Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FACHMEDIZIN

CHIRURGIE/414: Falsche Seite operiert? Neue Checkliste macht Chirurgie noch sicherer (DGCH)


Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) - Dienstag, 26. Januar 2010

Falsche Seite operiert?

Neue Checkliste macht Chirurgie noch sicherer


Hamburg/Berlin - Seitenverwechslungen treten bei Operationen sehr selten auf. Dazu tragen auch die von der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) empfohlenen Sicherheits-Checklisten bei. Deutsche Chirurgen haben die Operations-Checkliste der Welt-Gesundheitsorganisation (WHO) jetzt um eine Rubrik ergänzt und getestet. In wieweit die erweiterte Checkliste Fehlern im chirurgischen Alltag noch besser vorbeugt, erörtert die DGCH auf einer Pressekonferenz am 28. Januar 2010 im Rahmen der 18. Jahrestagung der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Qualitätssicherung und Patientensicherheit (CAQS) in Hamburg.

Im Juni 2008 hatte die WHO erstmals eine 19 Punkte umfassende Sicherheits-Checkliste vorgestellt: Ähnlich wie vor dem Start eines Flugzeugs wird in drei Abschnitten - vor Einleitung der Narkose, vor dem ersten Schnitt und bevor der Patient den Operationssaal verlässt - stichpunktartig alles überprüft, was zu einer Gefährdung des Patienten führen könnte. Laut einer Studie im New England Journal of Medicine im Januar 2009 senkte die Checkliste bei Tests in weltweit acht Ländern Komplikationen bei chirurgischen Eingriffen um ein Drittel.

Chirurgen der DGCH haben diese OP-Checkliste der WHO jetzt um die Spalte "präoperativ" ergänzt. Diese konzentriert sich vor allem auf wesentliche Schritte im Vorfeld der Operation. Die Fachgesellschaft rät dazu, die neue Checkliste in Kliniken einzusetzen. Denn die dadurch verbesserte Kommunikation zwischen Operateur, Team und Patient stärke zum Beispiel die Zusammenarbeit im Team und mache auf diese Weise Operationen noch sicherer.


*


Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH)
Pressestelle DGCH
Anna Julia Voormann
Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
Tel: 0711/89 31 552/163
Fax: 0711/89 31 566
E-Mail: voormann@medizinkommunikation.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2010