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GESUNDHEIT/1189: Babymassagen - Streicheleinheiten zum Wohlfühlen (Securvital)


Securvital 3/2014 - Juli-September
Das Magazin für Alternativen im Versicherungs- und Gesundheitswesen

Babymassagen
Streicheleinheiten zum Wohlfühlen

Von Katharina Bogisch



Babys lieben es, gestreichelt zu werden. Eine sanfte Massage vermittelt ihnen Zuneigung, Zärtlichkeit und Wärme.


Schmetterlingszart berühren, mit den Fingerkuppen auf der zarten Haut kreisen, vom Scheitel bis zu den Fußsohlen streicheln, jedes einzelne Fingerchen und die Zehen liebkosen - und anschließend ein zufriedenes Baby warm einhüllen. Eine schöne Erfahrung für Eltern und Kind. Die meisten Babys lieben es, gestreichelt zu werden. Sanfte Massagen steigern dieses Wohlgefühl noch. So kann es zu den harmonischsten Momenten des Tagesablaufs gehören, wenn Mütter und Väter ihr Baby regelmäßig massieren.

"Babymassage ist ein Vergnügen für beide Seiten. Eine schöne Art, den Morgen zu beginnen oder den Tag zu beenden", empfiehlt Caroline Schroeder aus Speyer. Sie bietet als Hebamme auch Kurse für Eltern zur Babymassage an. Fast alle Babys genießen den Körperkontakt. Die Berührungen und Spiele auf der Haut sind wie ein inniges Gespräch miteinander, sagt die Hamburger Familientherapeutin Marita Klein. "Das Ritual der Massage vermittelt Ruhe und Sicherheit. Die Liebe zum Kind und der Wunsch, sie ihm zu zeigen und ihm Halt zu geben, können sich so noch besser entfalten."

In vielen Kulturen gibt es alte Traditionen, wie Mütter ihre Babys massieren. Für Neugeborene und in den ersten Lebensmonaten empfehlen sich sehr zarte und leichte Massagetechniken.

Spiele auf der Haut

Nach einigen Monaten sind Kleinkinder auch kräftig genug für die handfestere indische Massagetechnik, die der französische Arzt und Geburtshelfer Frédérick Leboyer, bekannt als Pionier der sanften Geburt, in Indien erlernt und in Europa bekannt gemacht hat. Und auch größere Kinder sind empfänglich für solche Spiele auf der Haut. Sie entspannen und beruhigen, stärken die zwischenmenschliche Nähe, schaffen Vertrauen und können einfach Spaß machen.

Gute Erfahrungen haben auch Eltern mit unruhigen Kindern gemacht. Wenn Babys viel schreien oder Koliken haben und schwer zu beruhigen sind, können Massagen nach den Erfahrungen von Hebammen in vielen Fällen Erleichterung bringen. "Die Haut ist eines der primären Sinnesorgane des Babys, und deshalb hat es die Natur so eingerichtet, dass das Kontaktbedürfnis der Kleinen genauso stark ausgebildet ist wie das Bedürfnis zu hören, zu essen und zu trinken. Auch wenn sie ausgeschlafen, satt und zufrieden sind: Ohne Hautkontakt, Berührungen und Klang der Stimme der Mutter oder des Vaters fühlen sie sich irgendwie unwohl", meint der Therapeut und Massage-Ausbilder Bruno Walter aus Kempten.

Hilfreiche Massagetechniken sind leicht zu erlernen. Viele Hebammen bieten Kurse oder Hausbesuche für junge Eltern an. Die Deutsche Gesellschaft für Baby- und Kindermassage e.V. bildet Kursleiter aus und informiert auf ihrer Webseite www.dgbm.de über Kursangebote in allen Bundesländern. Die SECURVITA fördert anerkannte Kurse (mindestens fünf mal 90 Minuten) mit Bonuspunkten im Bonusprogramm, ansonsten werden die Kurskosten allerdings von den Krankenkassen nicht übernommen. Solche Kurse werden auch speziell für Väter angeboten, um ihre Beziehung zum Neugeborenen zu stärken und einen sicheren Umgang mit dem Baby zu entwickeln.

Bei besonderen Fällen und Erkrankungen ist professioneller Rat sicher sinnvoll. Ansonsten findet man im Buchhandel oder im Internet praktische Anleitungen, um selbst Erfahrungen zu sammeln. Dafür genügen einige bewährte Handgriffe. Nicht die Technik, sondern Zuwendung und Körperkontakt sind wichtig. Viel Aufwand ist nicht erforderlich: eine weiche Unterlage, ausreichend warme Umgebung und vielleicht etwas Mandelöl. Oft beginnt man damit, Füße und Beine zu massieren, danach Arme und Hände, die Brust, sehr zart den Kopf und zum erfrischenden Schluss den Rücken.

Volle Aufmerksamkeit

Wer sein Kind liebt und behutsam ist, kann dabei auch nicht viel falsch machen, meint Marita Klein: "Solange Sie und Ihr Baby sich wohlfühlen, machen Sie alles richtig." Acht geben sollte man aber, wenn das Baby Unbehagen zeigt und sich nicht wohl in seiner Haut fühlt. Wird ein Kind unruhig oder will es zum Beispiel nicht auf dem Rücken liegen, sollte das respektiert werden. Auch kommt es vor, dass Kinder keine zu schnellen oder zu zarten Berührungen mögen, berichtet Klein. "Wenden Sie sich Ihrem Kind mit voller Aufmerksamkeit zu. Erspüren Sie mit offenen Händen seine Reaktionen. Mit der Art Ihrer Berührung, mit Blickkontakt, mit Ihrer Stimme antworten Sie darauf. So kann Massage zu einem Gespräch miteinander werden, das beide Seiten tief befriedigt."


Empfehlenswerte Bücher

Margarita Klein: Schmetterling und Katzenpfoten - sanfte Massagen für Babys und Kinder. Ökotopia Verlag Münster 2014, 19,50 EUR

Peter Walker: Babymassage - berühren, nah sein, fördern. Trias Verlag Stuttgart 2014, 14,99 EUR

Frédérick Leboyer: Sanfte Hände - die traditionelle Kunst der indischen Baby-Massage. Kösel Verlag München 1999, 18,99 EUR

Bruno Walter, Heidi Velten: Harmonische Babymassage - Sinne wecken und Entwicklung fördern. Urania Verlag Freiburg 2014, 12,99 EUR.

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Quelle:
Securvital 3/2014 - Juli-September, Seite 14 - 15
Das Magazin für Alternativen im Versicherungs- und Gesundheitswesen
Herausgeber: SECURVITA GmbH - Gesellschaft zur Entwicklung
alternativer Versicherungskonzepte
Redaktion: Norbert Schnorbach (V.i.S.d.P.)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Juli 2014