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ERNÄHRUNG/1196: Jodunterversorgung - Fisch, jodiertes Speisesalz und Milch sind gute Jodquellen (DGE)


Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. - 29. Januar 2013

Jodunterversorgung wieder auf dem Vormarsch?

Fisch, jodiertes Speisesalz und Milch sind gute Jodquellen



(dge) Weltweit sind schätzungsweise immer noch knapp zwei Milliarden Menschen von einem Jodmangel betroffen. In Deutschland hatte sich die Jodversorgung seit den 1990er Jahren verbessert. Das lag u. a. an der Verwendung von jodiertem Speisesalz im Haushalt und vor allem in der Lebensmittelindustrie sowie im Lebensmittelhandwerk. Nun deuten aktuelle Ergebnisse des 12. Ernährungsberichts der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) darauf hin, dass sich der Jodstatus allmählich wieder verschlechtert. Die im Ernährungsbericht veröffentlichten Untersuchungen der DONALD-Studie[1] zeigen, dass die Jodversorgung von Kindern in Deutschland nicht zufriedenstellend ist. Mehr als die Hälfte der Sechs- bis Zwölfjährigen erreichen nicht die empfohlene Jodzufuhr. Dies bedeutet zwar nicht, dass die Mehrzahl der Kinder einen Jodmangel hat, allerdings ist die Situation verbesserungswürdig. In der DONALD-Studie wurde die Entwicklung des Jodstatus von 1996 bis 2009 bei sechs- bis zwölfjährigen Kindern anhand der Jodausscheidung verglichen.

In dieser Altersgruppe liefert jodiertes Speisesalz, das zu Hause zum Zusalzen und bei der Herstellung von Lebensmitteln in Handwerk und Industrie verwendet wird, das meiste Jod. Zusammen mit Milch macht es derzeit mehr als drei Viertel der täglichen Jodzufuhr aus. Seefisch enthält zwar verhältnismäßig viel Jod, wird aber von Kindern in geringen Mengen verzehrt und trägt deshalb nur wenig zur Jodzufuhr bei. Je nach Fischart und Portionsgröße kann jedoch eine Fischmahlzeit die empfohlene Jodzufuhr für mehr als einen Tag decken. Deshalb empfiehlt die DGE ein- bis zweimal pro Woche Seefisch zu verzehren und bei der Zubereitung von Speisen immer Jodsalz (wenn auch sparsam) zu verwenden. Verbraucher sollten vorzugsweise Brot, Backwaren, Käse, Fleischwaren sowie Fertigprodukte kaufen, die mit Jodsalz hergestellt wurden. Durch den vermehrten Einsatz von jodierten Mineralstoffmischungen in der Tierfütterung trägt Milch seit einigen Jahren zur Jodversorgung bei. Die Jodgehalte in der Milch schwanken zwischen minimal 20 µg/l in Biomilch und bis zu 200 µg/l in konventioneller Milch.


[1] DOrtmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study

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Quelle:
DGE-aktuell 01/2013 | 29. Januar 2013
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE)
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Internet: www.dge.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Januar 2013