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MELDUNG/070: Winter 2010 - 46 Prozent mehr Brüche in Greifswalder Unfallchirurgie (idw)


Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald - 27.02.2010

Winter 2010
46 Prozent mehr Brüche in Greifswalder Unfallchirurgie

Starke Zunahme bei Wirbelsäulenfrakturen, fast doppelt so viele Schädelhirntraumata


Die Dauerfrostperiode im Nordosten hat in der Unfallchirurgie am Uniklinikum Greifswald zu einem starken Anstieg bei den Frakturen geführt. "Im Zeitraum vom 20. Dezember 2009 bis zum 20. Februar 2010 haben wir 46 Prozent mehr Brüche behandelt", informierte heute der Leitende Oberarzt, Dr. Peter Hinz (Foto). Bei den Schädelhirntraumata kam es sogar fast zu einer Verdopplung der Unfälle aufgrund des Glatteises.

"Seit Mitte Dezember befinden wir uns im Ausnahmezustand mit Urlaubsstopp. Mit Unterstützung des Klinikumsvorstands und fast aller Kliniken haben wir dennoch den Winter gut gemeistert." Höhepunkt war Anfang Februar ein Tag mit 79 stationären Patienten, die auf zwölf Stationen verteilt werden mussten. Die im vorigen Jahr neu eröffnete Unfallchirurgie verfügt über 48 Betten.

Insbesondere Verletzungen am Kopf und an der Wirbelsäule haben die letzten beiden Monate geprägt. In den Vergleichsmonaten des Vorjahreszeitraumes wurden neun Wirbelsäulenfrakturen registriert, in diesem Winter immerhin in nur zwei Monaten 31 Verletzungen der Wirbelsäule. Die Schädelhirntraumata erhöhten sich von 63 auf 117 in den vergangenen zwei Monaten.

"Für die Betroffenen zieht das in der Regel nicht selten mehrere Operationen und einen längeren Heilungsprozess nach sich", so Dr. Hinz. Mehrfachfrakturen traten vor allem bei Stürzen auf dem Oberarm auf. Mit den vermehrten witterungsbedingten Verletzungen ist auch ein starker Anstieg der Operationen zu verzeichnen. Zum Teil wurden gleichzeitig in bis zu vier Operationssälen Unfallverletzte versorgt. Die Notfallpatientenzahl dagegen erhöhte sich nur geringfügig, da es viele Menschen vorzogen, zuhause zu bleiben. Das Verletzungsmuster der Patienten war aber deutlich schwerer als im Jahr davor.

"Bei jeder Extremwetterlage mussten Notdienstpläne mit den anderen Kliniken erstellt werden, um die Spitzenzeiten abzudecken. Mit zahlreichen Überstunden sowie viel Unterstützung aus den benachbarten Unikliniken konnten wir jedoch alle Schnee- und Winteropfer optimal versorgen", betonte Hinz. In der Unfallchirurgie und Zentralen Notaufnahme arbeiten 31 Pflegekräfte und 15 Ärzte unter unfallchirurgischer Leitung.


Ansprechpartner am Universitätsklinikum Greifswald
Unfall- und Wiederherstellungschirurgie
Leiter: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Axel Ekkernkamp
Leitender Oberarzt: Dr. med. Peter Hinz
Ferdinand-Sauerbruch-Straße/Neubau, 17475 Greifswald
E traumato@uni-greifswald.de
www.klinikum.uni-greifswald.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution65


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Constanze Steinke, 27.02.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. März 2010