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MELDUNG/404: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 23.08.11 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen


→  Neuer Studiengang Angewandte Pharmazie
      Applied Pharmacy an der Fachhochschule Kaiserslautern
→  Kompaktere Prüfungen im Medizinstudium
      Medizinischer Fakultätentag fordert Reform der mündlichen Prüfungen


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Fachhochschule Kaiserslautern - 22.08.2011

Neuer Studiengang Angewandte Pharmazie

Applied Pharmacy an der Fachhochschule Kaiserslautern

Zum Wintersemester 2012/13 bietet die Fachhochschule Kaiserslautern den neuartigen Bachelor Studiengang "Angewandte Pharmazie - Applied Pharmacy" an.

Der neue und deutschlandweit erste Studiengang der Angewandten Pharmazie bietet eine einzigartige Kombination aus naturwissenschaftlichen Grundlagen und medizinisch-pharmazeutisch-technologischem Fachwissen. Die pharmazeutische Industrie ist sogar in schwierigen Zeiten ein stabiler Wirtschaftsbereich und hat einen starken, steigenden Bedarf an Pharmazeuten. Mit dem neuen Studiengang "Angewandte Pharmazie", dessen Ausbildungsinhalte speziell auf die industriellen Anforderungen moderner pharmazeutischer Firmen zugeschnitten sind, wird diesem Bedarf maßgeschneidert Rechnung getragen.

"An Universitäten wird im staatlichen Studiengang Pharmazie über 4 Jahre parallel für die Apotheke und die Industrie ausgebildet. Studierende mit Berufsziel Industrie erhalten eine Ausbildung in Bereichen, die sie nicht benötigen. Die für diese Ausbildungsinhalte aufgewandte Zeit fehlt, um in der für die Industrie wünschenswerten Tiefe und auch in industriespezifischen Bereichen wie beispielsweise der Biotechnologie, dem Qualitätsmanagement oder der Verfahrenstechnik auszubilden", erklärt Studiengangsleiterin Prof. Dr. Cornelia Keck. "Im neuen Studiengang "Angewandte Pharmazie" werden optimal zusammengestellt und konzentriert in nur 3,5 Jahren die industrierelevanten Bereiche der Pharmazie vermittelt, insbesondere auch aktuelle Gebiete wie z. B. pharmazeutische Biotechnologie und "biologische" Arzneimittel, die sogenannten Biologicals", so Keck weiter. Die Lehrenden sind Professoren, aber auch Pharmazeuten und Mitarbeiter aus der Industrie, was eine praxisnahe Ausbildung sicherstellt.

Der siebensemestrige Studiengang wird erstmals im Wintersemester 2012/13 angeboten. Er endet mit dem Abschluss "Bachelor of Science" und wird an den Standorten Pirmasens und Zweibrücken durchgeführt. Voraussetzung für die Aufnahme des Studiums ist die allgemeine Hochschulreife (Abitur) bzw. die Fachhochschulreife. Schon jetzt kann man sich im Studiengang Produkt- und Prozess-Engineering einschreiben, um sich pharmazeutisch zu qualifizieren. Eine Einschreibung ist noch bis zum 9. September 2011 möglich.

Weitere Informationen sind online unter
www.fh-kl.de/alp-alpha abrufbar
oder über das Studierendensekretariat
unter der Telefonnummer 06331 248 10
erhältlich.

Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Cornelia Keck
E-Mail: cornelia.keck@fh-kl.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution212

Quelle: Fachhochschule Kaiserslautern, Christiane Barth M. A., 22.08.2011


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Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland - 22.08.2011

Kompaktere Prüfungen im Medizinstudium

Medizinischer Fakultätentag fordert Reform der mündlichen Prüfungen

Praktisch-mündliche Prüfungen des Medizinstudiums sollen kompakter werden. Diese Forderung hat der MFT Medizinische Fakultätentag in einer Resolution erhoben. "Mit dieser Empfehlung zur Änderung der Approbationsordnung setzen wir uns für bessere Prüfungsbedingungen ein", erklärt Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann, MFT-Präsident. Denn eine Überlastung der Studierenden senke die hohe Qualität des Studiums und mache die Ergebnisse der Prüfungen unter Umständen angreifbar. Untersuchungen zeigten, dass Noten mit längeren Prüfungszeiten nicht verbessert werden, da die Leistungsfähigkeit der Studierenden nachlasse.

Mit der Einführung der neuen Ärztlichen Approbationsordnung (ÄAppO) zum Wintersemester 2003/2004 sind gravierende Änderungen bezüglich Ablauf, Inhalt und Anzahl der Prüfungen sowie der Zusammensetzungen der Prüfungskommissionen einhergegangen. So enthält der Erste Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (M1) einen neu strukturierten mündlich-praktischen Teil. Dadurch werden die Fächer Anatomie, Biochemie/Molekularbiologie und Physiologie gemeinsam geprüft. Die festgeschriebenen Zeiten von mindestens 45 Minuten je Prüfling ergeben eine reine Prüfungszeit von drei bis vier Stunden bei vier Studierenden. Da vorher zusätzlich noch eine praktische Aufgabe gestellt werden kann und sich an die Prüfung ein Notenfindungsprozedere sowie das Verfassen der Niederschrift anschließen, liegt der gesamte Zeitaufwand deutlich höher.

Im Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung (M2) erstreckt sich der praktisch-mündliche Teil über zwei Tage. Die Prüfer aus den Fächern Innere Medizin und Chirurgie und des Wahlfachs müssen an beiden Tagen identisch und somit anwesend sein. Die insgesamt angestiegenen zeitlichen und personellen Vorgaben führen zu einer enormen Belastung aller Beteiligten. Es droht die Gefahr, dass Kommissionen aus Ressourcengründen mit Prüfern besetzt werden müssen, die über geringere pädagogische und fachliche Eignung verfügen. Bedingt durch die Anwesenheitspflicht der gesamten Prüfungskommission während beider M2-Prüfungstage, ist an den meisten Standorten das Prüfergremium auf Oberärzte und Fachärzte auch außerhalb der Universitäten ausgedehnt worden. Hier kann eine Ungleichbehandlung der Prüflinge stattfinden.

Prüfungszeiten auf Lehrleistungen anrechnen

"Wir schlagen dem Bundesgesetzgeber vor, die mündlichen Prüfungszeiten zu reduzieren und den klinische Prüfungsteil auf einen Tag zu komprimieren", erklärt Bitter-Suermann. Unverständlich sei zudem, dass Prüfungen bislang nicht als Lehrleistungen gelten und somit dem vorgeschriebenen Lehrdeputat angerechnet würden. "Prüfungen sind ein wichtiger Bestandteil der Lehre. Sie sollten durch die Länder aufgewertet werden."

Empfehlungen zur Reform der Prüfungszeiten hat der Medizinische Fakultätentag bei seiner Jahrestagung 2011 in Rostock ausgesprochen:
www.mft-online.de/dokumente72_omft/Resolution_Reduktion_Pruefungszeiten_72oMFT.pdf

Ansprechpartnerin:
Verena Wirwohl, Ass. iur.
MFT Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Alt-Moabit 96, 10559 Berlin
E-Mail: wirwohl@mft-online.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution847

Quelle: Medizinischer Fakultätentag der Bundesrepublik Deutschland, Verena Wirwohl, 22.08.2011


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. August 2011