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BILDUNG/1034: Ausbildung mit Modellcharakter - Kliniken starten den PflegeCampus Regensburg (idw)


Universitätsklinikum Regensburg - 27.09.2016

Ausbildung mit Modellcharakter: Kliniken starten den PflegeCampus Regensburg

Caritas-Krankenhaus St. Josef und Universitätsklinikum Regensburg (UKR) weiten ihre Kooperation in der Fachausbildung Pflege nachhaltig aus und geben der Ausbildung ein neues Gesicht.


(Regensburg). Es ist ein außergewöhnlicher Schritt für die beiden Klinika und eine beachtliche Neuerung auf dem Gesundheitsmarkt: Das Caritas-Krankenhaus St. Josef und das Universitätsklinikum Regensburg bilden künftig Gesundheits- und Krankenpfleger unter einer gemeinsamen Dachmarke aus. Die bisherige Kooperation wird dazu ausgeweitet, die Zahl der Ausbildungsplätze wird verdoppelt, das Gesicht der Ausbildung wird modernisiert und das Schulgebäude um einen Neubau erweitert.

"Wir gehen einen entscheidenden Schritt, um dem wachsenden Bedarf an Pflegekräften strategisch gerecht zu werden. Mehr Ausbildung sichert mehr Pflege - das ist unser gemeinsames Ziel", bekräftigen Alfred Stockinger, Pflegedirektor des Universitätsklinikums Regensburg, und Michael Frank, Pflegedirektor des Caritas-Krankenhauses St. Josef, anlässlich des heutigen feierlichen Auftakts für den PflegeCampus Regensburg.

Die Berufsfachschule für Krankenpflege am Caritas-Krankenhaus bildet seit 1952 junge Menschen in der Gesundheits- und Krankenpflege aus. Seit 2002 ist das Universitätsklinikum Regensburg als Kooperationspartner in die Ausbildung eingebunden, seit 2013 mit 60 Auszubildenden. Auf Basis dieser erfolgreichen Zusammenarbeit und angesichts des stetig steigenden Bedarfs an qualifizierten Pflegekräften in beiden Häusern starten UKR und Caritas-Krankenhaus mit 25 zusätzlichen Ausbildungsplätzen ins Ausbildungsjahr 2016/2017. In den nächsten Jahren ist die schrittweise Aufstockung auf 282 Ausbildungsplätze geplant. "Es ist ein besonderer Tag für die Berufsfachschule, denn wir begrüßen nicht nur die Pflegekräfte von morgen, sondern wir bilden künftig unter der gemeinsamen Marke 'PflegeCampus Regensburg' aus. Das bekräftigt die Kooperation und schafft zugleich noch mehr Identität und Zusammengehörigkeit aller unserer Auszubildenden", freut sich Gerlinde Reichart, Leiterin der Berufsfachschule für Krankenpflege und somit auch Chefin des PflegeCampus Regensburg.

Dompropst Prälat Dr. Wilhelm Gegenfurtner, Vorstandsvorsitzender des Caritas-Verbands Regensburg, und Professor Dr. Oliver Kölbl, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Regensburg, hatten zum Auftakt des PflegeCampus zu einem Festakt geladen und die Besonderheiten der Ausbildung und der Kooperation vorgestellt. "Hier wird mit hoher Dynamik und Professionalität strategisch etwas weiterentwickelt, das wesentlich dazu beiträgt, die Pflege kranker Menschen auch in Zukunft für Regensburg und die Umgebung sicherzustellen. Ich sehe hierin einen 'Leuchtturm' kluger Zusammenarbeit und bin stolz, dass das Universitätsklinikum Regensburg und das Caritas-Krankenhaus diesen Weg gehen, um die pflegerische und medizinische Versorgungsqualität in der Region weiterhin hoch zu halten und auszubauen", so Joachim Wolbergs, Oberbürgermeister der Stadt Regensburg, anlässlich des Auftakts für den PflegeCampus.

Die gemeinsame Marke "PflegeCampus Regensburg" steht dabei für die Bündelung der Kompetenzen in der Ausbildung, gepaart mit dem universitären Zweig. "Uns war es wichtig, die wesentlich erweiterte Kooperation nach innen wie nach außen sichtbar zu machen. Gemeinsam mit den Auszubildenden haben wir die Alleinstellungsmerkmale der Ausbildung definiert und daraus mit Unterstützung durch eine Agentur den PflegeCampus Regensburg entwickelt", erklärt Alfred Stockinger. Kooperiert wird verstärkt auch in der praktischen Ausbildung. Die Praxisanleiter beider Klinika treffen sich regelmäßig und gleichen die Ausbildungsinhalte ab, ohne die jeweiligen Besonderheiten der beiden Häuser aufzugeben.

Erweiterungsbau für den PflegeCampus

Doch nicht nur in der gemeinsamen Marke "PflegeCampus Regensburg" wird die engere Zusammenarbeit deutlich. Mit der Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze steigt auch der Bedarf an räumlichen Kapazitäten. Die bestehende Berufsfachschule am Caritas-Krankenhaus St. Josef wird deshalb ab 2017 um einen Neubau ergänzt um optimale Lernbedingungen zu schaffen. "Wir sind mit dem Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege und der Regierung der Oberpfalz auf einem guten Weg, um die Förderung zu sichern" so Florian Glück, Geschäftsführer des Caritas-Krankenhauses St. Josef.

Zwei Pflegesysteme in einer Ausbildung

Durch die Zusammenarbeit der beiden Krankenhäuser werden Auszubildende sowohl mit dem karitativen als auch mit dem universitären Arbeitsumfeld vertraut gemacht. Das breite Spektrum verschiedener Fachbereiche bereitet die Schülerinnen und Schüler optimal auf die zukünftigen Herausforderungen in der Pflege vor. Die Kooperation der beiden Häuser bietet zudem die interessante und lehrreiche Möglichkeit, Erfahrungen in zwei verschiedenen Pflegesystemen - dem "Primary Nursing" und dem "Case Management" - zu sammeln.

Im Caritas-Krankenhaus St. Josef wurde 2002 das Pflegesystem der Primären Pflege (Primary Nursing) eingeführt. Dabei ist jedem Patienten eine so genannte primäre Pflegekraft zugeteilt, die für die Abläufe des gesamten stationären Aufenthalts des Patienten verantwortlich ist. Dies hat den Vorteil, dass der Patient, seine Angehörigen sowie alle an der Behandlung Beteiligten, kontinuierlich einen direkt verantwortlichen Ansprechpartner haben. Zudem können der Behandlungsablauf und die Pflege auf der Station durch eine primäre Pflegekraft optimal koordiniert werden.

Das Organisationsprinzip des so genannten Case Managements, welches 2006 im UKR eingeführt wurde, hat sich ähnlich bewährt. Auch hier dienen die Pflegekräfte als Schnittstelle in der Kommunikation für alle an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen - von der stationären Aufnahme bis zur Entlassung des Patienten. Anders als die Primären Pflegekräfte sind Case Manager jedoch oft eher im Hintergrund tätig, arbeiten mit an der Struktur- und Prozessqualität und verbessern klinische Prozesse kontinuierlich weiter.

Möglichkeit zum Dualen Studiengang "Pflege"

Neben einer einzigartigen beruflichen Ausbildung mit modernsten Lehrkonzepten bietet der PflegeCampus Regensburg die Möglichkeit, die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger mit dem dualen Studium Pflege (Bachelor of Science) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg zu kombinieren. Die Praxiserfahrung der Ausbildung wird dabei mit aktuellen Kenntnissen aus Wissenschaft und Forschung verknüpft. Das duale Studium fördert das prozess- und lösungsorientierte Denken. Die angehenden Pflegekräfte sind damit bestens für die immer komplexer werdenden Aufgabenstellungen gerüstet, die sich durch den Wandel im Pflegeberuf ergeben. Die Ausbildungsvergütung sichert die angehenden Pflegekräfte während ihres Studiums finanziell ab. Somit stehen mit dem doppelten Berufsabschluss alle Wege für einen schnellen und fließenden Übergang ins Berufsleben sowie für hervorragende Karrierechancen offen.

Ausbildungsbeginn im Frühjahr und im Herbst

Der PflegeCampus Regensburg hat mit Beginn des Ausbildungsjahres 2016/2017 sieben Klassen mit insgesamt 157 Schülern. Die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger am PflegeCampus dauert drei Jahre und umfasst theoretische Teile in der Berufsfachschule sowie die praktische Ausbildung schwerpunktmäßig entweder am UKR oder am Caritas-Krankenhaus St. Josef. Neue Ausbildungsklassen beginnen jeweils zum 1. April und zum 1. Oktober eines Jahres. Aktuell läuft der Bewerbungszeitraum für die Klassen in 2017.


Kontakt:
Universitätsklinikum Regensburg
Franz-Josef-Strauß-Allee 11
93053 Regensburg
Dr. Isolde Schäfer
Leiterin Unternehmenskommunikation
presse@ukr.de
www.ukr.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.pflegecampus-regensburg.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter:
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Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Regensburg, Katja Rußwurm, 27.09.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Oktober 2016

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