ihres Bestehens ausgefallen wären, wäre das für die Friedensbewegung eine Katastrophe gewesen. Aber ich bin beeindruckt zu sehen, wie kreativ die Bewegung wird, um ihre Forderungen nach Frieden und Abrüstung trotz Corona-Krise in die Öffentlichkeit zu bringen.", erklärt Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative. "Viele Aktive greifen jetzt zu innovativen Mitteln, schmücken ihre Fenster mit Bannern und Friedensfahnen, veröffentlichen ihre Ostermarsch-Aufrufe als Zeitungsanzeige oder werden im Internet aktiv. Wer hätte gedacht, dass die Ostermärsche nach sechs Jahrzehnten noch einmal so innovativ werden?", so Golla weiter.

Ostermarsch-Aktivitäten im Überblick

Eine Übersicht über die dezentral organisierten Oster-Aktivitäten der Friedensbewegung stellt das Netzwerk Friedenskooperative zur Verfügung unter:
https://www.friedenskooperative.de/alternativer-ostermarsch/vor-ort

Auf der Aktionswebsite www.ostermarsch.de sammeln Friedensbewegte Fotos ihrer kreativen Aktionen und erstellen damit ein virtuelles Friedenszeichen.

Für Samstag (11. April) rufen verschiedene Friedensorganisationen, darunter auch das Netzwerk Friedenskooperative zu einer gemeinsamen Online-Aktion auf. Neben interaktiven Elementen wird es im Rahmen dieser Veranstaltung u.a. Rede- und Musikbeiträge von Beatrice Fihn (Friedensnobelpreisträgerin, Direktorin der "Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen", ICAN), Katharina Nocun (Netzaktivistin, Autorin), Renke Brahms (Friedensbeauftragter der "Evangelischen Kirche Deutschlands"), Jürgen Grässlin (Sprecher der "Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel") und Konstantin Wecker (Liedermacher) geben. An der Online-Demonstration kann man hier teilnehmen:
https://youtu.be/p1PpbqTb8dA

Themen der Ostermärsche 2020

Die Corona-Krise wirkt sich auch inhaltlich auf die diesjährigen Ostermarsch-Aktivitäten aus. "In den vergangenen Jahren haben wir eine enorme Aufrüstung erlebt. Dabei sollte es angeblich um unsere Sicherheit gehen.", betont Philipp Ingenleuf vom Netzwerk Friedenskooperative. Und weiter: "Jetzt sehen wir, dass Investitionen in ganz anderen Bereichen benötigt werden, damit die Menschen sicher leben können. Es ist ein Unding, dass so viel Geld für Rüstung verschleudert wird. Statt Geld für Panzer oder Kampfflugzeuge auszugeben, brauchen wir mehr Intensivstationen und vor allem gut ausgebildetes sowie gut bezahltes Personal im Gesundheitsbereich!". Erst Ende März rief UN-Generalsekretär António Guterres zu einem "globalen Waffenstillstand" angesichts der Corona-Pandemie auf.

Nukleare Abrüstung - eines der Ur-Themen der Ostermärsche - steht auch in diesem Jahr im Fokus bei vielen Aktiven. Grund dafür ist die in Kürze bevorstehende Entscheidung über ein neues atomwaffenfähiges Flugzeug für die Bundeswehr. Laut Medienberichten sollen Flugzeuge des Typs F-18 die veralteten Tornados der Bundeswehr ersetzen und dazu dienen, die in Büchel stationierten Atomwaffen im Ernstfall ins Ziel zu fliegen. "Die Mehrheit der Menschen in Deutschland möchte in einem atomwaffenfreien Land leben. Die Verteidigungsministerin sollte dies endlich zur Kenntnis zu nehmen. Wer sich in Zeiten von Corona ernsthaft die nukleare Aufrüstung weiter vorantreibt, hat den Schuss nicht gehört", sagt Marvin Mendyka vom Netzwerk Friedenskooperative. Der Abzug der Atomwaffen aus Deutschland sowie der Beitritt Deutschlands zum UN-Atomwaffenverbot gehören zu den zentralen Forderungen der Friedensbewegung.

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Quelle:
Netzwerk Friedenskooperative
Römerstr. 88, 53111 Bonn
Telefon: 0228-692904, Fax: 0228-692906
E-Mail: friekoop@friedenskooperative.de
Internet: www.friedenskooperative.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. April 2020

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