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INTERNATIONAL/023: China - Mediale Zusammenarbeit mit Afrika angestrebt (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 10. Mai 2011

China: Mediale Zusammenarbeit mit Afrika angestrebt

Von Taro Ichikawa


Tokio, 10. Mai (IPS/IDN*) - China will nicht nur die Wirtschafts- und Finanzbeziehungen zu Afrika stärken. Auch die Zusammenarbeit der afrikanisch-chinesischen Medien soll intensiviert werden.

"Obwohl China und Afrika geographisch weit auseinander liegen, konnten sie durch die westlichen Medien viel voneinander lernen", zitierte die chinesische Nachrichtenagentur 'Xinhua' den Propagandaminister der Volksrepublik, Li Changchun. Da die westliche Berichterstattung jedoch die Realitäten nicht immer wahrheitsgetreu spiegele, sei es ratsam, dass beide Mediengemeinschaften direkte Verbindungen knüpften.

Über Jahrzehnte hätten sich die Entwicklungsländer vergeblich gegen die Dominanz des Westens in der internationalen Berichterstattung gewehrt, heißt es in dem Xinhua-Beitrag. Seit dem epochalen Aufstieg der Entwicklungsländer bestehe nun Hoffnung, dass es zu einer größeren Ausgewogenheit in der Berichterstattung kommen werde. Der Wandel habe China und Afrika eine Stimme verliehen und dafür gesorgt, dass ihre wahren Geschichten gehört würden.

Propagandaminister Li, Mitglied des ständigen Ausschusses des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas (CPC), hatte unlängst auf einem Journalistenseminar in Kenias Hauptstadt Nairobi betont, den Medien komme bei der chinesisch-afrikanischen Annäherung eine wichtige Rolle zu. Deshalb sei es wichtig, dass afrikanische und chinesische Medien enger kooperierten und ihr Know-how miteinander teilten.

Die Volksrepublik China hat seit 2004 mehr als 200 afrikanische Reporter und Medienbeauftragte geschult. Diese Zusammenarbeit soll Li zufolge fortgesetzt werden. Auf einem Gipfel des China-Afrika-Kooperationsforums 2006 in Peking hatten Chinas Staatspräsident Hu Jintao und die Entscheidungsträger von 48 afrikanischen Staaten angekündigt, den Austausch der Medien voranzubringen.

Wie Ridwan Laher, Leiter des südafrikanischen Afrika-Instituts, am 21. April auf dem Journalistenseminar in Nairobi erklärte, verlangen die rasant wachsenden afrikanisch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen und die große chinesische Präsenz in Afrika nach Nachrichten über China. Hatte der afrikanisch-chinesische Handel im Jahr 2000 noch zehn Milliarden US-Dollar betragen, erreichte er 2010 einen Wert von 126,9 Milliarden Dollar.

Die traditionelle Freundschaft zwischen China und Afrika schaffe die Voraussetzungen für eine engere Medienkooperation, sagte Kwendo Opanga vom 'Diplomat East Africa Magazine'. Aus diesem Grund sollten die Partner ihre Austauschprogramme für Journalisten institutionalisieren. Auch fügte er hinzu, dass die afrikanischen Medien hoffen, dass ihnen China den Zugang zu technologischen Neuerungen ermöglicht.


China-Nachrichten auf afrikanischen Mobiltelefonen

Chinas Propagandaminister hatte während seines Kenia-Aufenthalt im letzten Monat die 'Xinhua Mobile Newspaper' eingeweiht, die erste 'mobile' Zeitung in Subsahara-Afrika. Das Jointventure mit einer lokalen Telekom-Unternehmen ermöglicht 17 Millionen Mobiltelefonkunden den Empfang von Informationen der chinesischen Nachrichtenagentur via Handy. (Ende/IPS/kb/2011)

* Der von 'Global Cooperation Council' und 'Globalom Media' erstellte Informations- und Analysendienst IDN-InDepthNews ist Partner von IPS-Deutschland.


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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Mai 2011