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BILDUNG/1058: Universitätsklinikum Regensburg startet Weiterbildung Notfallpflege (idw)


Universitätsklinikum Regensburg (UKR) - 04.04.2017

UKR startet Weiterbildung Notfallpflege


Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) bietet als eines der ersten Klinika bundesweit die Weiterbildung Notfallpflege an. Damit wird der rasanten Entwicklung und dem zunehmenden Aufgabenspektrum in Notaufnahmen begegnet. Der Verein Sternschnuppe e.V. unterstützt die Notfallpflege mit insgesamt 10.000 Euro.

Zentrale Notaufnahmen haben in den vergangenen Jahren eine dynamische Entwicklung erlebt. Mit steigender Tendenz werden in deutschen Notaufnahmen aktuell bis zu 20 Millionen Patienten pro Jahr, also rund ein Viertel der deutschen Bevölkerung, versorgt. Das Aufgabenspektrum der Akut- und Notfallmedizin ist dabei extrem vielfältig und hat sich in den letzten Jahren erheblich erweitert. Neben akut lebensbedrohlichen Zuständen werden auch leichtere Erkrankungen und Verletzungen aus allen Fachdisziplinen und Altersklassen versorgt. In kaum einem anderen Bereich im Krankenhaus müssen ärztliche und pflegerische Entscheidungen auf Basis weniger und zum Teil unvollständiger Informationen getroffen werden. Rund um die Uhr wird bei allen zeitkritischen und schwer erkrankten Patiaenten eine sofortige Akut- und Notfallversorgung sichergestellt. Um dieser Entwicklung auch mit einer entsprechenden Personalausstattung noch besser gerecht werden zu können, wurde Ende November 2016 von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ein Curriculum für die spezielle Weiterbildung in der Notfallpflege verabschiedet. Am Samstag, dem 1. April 2017, begann der erste Kurs am UKR. Anlässlich dessen überreichte der Verein Sternschnuppe e.V. einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro, der dem weiteren Ausbau der Fortbildungsmaßnahme zugutekommt.

"Das Pflegepersonal in Notaufnahmen sieht sich einer rasanten medizinischen Entwicklung sowie einer zunehmenden Anzahl von Patienten gegenüber. Die Mitarbeiter müssen oft unter Zeitdruck ihr Wissen abrufen, Situationen richtig einschätzen, die Bedürfnisse der Patienten korrekt wahrnehmen und zustandsorientiert handeln. Um dies bewältigen und die Patientenversorgung mit gleichbleibend hoher Qualität und Engagement anbieten zu können, ist es wichtig, dass die Mitarbeiter in der Notaufnahme eine spezielle Weiterbildung in der Notfallpflege erfahren", so PD Dr. Markus Zimmermann, Leiter der Interdisziplinären Notaufnahme und ärztlicher Leiter der Weiterbildung Notfallpflege am UKR.

Bereits seit vielen Jahren unterstützt der Verein Sternschnuppe e.V. die Interdisziplinäre Notaufnahme des UKR in der Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Den Auftakt der ersten speziellen Weiterbildungsmaßnahme für Gesundheits- und Krankenpfleger in der Notfallmedizin nutzte der Verein, um einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro zu übergeben. Der Verein Sternschnuppe, mit seiner Vorsitzenden Julia von Seiche-Nordenheim, fördert vor allem die Notfallversorgung junger Patienten und unterstützt deswegen unter anderem Projekte, die die Betreuung von Kindern im Rettungs- und Krankenhausbereich optimieren.

Mitarbeiter werden auf die Anforderungen in modernen Notaufnahmen vorbereitet

Die erste Weiterbildung Notfallpflege ist mit 15 Teilnehmern an ihrem Einführungstag am 1. April 2017 am UKR erfolgreich gestartet. "Die Weiterbildung ist ein enorm wichtiger Schritt für die Spezialisierung und Erweiterung des Wissens und Könnens der Mitarbeiter in den Notaufnahmen. Es war uns daher wichtig, schon so bald nach Veröffentlichung der Empfehlung der DKG mit dem ersten Lehrgang zu beginnen", kommentiert Michael Tröger, stellvertretender Leiter des Bildungszentrums und Leiter der Weiterbildung Notfallpflege am UKR, der selbst in der Bundesarbeitsgruppe der DKG zur Entwicklung des Curriculums für die Weiterbildung eingebunden war.

In zwei Basis- und fünf Fachmodulen umfasst die Weiterbildung mindestens 720 Stunden theoretischen und 1.800 Stunden praktischen Unterricht zu allen für die Notfallpflege relevanten Themen- und Handlungsfeldern. Schwerpunkte der Weiterbildung sind die Ersteinschätzung und Aufnahme von Patienten, deren Versorgung, Überwachung und Begleitung bei akuten Diagnosen, traumatischen Ereignissen und in speziellen Pflegesituationen. Daneben werden die Teilnehmer des Lehrgangs befähigt, die Abläufe in einer Notaufnahme zu strukturieren und zu organisieren. Die hierbei erworbenen Kompetenzen verhelfen zu einem professionellen und effizienten Ablauf der Notfallversorgung, von dem Mitarbeiter und Patienten gleichermaßen profitieren. Dabei wird auf dem Vorwissen aus bereits erlangten Abschlüssen und Qualifikationen aufgebaut. Die Teilnehmer werden befähigt, sich in aktuelle und zukünftige Entwicklungen in der Notfallpflege einzubringen und hiermit zum Qualitätsausbau und zur Qualitätssicherung in der klinischen Notfallversorgung beizutragen.

Durchgeführt wird die zweijährige Weiterbildung in enger Kooperation mit dem Caritas-Krankenhaus St. Josef. Durch die langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit im Bereich der Aus- und Weiterbildung kann so das komplette Spektrum der medizinischen und pflegerischen Versorgung abgebildet werden. Ergänzend bietet die Weiterbildungsstätte am UKR für Pflegekräfte mit einer mindestens fünfjährigen Berufserfahrung in der Notaufnahme verkürzte Kursformate an, die zur Anerkennung der Weiterbildung Notfallpflege führen.


Kontakt

Universitätsklinikum Regensburg
Franz-Josef-Strauß-Allee 11
93053 Regensburg

Katja Rußwurm
Pressesprecherin
presse@ukr.de

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Regensburg (UKR), Katja Rußwurm, 04.04.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. April 2017

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