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MELDUNG/1016: US-Atombomben raus aus Deutschland (Pressenza)


Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin

US-Atombomben raus aus Deutschland

Von ICAN Deutschland, 7. Juli 2019


Büchel - 07.07.2019. Ein generationenübergreifendes Friedensfest neben dem Bundeswehrstützpunkt in Büchel feiert den 2. Jahrestag des UN-Vertrags zum Verbot von Atomwaffen.

Am Sonntag, dem Höhepunkt des ICAN/IPPNW-Aktionsfestivals in Büchel, besuchten etwa 1000 Gäste einen ökumenischen Gottesdienst mit Dr. Margot Käßmann. Mit dem mehrtägigen, bunten Festival protestierten die Teilnehmenden gegen die Stationierung der US-Atomwaffen in Deutschland und setzten sich für die Ächtung von Atomwaffen ein.

In ihrer Predigt kritisierte Dr. Margot Käßmann Befürworter der nuklearen Teilhabe und von Atomwaffen: "Angesichts solcher Aussagen von Menschen, die Verantwortung tragen, muss es uns doch gruseln. Da ist Widerspruch gefragt."


Gruppenphoto mit Raketenattrappen - Foto: Ralf Schlesener / ICAN Deutschland (CC BY-NC-SA 2.0), via flickr https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/

Aktionsfestival in Büchel 2019 - wir rüsten ab
Foto: Ralf Schlesener / ICAN Deutschland (CC BY-NC-SA 2.0), via flickr
https://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/2.0/

Bereits seit Freitag kamen Aktivisti*innen aus ganz Deutschland zum Aktionsfestival in Büchel zusammen. Das von den Friedensnobelpreisorganisationen ICAN und IPPNW gestaltete Wochenende fand im Rahmen der Aktionspräsenz "20 Wochen gegen 20 Atomwaffen" statt. Es wurden verschiedene kreative Workshops angeboten und die Ergebnisse am Sonntag auf einer großen Bühne dem Publikum präsentiert. Unter anderem fand eine Performance mit 20 Bombenattrappen statt, um sichtbar zu machen, was hinter dem Militärzaun geheim gelagert ist.

"Mit der Aktion weisen wir darauf hin, dass Deutschland im Rahmen der nuklearen Teilhabe mit dem Einsatz von Atomwaffen und damit mit millionenfacher Vernichtung droht", so Xanthe Hall, Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland. Derzeit wird sogar über die Anschaffung neuer Trägersysteme für die modernisierten B61-12-Bomben der USA diskutiert. "Statt sich weiter an die völkerrechtswidrige Abschreckungspolitik zu klammern, sollte Deutschland den abrüstungspolitischen Worten auch Taten folgen lassen und dem Vertrag zum Verbot von Atomwaffen beitreten", so Hall.

Der Vertrag zum Verbot von Atomwaffen wurde vor zwei Jahren, am 7. Juli 2017, im Rahmen der Vereinten Nationen verabschiedet. Bisher haben 70 Staaten den Vertrag unterschrieben, 23 bereits ratifiziert. Der Vertrag tritt 3 Monate nach der 50. Ratifizierung in Kraft.


Der Text steht unter der Lizenz Creative Commons 4.0
http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/

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Quelle:
Internationale Presseagentur Pressenza - Büro Berlin
Reto Thumiger
E-Mail: redaktion.berlin@pressenza.com
Internet: www.pressenza.com/de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juli 2019

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