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GESUNDHEIT/1045: Obstruktive Schlafapnoe - Übergewicht als Hauptrisikofaktor für Schlafstörungen (idw)


Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
Medizin / Kommunikation - 08.05.2012

Übergewicht als Hauptrisikofaktor für Schlafstörungen



Etwa 840.000 Frauen und über 1,5 Millionen Männer zwischen 30 und 60 Jahren haben gefährliche Atemaussetzer im Schlaf - der obstruktiven Schlafapnoe. Oft sind Menschen mit starkem Übergewicht betroffen. Sie leiden infolge eines nicht-erholsamen Schlafes unter Tagesschläfrigkeit, sind weniger leistungsfähig und häufig unfallgefährdet. Bei schwerer Ausprägung steigt die Gefahr von Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Störungen oder Diabetes Typ 2.

Eine obstruktive Schlafapnoe (OSA) liegt vor, wenn der Patient mehr als fünf Atemaussetzer pro Stunde hat. "Ursache ist eine starke Entspannung der Muskulatur um die oberen Atemwege im Schlaf", erklärt Professor Dr. med. Karl Hörmann, Ehrenpräsident der 83. Jahresversammlung der DGHNO KHC. "Dadurch fällt der obere Teil des Rachens zusammen und es kommt zu einer Behinderung der Atemwege." Auch anatomisch bedingte Engstellen können nächtliche Atemstillstände begünstigen. Betroffene klagen meist über Schnarchen, eine ausgeprägte Tages- und Morgenmüdigkeit sowie tägliche Schlafattacken. "In schweren Fällen steigt Studien zufolge zudem das Risiko, an koronaren Herzerkrankungen, Herzrhythmusstörungen und Typ-2-Diabetes zu erkranken oder einen Schlaganfall zu erleiden", so der Direktor der Universitäts-HNO-Klinik des Klinikums Mannheim. Eine Therapie sei daher aus medizinischen und volkswirtschaftlichen Gründen unumgänglich.

Übergewicht gilt als Hauptrisikofaktor für OSA: Durch Fetteinlagerungen in den oberen Atemwegen sinkt der Atemwegsdurchmesser und die geregelte Atmung ist gestört. "Durch die Zunahme übergewichtiger und adipöser Menschen in Deutschland wird OSA zunehmend zu einer Volkskrankheit", prognostiziert Hörmann. "Eine Gewichtsreduktion um zehn Prozent kann bereits die Anzahl der Atempausen halbieren und damit die Beschwerden lindern." Stark fettleibigen Betroffenen raten HNO-Ärzte daher, ihr Gewicht zu verringern - gegebenenfalls durch einen chirurgischen Eingriff. Allgemein sollten Patienten Alkohol-, Schlaftabletten- und Nikotinkonsum sowie die Rückenlagerung während des Schlafs vermeiden.


Terminhinweise:

83.‍ ‍Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO KHC)
Termin: 16. bis 20. Mai 2012
Ort: Rheingoldhalle Mainz

Kongresssitzung zum Thema:
Einfluss der Schlafendoskopie auf die operative Therapieentscheidung bei Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe
Termin: Donnerstag, 17. Mai, 17.30 bis 18.20 Uhr
Ort: Gutenberg-Saal D, Rheingoldhalle Mainz

Rundtisch-Gespräch:
Adipositas und Obstruktive Schlafapnoe - Obesitas-Hypoventilationssyndrom
Termin: Samstag, 19. Mai, 13.00 bis 14.30 Uhr
Ort: Kongress-Saal, Rheingoldhalle Mainz


Ihr Kontakt für Rückfragen:
Pressestelle der 83. Jahresversammlung der DGHNO KHC
Christina Seddig
Postfach 30 11 20
70451‍ ‍Stuttgart
E-Mail: seddig@medizinkommunikation.org
www.hno.org

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.hno.org

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution76

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften
Medizin / Kommunikation - 08.05.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Mai 2012