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MELDUNG/194: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 13.09.10 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Etablierung eines neuen Modells in der Altersforschung
→  MHH-Forscherinnen auf der Spur des Blutkrebses
→  Zusammenarbeit nur mit Tarnkappe?
      Ungewöhnliches Lipopolysaccharid ermöglicht die Symbiose zwischen Bakterium und Pilz
→  Clinatec - Die Nanotechnologien im Dienste der Gesundheit

Raute

Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI) - 10.09.2010

Max-Bürger-Preis für Altersforschung geht an Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena

Die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie ehrt FLI-Wissenschaftler für die Etablierung eines neuen Modells in der Altersforschung. Die Preisvergabe erfolgt beim Jahreskongress "Hoffnung Alter" am 15.09.2010 in der Charite, Berlin.

Der Max-Bürger-Preis 2010 der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) wird an die drei Forschungsgruppenleiter Dr. Alessandro Cellerino, Prof. Dr. Christoph Englert und PD Dr. Matthias Platzer vom Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena vergeben. Gemeinsam gelang ihnen die wissenschaftliche Einführung und Nutzung eines kurzlebigen Fischs als innovatives und zukunftsträchtiges Tiermodell zur Erforschung von Alterungsmechanismen. Erste spannende Ergebnisse mit dem neuen Modell präsentierten Cellerino, Englert und Platzer bereits in renommierten Wissenschaftsjournalen.

Neben der internationalen Spitzenstellung ihrer Forschung konnten die Preisträger mit dem interdisziplinären und kooperativen Charakter des Programms und der erfolgreichen Nachwuchsförderung punkten. "Der Prachtgrundkärpfling wurde bei uns in einer beispielhaften Kooperation zwischen drei Arbeitsgruppen charakterisiert", freut sich Prof. Peter Herrlich, Direktor des FLI. Wichtig war in der Anfangsphase die finanzielle Unterstützung durch den "Pakt für Forschung und Innovation" der Leibniz-Gemeinschaft. Sie ermöglichte in einer zweijährigen Anschubfinanzierung auch die Beschäftigung von Nachwuchsforschern.

Der Preis wird am 15.09.2010 offiziell vergeben, bei der feierlichen Eröffnung des 10. Jahreskongresses der DGGG im Virchow-Klinikum der Charite in Berlin. Er wird ausgehändigt von DGGG-Präsident Prof. Clemens Tesch-Römer. "Unsere Gesellschaft ist sehr stolz, dass wir in diesem Jahr den Preis an Altersbiologen verleihen dürfen, die international hoch anerkannte Forschung betreiben. Dies zeigt, wie wichtig die Altersbiologie in Deutschland geworden ist", so Tesch-Römer. Die Laudatio hält Prof. Andreas Simm von der DGGG, gefolgt von einem Vortrag der Preisträger.

Zum prämierten Forschungsprogramm

Der aus Afrika stammende, unter Aquarianern wegen seiner Farbenpracht beliebte Prachtgrundkärpfling (Nothobranchius furzeri) ist für die Altersforschung aus mehreren Gründen interessant: Angepasst an das Leben in kleinen Tümpeln, die nur in der Regenzeit entstehen und danach wieder austrocknen, wird er nur wenige Monate alt und hält damit unter den Wirbeltieren den Rekord der kürzesten Lebensspanne. Das Altern des kleinen Kärpflings kann daher in einem relativ kurzen Zeitfenster beobachtet und erforscht werden, sehr viel schneller als bei länger lebenden Nagetieren. Gleichzeitig ist er evolutionär dem Mensch sehr viel ähnlicher als andere kurzlebige Forschungsobjekte wie Hefepilze, Fruchtfliegen und Fadenwürmer.

Mit diesen Vorzügen war der Kärpfling heißer Kandidat für ein neues Tiermodell in der Altersforschung. Nur an Tiermodellen lassen sich hochkomplexe Prozesse wie die Alterung in ihrer Gesamtheit studieren. Und sie geben Hinweise darauf, ob experimentelle Befunde aus den Labors auf einen Gesamtorganismus und damit gar auf den Menschen übertragbar sind. Daher hatten Wissenschaftler der drei FLI-Forschungsgruppen zunächst kürzer- und längerlebige Nothobranchius-Varianten aus unterschiedlichen Regionen im südlichen Afrika isoliert, deren Lebensspanne an unterschiedlich lange Regenzeiten angepasst war. In den Zuchtbecken der Jenaer Labors fanden die Forscher, dass mit der kürzeren Lebensspanne auch Leistungsverluste und Alterserkrankungen bereits nach wenigen Wochen eintraten.

In Kreuzungsexperimenten zeigte sich dann, dass die unterschiedliche Alterung der Fisch-Varianten vererbbar und damit auch genetisch gesteuert ist. Die drei Forschungsgruppen konzentrierten sich danach auf ihre Spezialgebiete. Die Gruppe des Genom-Experten Matthias Platzer nutzte die kurzlebigen und langlebigen Varianten um über vergleichende Genomanalysen Bereiche zu kartierten, die für diese Unterschiede verantwortlich sind. "Damit können wir hoffentlich auf neue Gene stoßen, die - zumindest beim Fisch - die Alterung beeinflussen", so Platzer. Alessandro Cellerino und seine Mitarbeiter konnten zeigen, dass Resveratrol, ein pharmakologisch relevanter Wirkstoff aus Trauben und Rotwein, auch bei N. furzeri lebensverlängernd wirkt. "Wir fanden außerdem, dass sich eine reduzierte Kalorienzufuhr auf die verschiedenen N. furzeri-Varianten unterschiedlich auswirkt", sagt Cellerino. Grund hierfür, so der Neurobiologe, seien offensichtlich Stressreaktionen im Gehirn. Die Gruppe des Entwicklungsgenetikers Christoph Englert untersuchte die Verkürzung der Chromosomenenden (Telomere) während der Zellteilung, die in manchen Geweben mit der begrenzten Lebensspanne einhergeht. Bei der kürzerlebigen Variante blieben die Telomere überraschenderweise immer gleich lang. "Wir vermuten, dass die Telomere ihre Länge zwar behalten, ihre Funktion aber verlieren können" so Englert zu den neuen Erkenntnissen.

Die Zucht der kleinen Kärpflinge unter Laborbedingungen ist anspruchsvoll. Doch die kurze Lebensspanne und die genetische Nähe zu den restlichen Wirbeltieren, inklusive dem Mensch, zahlen sich für die Forscher aus. Daher werden die Fische aus den FLI-Zuchtbecken auch bei den internationalen Forscherkollegen stark angefragt. Man darf also gespannt sein, welche Geheimnisse des Alterns dem kleinen Kärpfling noch entlockt werden.


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.dggg-kongress.org/kongress2010/programm.htm


Hintergrundinfo

Die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG)
kann auf eine über 60jährige Geschichte zurückblicken, in der sich - unter wechselnden Namen und in stetiger Fortentwicklung - Alternsforscher in Deutschland organisiert haben. Sie wurde im Jahr 1938 vom Internisten Max Bürger in Leipzig als "Deutsche Gesellschaft für Altersforschung" gegründet. Mit dem Max-Bürger-Preis ehrt die DGGG Wissenschaftler, die ein Forschungsprogramm mit hoher nationaler und internationaler Anerkennung etabliert und damit die Entwicklung der Gerontologie und Geriatrie bedeutsam befördert haben. Die Interdisziplinarität des Programms und dessen Bedeutung für die Nachwuchsförderung sind weitere Kriterien der Preisvergabe.
Näheres unter www.dggg-online.de.

Das Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut (FLI)
in Jena ist das erste deutsche Forschungsinstitut, das sich seit 2004 der biomedizinischen Altersforschung widmet. Über 300 Mitarbeiter aus 25 Nationen forschen zu molekularen Mechanismen von Alterungsprozessen und altersbedingten Krankheiten.
Näheres unter www.fli-leibniz.de.

Zur Leibniz-Gemeinschaft
gehören zurzeit 86 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten strategisch und themenorientiert an Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam.
Näheres unter www.leibniz-gemeinschaft.de.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution517

Quelle: Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI), Dr. Eberhard Fritz, 10.09.2010

Raute

Medizinische Hochschule Hannover - 10.09.2010

MHH-Forscherinnen auf der Spur des Blutkrebses

- Unreife Blutstammzellen überleben nach neuer gezielter Krebstherapie
- Veröffentlichung im New England Journal of Medicine

Seit wenigen Jahren steht das Medikament Lenalidomid® zur Verfügung mit dem eine Form der Leukämie - das Myelodysplastische Syndrom (MDS) - gezielt therapiert werden kann. Forscherinnen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) halfen nun bei der Aufklärung, warum bei einigen Patienten, die an dieser speziellen Blutstammzellerkrankung erkrankt sind, trotz der neuartigen Behandlung eine aggressive Form der Leukämie entsteht. Gemeinsam mit Dr. Sten Jacobsen aus Oxford, Kollegen aus Schweden sowie den USA berichten die Forscherinnen des MHH-Instituts für Zell- und Molekularpathologie, dass die unreifen Knochenmark-Stammzellen - anders als die Masse der reiferen Vorläuferzellen - durch das Medikament nicht beseitigt werden. "Tatsächlich entwickelten sich bei einigen Patienten aggressive Leukämien, die in den meisten Fällen nach wenigen Monaten zum Tod führten", berichtet Professorin Dr. Brigitte Schlegelberger, Direktorin des MHH-Instituts für Zell- und Molekularpathologie. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher nun in der neusten Ausgabe des renommierten Fachmagazins New England Journal of Medicine.

Die Stammzellerkrankung MDS mit einem verkürzen Chromosom 5 (5q-) tritt vorwiegend bei älteren Frauen auf. Sie leiden vor allem an Blutarmut und benötigen regelmäßig Bluttransfusionen. Gezielt setzen amerikanische Mediziner das Medikament seit kurzem zur Behandlung der Leukämie ein. Etwa zwei Drittel der behandelten Patientinnen brauchen dank der Therapie keine Bluttransfusionen mehr. Aufgrund von Sicherheitsbedenken ist das Medikament bisher nicht in Europa zugelassen.

Dr. Gudrun Göhring, Oberärztin des MHH-Instituts für Zell- und Molekularpathologie, untersuchte Knochenmarkproben der behandelten Patienten. Typisch für die Erkrankung ist ein verkürztes Chromosom 5. Obwohl bei den gängigen Kontrolluntersuchungen das verkürzte Chromosom 5 verschwunden und das Blutbild völlig normal war, überlebten im Knochenmark einzelne sehr unreife Stammzellen mit dem verkürzten Chromosom 5. "Im Lauf der Behandlung traten neue komplexe Veränderungen der Chromosomen auf - für uns ein schlechtes Zeichen", erklärt Dr. Göhring. Ob die Leukämieentwicklung den natürlichen Verlauf der Krankheit darstellt oder mit der Behandlung zusammenhängt, ist unklar. Insbesondere ist noch nicht geklärt, ob sich das Medikament neutral verhält, das Voranschreiten der Krankheit hemmt oder beschleunigt.

Die Arbeiten wurden durch den Exzellenzcluster REBIRTH (From
Regenerative Biology to Reconstructive Therapy) unterstützt.

Weitere Informationen erhalten Sie bei
Dr. Gudrun Göhring
Oberärztin des MHH-Instituts für Zell- und Molekularpathologie
Goehring.Gudrun@mh-hannover.de

Die Originalarbeit finden Sie unter
www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa0912228

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/pages/de/image123844
Verkürztes Chromosom 5 (blaue Pfeile) und zusätzliche komplexe Veränderungen (weiße Pfeile) bei einer Patientin, die während der Behandlung eine Leukämie entwickelte.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution121

Quelle: Medizinische Hochschule Hannover, Stefan Zorn, 10.09.2010

Raute

Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. - 10.09.2010

Zusammenarbeit nur mit Tarnkappe?

Ungewöhnliches Lipopolysaccharid ermöglicht die Symbiose zwischen Bakterium und Pilz

Nicht nur wir, auch alle anderen Organismen müssen sich mit Bakterien auseinandersetzen. Ob notwendige Symbiose oder Infektion - bei der Interaktion zwischen Bakterium und einem Organismus spielen Kohlenhydratstrukturen auf der Zelloberfläche eine wichtige Rolle. Ein Team um Antonio Molinaro von der Universität Neapel und Christian Hertweck vom Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie in Jena hat nun eine ungewöhnliche Kohlenhydratstruktur entdeckt, ohne die die Symbiose zwischen einem Bakterium und einem Reispflanzen befallenden Pilz nicht stabil ist. Wie die Wissenschaftler in der Zeitschrift Angewandte Chemie berichten, braucht das Bakterium diese Struktur vermutlich als Tarnung oder Schutz gegenüber den Abwehrmechanismen des Pilzes.

Bei gramnegativen Bakterien sind Kohlenhydratstrukturen der Klasse der Lipopolysaccharide (LPS) besonders wichtig für Zell-Zell-Interaktionen. LPS bestehen aus einer komplexen Kette aus verschiedenen Zuckermolekülen und einem Lipid, das die Struktur in der Zellmembran verankert. "Bisherige Studien beschränkten sich auf die Rolle von LPS bei der Interaktion von Bakterien mit Tieren oder mit Pflanzen," so Hertweck. "Eine beträchtliche Wissenslücke besteht dagegen hinsichtlich der Interaktion mit anderen Mikroben." Das Team hat sich nun eine einzigartige Symbiose angesehen: Der Pilz Rhizopus microsporus, Erreger der Reiskeimlingsfäule, hemmt das Wachstum von Reiswurzeln, was zum Absterben der Pflanze führt. Der Pilz braucht dafür aber einen Partner, das Bakterium Burkholderia rhizoxinica. Die Bakterien stellen für den Pilz die notwendigen Toxine her, um die Reispflanzen zu schädigen. Die aus den toten Pflanzen freigesetzten Nährstoffe werden dann von beiden Symbiosepartnern genutzt.

"Bisher blieb es ein Mysterium, wie die Bakterien in den Pilzzellen überleben können", sagt Hertweck. Jetzt scheint das Team der Lösung auf der Spur zu sein: "Wir haben ein ungewöhnliches Polysaccharid, eine Kette aus mehreren Galactose-Molekülen, in den LPS des Bakteriums gefunden", so Hertweck. "In dieser Bakterien-Gattung wurde ein solches Motiv zuvor noch nie beobachtet. In Pilzen kommen ähnliche Strukturen jedoch häufig vor." Das Bakterium ahmt diese Strukturelemente seines Wirtsorganismus möglicherweise nach. Die Forscher infizierten Pilze mit mutierten Bakterien, die diesen Mehrfachzucker nicht enthalten. Die Partner gehen in diesem Fall keine stabile Symbiose ein. Dies äußert sich unter anderem darin, dass die Pilze kaum mehr in der Lage sind, Sporen zu bilden.

"Das spezielle Galactose-Motiv wirkt wahrscheinlich wie ein Tarnanzug für das Bakterium", meint Hertweck. "Es ist denkbar, dass es so nicht als fremd erkannt wird und vor den Abwehrmechanismen des Pilzes sicher ist."

Weitere Informationen finden Sie unter
http://presse.angewandte.de

Angewandte Chemie: Presseinfo 30/2010

Autor:
Christian Hertweck
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie, HKI
http://www.hki-jena.de/index.php/0/1/107

Angewandte Chemie, Permalink to the article:
http://dx.doi.org/10.1002/ange.201003301

Angewandte Chemie
Postfach 101161, 69451 Weinheim, Germany

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter:
http://idw-online.de/pages/de/image123846
Ein Lipopolysaccharid (LPS) macht die Symbiose zwischen Bakterium und Pilz möglich (untersucht an Reispflanzen)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution122

Quelle: Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V., Dr. Renate Hoer, 10.09.2010

Raute

Wissenschaftliche Abteilung / Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland - 10.09.2010

Clinatec - Die Nanotechnologien im Dienste der Gesundheit

Am Freitag, den 3. September 2010 hielt Prof. Alim-Louis Benabid (bis 2004 Abteilungsleiter für Neurochirurgie in der Universitätsklinik Grenoble und derzeit wissenschaftlicher Berater im CEA) anlässlich des 20. Jahrestages der von ihm entwickelten Methode zur tiefen Hirnstimulation (DBS) in Österreich einen Vortrag im Institut Français in Wien. Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit der neurochirurgischen Universitätsklinik in Wien und der Gesellschaft Medtronic organisiert. Gleichzeitig bot sich für Prof. Benabid die Gelegenheit, das Clinatec-Labor vorzustellen.

Mit diesem 2009 in Grenoble gegründeten biomedizinischen Forschungslabor will das CEA neue auf den Mikro- und Nanotechnologien basierende therapeutische Ansätze entwickeln, um Hirnkrankheiten zu bekämpfen, bei denen klassische Therapien bislang versagt haben.

Das Forschungszentrum verfügt über ein Budget von 20 Mio. - (2,2 Mio. - von der Stadt Grenoble) und befindet sich auf dem Gelände des CEA in Grenoble. In diesem Zentrum, das gemeinsam vom CEA-Léti (Technologien), der Universitätsklinik von Grenoble (medizinischer Bereich), dem INSERM [1] und der Joseph Fourier Universität ins Leben gerufen wurde, arbeiten fachübergreifende Teams (Kliniker, Forscher, Biologen, Ingenieure) auf einem technischen Plateau von 5000m² innerhalb von Minatec zusammen. Clinatec kann somit auf die doppelte Kompetenz in Grenoble zurückgreifen: Auf die Exzellenz der Forscherteams des CEA-Léti und von Minatec zum Aufbau technologischer Anlagen und auf die Exzellenz medizinischer und klinischer Forscherteams der Universitätsklinik.

Seit 2007 leitet Prof. Benabid das biomedizinische Forschungszentrum Clinatec. Während seiner beruflichen Laufbahn konzentrierte sich seine Arbeit insbesondere auf Parkinson-Patienten (20-jährige Forschungsarbeit auf diesem Gebiet). Er setzte Stimulatoren zur Bekämpfung dieser Krankheit ein. Das Ziel von Clinatec besteht darin, bis 2011 innovative Behandlungsmethoden für Querschnittgelähmte anbieten zu können.

Kontakt:
Mehr über Clinatec:
http://www.minatec.com/ressources/minatec/breve/clinatec%C2%AE-micro-nanotechnologies-service-sante

[1] Französisches Institut für Gesundheitswesen und medizinische Forschung

Quelle:
Vortrag von Prof Alim Louis Benabid
im Institut Français in Wien
zum Thema: "Twenty Years Of Deep Brain Stimulation In Austria"
am 03.09.2010

Redakteur:
Julien Bouasria
julien.bouasria@diplomatie.gouv.fr

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution688

Quelle: Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland, Marie de Chalup, 10.09.2010

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. September 2010