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MELDUNG/230: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 08.11.10 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Pharmazeuten der Universität Jena untersuchen in DFG-Forschergruppe Naturstoffe gegen Krebs
→  Physiker entwickeln magnetisch steuerbare Membranen
→  Prämierte Studie zur Diagnostik von Hirntumoren
→  Infektiologie und Onkologie werden Partner der Helmholtz-Gemeinschaft
→  Ausbau des Harzkreises zur Modellregion für Prävention und Gesundheitsförderung

Raute

Friedrich-Schiller-Universität Jena - 05.11.2010

Neues aus dem Medizinschrank der Natur

Pharmazeuten der Universität Jena untersuchen in DFG-Forschergruppe Naturstoffe gegen Krebs

Jena (05.11.10) Thymian bei Husten und Bronchitis, Salbei bei Halsschmerzen, Kümmel oder Anis bei Magen- und Darmbeschwerden. Bis heute setzen viele Menschen im Krankheitsfall erst einmal auf die Apotheke von Mutter Natur. Doch auch die sogenannte Schulmedizin hält viele Arzneimittel parat, die ihren Ursprung in der Natur haben. "Fast die Hälfte aller Arzneistoffe, die in den vergangenen Jahrzehnten zugelassen wurden, sind natürlichen Ursprungs bzw. direkt von Naturstoffen abgeleitet", macht Prof. Dr. Oliver Werz von der Friedrich-Schiller-Universität Jena deutlich. So gehen einige der weltweit umsatzstärksten Medikamente auf Naturstoffe zurück, etwa das Schmerzmittel Aspirin. Und selbst gegen lebensbedrohende Krankheiten wie Krebs sei in der Natur so manches "Kraut" gewachsen. "Dabei ist das Potenzial der Naturstoffe in der Krebstherapie noch bei weitem nicht ausgeschöpft", ist der Inhaber des Lehrstuhls für Pharmazeutische und Medizinische Chemie überzeugt.

Genau hier möchte ein interdisziplinäres Team von Wissenschaftlern ansetzen: Pharmazeuten der Universität Jena um Prof. Werz haben sich gemeinsam mit Pharmakologen, Chemikern, Bioinformatikern und Biotechnologen zu einer Forschergruppe zusammengeschlossen, um neue Wirkstoffe gegen Krebs aufzuspüren. Koordiniert von der Ludwig-Maximilians-Universität in München sind neben den Jenaern auch Forscher der Uni in Saarbrücken und der ETH Zürich beteiligt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die neue Forschergruppe in den kommenden drei Jahren mit knapp drei Millionen Euro. Über 500.000 Euro davon fließen an die Uni Jena.

Bei ihrer Suche nach neuen Krebswirkstoffen setzen die Forscher auf sogenannte Myxobakterien. "Diese vorwiegend im Boden lebenden Mikroorganismen zeichnen sich durch eine Vielzahl sekundärer Inhaltsstoffe mit enormer struktureller Vielfalt aus", weiß der Jenaer Pharmazeut. "Von einigen ist bereits bekannt, dass sie sehr potente Antitumor-Wirkstoffe sind." Deshalb erwarten die Wissenschaftler, auch weitere wirksame Substanzen in den Bakterien finden zu können. Mit Hilfe dieser neuen Wirkstoffe wollen sie u. a. herausfinden, wie bösartiges Tumorwachstum gestoppt oder die Ausbreitung von Tumorzellen beeinflusst werden kann.

Von den insgesamt acht Teilprojekten des Forschungsvorhabens bearbeiten Prof. Werz und sein Jenaer Team zwei Projekte. "Zum einen wollen wir die Zielstrukturen im Organismus ausfindig machen, mit denen die Wirkstoffe interagieren", erläutert Projektleiter Werz. Dazu nutzen die Pharmazeuten die Methode des "Target-Fishings". Dabei werden die entsprechenden Wirkstoffe an einer Matrix fixiert. Wie der Haken an einer Angel dienen diese angebundenen Wirkstoffe anschließend dazu, bestimmte Eiweiße aus Tumorzellen zu fischen. "So lassen sich die potenziellen Wirkorte innerhalb der Tumorzellen identifizieren und Rückschlüsse auf die Wirkungsmechanismen ziehen", macht Prof. Werz deutlich. In einem weiteren Teilprojekt wollen die Jenaer Pharmazeuten Mechanismen aufklären, nach denen Wirkstoffe aus Myxobakterien auf bestimmte Zellen der Immunabwehr wirken.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.uni-jena.de

Kontakt:
Prof. Dr. Oliver Werz
Institut für Pharmazie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Philosophenweg 14, 07743 Jena
E-Mail: oliver.werz[at]uni-jena.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution23

Quelle: Friedrich-Schiller-Universität Jena, Dr. Ute Schönfelder, 05.11.2010

Raute

Universität Leipzig - 05.11.2010

Physiker entwickeln magnetisch steuerbare Membranen

Forschern der Universität Leipzig ist in einem weltweit bisher erstmals angewandten Verfahren die Herstellung von Metallmembranen gelungen, deren Form durch magnetische Felder veränderbar ist. Die erzeugten Eisen-Palladium-Schichten könnten zukünftig in der Medizintechnik zum Beispiel als Stents oder Pumpen angewendet werden. Ein Artikel über das von Prof. Stefan Mayr und Dr. Tobias Edler neu entwickelte Herstellungsverfahren ist jetzt in der Fachzeitschrift "Advanced Materials" erschienen.

Die Herstellung der neuartigen Metallmembranen erfolgt in einem dreistufigen Verfahren. Im ersten Schritt werden mittels Molekularstrahlepitaxie Eisen- und Palladium-Atome auf ein Trägermaterial aufgedampft. Dieses bewährte Verfahren, das unter anderem bei der Herstellung von Halbleitertechnik angewendet wird, wurde durch die Leipziger Forscher für die konkrete Anwendung angepasst. "Die von uns gefundenen Rahmenbedingungen für diesen Verfahrensschritt ermöglichen die Herstellung perfekter Kristalle. Diese Perfektion ist notwendig, um anschließend maximale magnetfeldinduzierte Dehnungen zu erhalten", betont Prof. Mayr. Sie seien eine der größten Herausforderungen im Entwicklungsprozess gewesen.

Fast drei Jahre hat die Suche nach den idealen Bedingungen für diesen ersten Schritt gedauert. Daran anschließend wird in einem zweiten Schritt mit einem neu entwickelten Ätzverfahren die Metallschicht vom Substrat gelöst. Im anschließenden letzten Schritt, einer Temperaturbehandlung, wird die korrekte Phase eingestellt, die erst den magnetischen Formgedächtniseffekt ermöglicht.

Die erfolgreiche Umsetzung dieses Verfahrens ist bisher weltweit einmalig. "Unser interdisziplinäres Team, das nicht nur Forscher aus der Physik, sondern auch aus der Chemie umfasst, hat uns den Forschungsvorsprung ermöglicht," sagt Mayr über seine Arbeitsgruppe, die vom Translationszentrum für Regenerative Medizin (TRM) der Universität Leipzig und dem Leibniz-Institut für Oberflächenmodifikation unterstützt wird. Die bisher hergestellten, wenige Mikrometer zarten Metallschichten können Dehnungsänderungen von bis zu fünf Prozent erreichen.

"Für harte Materialien ist diese Dehnung ein beachtlicher Wert, der viele Anwendungen in der Medizintechnik vorstellbar macht", sagt Mayr. Denkbare Anwendungen für elektromagnetisch formbare Metalle seienPumpen, die örtlich begrenzt Medikamente applizieren, beispielsweise genau dosierte Schmerzmittel für Krebspatienten. Auch Gefäßstützen, so genannte Stents, die eine Verengung der Herzkranzgefäße verhindern, erscheinen den Forschern möglich. Der große Vorteil dieser Anwendungen wäre, dass sie im Gegensatz zu den bisher eingesetzten Modellen von außerhalb des Körpers steuer- oder formbar sind.

Weitere Informationen:
Prof. Dr. Stefan Mayr
E-Mail: stefan.mayr@iom-leipzig.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution232

Quelle: Universität Leipzig, Susann Huster, 05.11.2010

Raute

Universitätsklinikum Heidelberg - 05.11.2010

Prämierte Studie zur Diagnostik von Hirntumoren

Heidelberger Radiologe mit "Founders Award" der Europäischen Gesellschaft für Neuroradiologie ausgezeichnet / Untersuchung vergleicht erstmals alle gängigen funktionellen Bildgebungsverfahren zur Biopsieplanung bei Gliomen

Hirntumoren sind keine einheitlichen Gebilde: Manche Bereiche wuchern aggressiver als andere - nach ihnen muss sich die Therapie richten. Soll eine Gewebeprobe klären, wie gefährlich ein Hirntumor ist, müssen Mediziner mit Hilfe bildgebender Verfahren einen geeigneten Bereich dafür auswählen. Professor Dr. Marc-André Weber von der Radiologischen Universitätsklinik Heidelberg hat erstmals alle gängigen, sogenannten funktionellen Verfahren, die auch Einblicke in die Stoffwechselprozesse des Tumors erlauben, verglichen und überprüft. Das Ergebnis: Alle Techniken erwiesen sich als gleich zuverlässig. Für diese Arbeit ist Professor Weber am 5. Oktober 2010 auf dem XIX. Symposium Neuroradiologicum in Bologna mit dem mit 4.000 Euro dotierten "Founders Awardö der European Society of Neuroradiology ausgezeichnet worden.

Wenige Tage später wurde er dann am 23. Oktober 2010 zusammen mit Dr. Erick Amarteifio (Abteilung für Interventionelle und Diagnostische Radiologie) und Dr. Armin Michael Nagel (Abteilung für Medizinische Physik in der Radiologie am DKFZ) mit dem Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis für hochqualifizierte Heidelberger Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet, der mit einem Preisgeld in Höhe von 12.500 Euro dotiert ist.

In Deutschland erkranken jährlich ca. 3.000 Erwachsene neu an einem Gliom, einem bösartigen Hirntumor. Gliome werden nach der international gültigen Klassifizierung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in die Grade I bis IV eingeteilt. Tumoren des Grades IV, auch Glioblastome genannt, haben die schlechteste Prognose: Nach fünf Jahren leben weniger als fünf Prozent der Betroffenen.

Zusätzliche Messungen bringen keinen Erkenntnisgewinn

Bildgebende Verfahren allein reichen in der Regel nicht für eine präzise Klassifizierung des Tumors aus: Dafür ist eine Gewebeprobe nötig. Um eine geeignete Stelle für die Gewebeentnahme zu identifizieren, wurden mehrere Verfahren der funktionellen Magnetresonanztomographie (MRT) und Positronenemissionstomographie (PET) entwickelt: Sie erfassen die Zellteilungsaktivität oder die Durchblutung der Tumoren. Jede dieser Techniken erwies sich in Studien als aussagekräftig. "Bisweilen werden mehrere dieser Messungen bei einem Patienten angewandt, um das beste Ziel für die Biopsie zweifelsfrei auszuwählen", erklärt Professor Weber, Leiter der Sektion Muskuloskelettale Radiologie der Abteilung Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Doch einige dieser Verfahren, insbesondere PET-Techniken, sind zeitaufwändig, belastend für den Patienten und nicht zuletzt teuer.

"Wir wollten daher im Vergleich prüfen, ob diese funktionellen Techniken gleichwertig sind", so der Radiologe. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe für Medizinische Physik am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und Ärzten des Universitätsklinikums Heidelberg und Mannheim untersuchten er und sein Team 61 Tumorpatienten mit sechs gängigen funktionellen MRT- und zwei PET-Verfahren. Sie zeigten, dass alle diese MRT- und PET-Techniken identische Biopsieareale identifizieren.

"Damit haben wir gezeigt, dass im Grunde eine dieser Untersuchungen für die Biopsieplanung ausreicht. Weitere Messungen bringen keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn", sagt Professor Weber. Es spiele dabei keine Rolle, welche Technik man bevorzuge. "Falls man aber die Auswahl hat, würde ich die Perfussionsmessung, also die Messung der Durchblutung des Tumors mittels MRT, empfehlen. Sie dauert nur eine Minute und 30 Sekunden, und es muss kein zusätzliches Kontrastmittel gespritzt werden", so Professor Weber. Die ausgezeichnete Studie wird im Dezember 2010 in der Fachzeitschrift "Investigative Radiology" veröffentlicht (die Online-Vorabveröffentlichung erfolgte am 08. September 2010).

Der Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis ermöglicht es Professor Weber und den mit ihm ausgezeichneten Kollegen, am 15. und 16. April 2011 ein Symposium zum Thema "Innovative moderne Bildgebung der Muskulatur - Motor der translationalen Forschung bei Muskelerkrankungen" auszurichten.

Weitere Informationen zu den Preisträgern
des Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preises und ihren Symposien:
www.iwh.uni-hd.de/hengstberger/hengstberger_2010.html

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Marc-André Weber, M.Sc.
Sektionsleiter Muskuloskelettale Radiologie
Abteilung Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Radiologische Universitätsklinik Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 110, 69120 Heidelberg
E-Mail: MarcAndre.Weber@med.uni-heidelberg.de

Weitere Informationen zu der Muskuloskelettalen Radiologie des Universitätsklinikums Heidelberg:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Onkologische-Radiologie-Ganzkoerperbildgebung-und-Muskuloskelettale-Radiologie.110842.0.html


Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.600 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.400 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
www.klinikum.uni-heidelberg.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution665

Quelle: Universitätsklinikum Heidelberg, Dr. Annette Tuffs, 05.11.2010

Raute

Universitätsklinikum Tübingen - 05.11.2010

Tübingen zweimal erfolgreich bei BMBF-Ausschreibung "Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung"

Infektiologie und Onkologie werden Partner der Helmholtz-Gemeinschaft

Zwei Anträge der Medizinischen Fakultät und des Universitätsklinikums Tübingen (UKT) zur Bildung eines Deutschen Zentrums für Infektionsforschung und eines Deutschen Konsortiums für translationale Krebsforschung haben das Auswahlverfahren erfolgreich absolviert. Die beteiligten Institutionen werden jetzt Partner der Helmholtz-Gemeinschaft.
Das Ministerium hat heute die Ergebnisse des Auswahlverfahrens bekanntgegeben. Die Anträge waren nach der Vorauswahl in die Endrunde gekommen und die verantwortlichen Sprecher konnten ihre Konzepte Anfang der Woche bei einem Hearing in Berlin erfolgreich verteidigen.

Für den Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Ingo B. Autenrieth ist dies ein entscheidender Schritt für den Standort Tübingen in Richtung zukunftsträchtiger Verbundforschung und internationaler Sichtbarkeit. "Wir sind sehr stolz darauf, jetzt Partner von vier Helmholtz-Zentren und damit führend bei der Bekämpfung der großen Krankheitsbilder zu sein", meinte er nach Bekanntwerden des Ergebnisses. Prof. Michael Bamberg, Leitender Ärztlicher Direktor am Uniklinikum, betont: "Durch die enge Verzahnung der Forschung mit unserer Krankenversorgung werden vor allem auch die Patienten des Uniklinikums von den neuen Gesundheitsforschungszentren profitieren."

Das Gesundheitsforschungsprogramm der Bundesregierung hat zum Ziel, rasch zunehmende Volkskrankheiten wirksamer zu bekämpfen. Dazu sollen "Deutsche Zentren der Gesundheitsforschung" als langfristig angelegte, gleichberechtigte Partnerschaften von außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Universitäten mit Universitätsklinika aufgebaut werden. Um die kompetentesten Partner zu finden, rief das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Sommer 2010 Forschungseinrichtungen dazu auf, sich in einem Wettbewerb als Partner zu bewerben.

Für das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung haben sich die Eberhard Karls Universität, das Universitätsklinikum und das Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie gemeinsam als "Comprehensive Infectious Disease Research Center Tübingen CIDRE" beworben (Sprecher: Prof. Dr. Ingo B. Autenrieth, Institut für Mikrobiologie, Prof. Dr. Peter G. Kremsner, Medizinische Klinik, Abt. Tropenmedizin) Ziel des angestrebten Zentrums CIDRE ist es, die bestehende Tübinger Expertise auf dem Gebiet der Infektiologie auszuschöpfen, um bahnbrechende Diagnose-, Therapie- und Prophylaxestrategien zu entwickeln. So sollen neue Zielmoleküle und Wirkstoffe für Antibiotika oder Impfstoffe identifiziert, neue Strategien für die Mobilisierung der körpereigenen Abwehrmechanismen entwickelt und der individuelle Prophylaxebedarf rechtzeitig erkannt werden.

"Novel immunotherapies and therpeutics" heißt der Antrag mit dem sich das Interfakultäre Institut für Biochemie (Prof. Dr. Klaus Schulze-Osthoff) und die Abteilung Immunologie (Prof. Dr. Hans-Georg Rammensee) als Deutsches Zentrum für Translationale Krebsforschung DZTK-CCC für das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung beworben haben. In Tübingen werden vielversprechende Ansätze zur Immuntherapie von Krebserkrankungen vor Ort durch funktionelle Bildgebung, Pharmakogenomik und die Erforschung des programmierten Zelltodes unterstützt. Um den letzten Schritt zur Realisierung von konkreten Therapien zu machen will Tübingen die Infrastruktur für innovative klinische Studien schaffen und bereitstellen. Grundstein ist das neue errichtete GMP-Zentrum, das die Herstellung der nötigen Proteine, rekombinanten Antikörpern, Zell- und Gewebepräparaten unter den vom Gesetzgeber vorgeschriebenen GMP-Bedingungen erlaubt. Diese sollen nicht nur Klinikern und Forschern in Tübingen zur Verfügung stehen, sondern auch den Partnern im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung.

Die Eberhard Karls Universität und das Universitätsklinikum Tübingen sind bereits an den beiden 2009 gegründeten Deutschen Zentrum für Diabetesforschung e.V. (Medizinische Klinik, Prof. Hans Ulrich Häring) und dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (Neurologische Klinik, Prof. Dr. Thomas Gasser und Hertie-Institut für klinische Hirnforschung, Prof. Dr. Mathias Jucker) beteiligt.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.medizin.uni-tuebingen.de

Ansprechpartner für nähere Informationen:
Medizinische Fakultät Tübingen
Prof. Dr. Ingo B. Autenrieth, Dekan
Geissweg 5, 72076 Tübingen
Ingo.Autenrieth@med.uni-tuebingen.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution82

Quelle: Universitätsklinikum Tübingen, Dr. Ellen Katz, 05.11.2010

Raute

Hochschule Harz / Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH) - 04.11.2010

Ausbau des Harzkreises zur Modellregion für Prävention und Gesundheitsförderung

Acht Netzwerkpartner aus dem Gesundheitswesen, der (Medizin-) Informatik und der Forschung haben sich unter Federführung von Prof. Dr. Ulrich Fischer-Hirchert, Professor für Nachrichtentechnik am Fachbereich Automatisierung und Informatik der Hochschule Harz, zusammengeschlossen, um am Aufbau eines regionalen Versorgungs- und Dienstleistungs-Netzwerks zu arbeiten. Ziel des in Kooperation mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg laufenden Forschungsprojektes ist es, ältere Menschen bei einem längeren, gesünderen und vor allem selbstbestimmten Leben in den eigenen vier Wänden zu unterstützen. Gefördert wird das Netzwerk über das "Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand - ZIM" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie.

Der Antrag der Netzwerkpartner entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Marketingexperten Uwe Witczak, der gemeinsam mit Dipl.-Wirtschaftsinformatiker (FH) Christian Reinboth auch das Netzwerkmanagement übernimmt. Eine Kick-Off-Veranstaltung, mit der das Netzwerk die Arbeit offiziell aufnehmen wird, ist derzeit in Vorbereitung. Eines der wichtigsten Ziele der Netzwerkpartner ist die Verbesserung der medizinisch-technischen Grundversorgung im ländlichen Raum vor dem Hintergrund des demografischen Wandels durch Nutzung von IT-Technologien.

Neben der Wernigeröder Wohnungsgenossenschaft eG und der Halberstädter Wohnungsgesellschaft mbH (HaWoGe) beteiligen sich die in Wernigerode ansässige Ahorn-Apotheke, die Steinke Orthopädie-Center GmbH in Halberstadt und der Pflegedienst Krüger in Dedeleben am TECLA-Projekt. Die technische Seite werden von der getemed AG Teltow, der TIBP GmbH Erfurt, der brain-SCC GmbH Merseburg und der Hamburger aibis GmbH abgedeckt.

Das ZIM ist das Basisprogramm des BMWi für die marktorientierte Technologieförderung der innovativen mittelständischen Wirtschaft in Deutschland. Mit der Hochschule Harz wurde seit Beginn des Programms die vierte Förderzusage nach Sachsen-Anhalt vergeben. 2008 erhielten Netzwerke in Magdeburg und Merseburg und 2009 ein Projekt in Halle (Saale) die begehrten Förderzuschläge.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.hs-harz.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution572

Quelle: Hochschule Harz, Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH), Dipl.-Kfm. (FH) Andreas Schneider, 04.11.2010

Raute

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. November 2010