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MELDUNG/677: Nachrichten aus Forschung und Lehre vom 05.04.13 (idw)


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilungen

→  Materialforschung - Schweineknochen für schmerzempfindliche Zähne
→  Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar:
      Masterstudiengang Pflegewissenschaft erfolgreich reakkreditiert



Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH - 04.04.2013

Schweineknochen für schmerzempfindliche Zähne

Dr. Anna M. Janus, gebürtige Polin, wurde von der Polnischen Gesellschaft für Materialkunde mit dem ersten Preis für die beste Doktorarbeit 2011 am Institut für Metallurgie und Materialwissenschaften der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Krakau (Polen) geehrt. Seit Januar 2012 arbeitet sie am Düsseldorfer Max-Planck-Institut für Eisenforschung.

In ihrer Doktorarbeit untersucht die junge Forscherin wie man sogenanntes Hydroxyapatit aus Schweineknochen gewinnen kann. Dieses Mineral ist in den Knochen sämtlicher Wirbeltiere vorhanden und wird bisher entweder synthetisch hergestellt oder in geringerem Umfang aus Knochen von Rindern gewonnen. Es wird als Biomaterial für Implantate, als Trägersubstanz für Zellkulturen und als Mittel zur Behandlung schmerzempfindlicher Zähne verwendet. Ein Problem bei synthetisch hergestelltem Hydroxyapatit ist, dass seine chemische Struktur geringfügig von der des im menschlichen Körper gebildeten abweicht.

Janus stellte in ihrer Arbeit fest, dass sich aus Schweineknochen gewonnenes Hydroxyapatit aufgrund seiner biologischen Herkunft wesentlich besser zur Verwendung im menschlichen Körper eignet als die synthetische Variante. Die Forscher in Krakau arbeiten nun daran, das Material zur konkreten Anwendbarkeit weiterzuentwickeln, um es als Alternative zu der synthetischen Variante auf dem Markt zu etablieren. Die Verfügbarkeit von Hydroxyapatit aus Schweineknochen würde die Angebotspalette für Knochenimplantatmaterialien erweitern und somit preismindernd wirken.

Seit Januar 2012 arbeitet Janus am Max-Planck-Institut für Eisenforschung (Düsseldorf) und wendet sich dem Panzer von Gliederfüßern, wie Krebsen und Käfern zu. Das Besondere am Panzer dieser Tiere ist, dass er aus einem Stück geformt ist und überall aus denselben Grundmaterialien besteht, aber dennoch je nach Funktion einzelner Elemente unterschiedliche physikalische Eigenschaften aufweist. So ist der Panzer der Tiere im Bereich von Gelenken teilweise elastisch, um Bewegungen zu ermöglichen, an anderen Stellen aber sehr hart um sowohl von außen als auch von innen auf ihn wirkenden Kräften zu widerstehen. Janus versucht nun in der Gruppe "Biologische Verbundwerkstoffe" diese Phänomene zu verstehen, um sie auf synthetische Werkstoffe anwenden zu können. Denkbar ist auch eine Kombination der Ergebnisse aus ihrer derzeitigen Forschung mit denen ihrer Doktorarbeit, sodass in Zukunft Implantate aus Hydroxyapatit formbar und damit leichter einsetzbar werden.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.mpie.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1544

Quelle: Max-Planck-Institut für Eisenforschung GmbH, Yasmin Ahmed Salem M.A., 04.04.2013

Raute

Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar - 04.04.2013

Masterstudiengang Pflegewissenschaft erfolgreich reakkreditiert

Der Masterstudiengang Pflegewissenschaft mit dem Abschluss "Master of Science" erhält zum zweiten Mal das Gütesiegel der Akkreditierungsagentur AQAS. Gutachter bestätigen die Attraktivität des Studiengangs.

Der Masterstudiengang Pflegewissenschaft an der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar (PTHV) bei Koblenz wurde für weitere sieben Jahre akkreditiert. Die Gutachter bescheinigen dem Studiengang ein "stärker forschungsorientiertes Profil" und schließen sich dem Lob der Studierenden an, dass sie die "Qualifikationsbedeutung der angestrebten Methodenkompetenz in Verbindung mit einer interdisziplinären Perspektive von pflegewissenschaftlicher und ethisch-theologischer Betrachtung als fachlich und persönlichkeitsbildend attraktiv" ansähen.

Das Curriculum und auch die Studierbarkeit werden positiv bewertet. Die Studienplanung, -organisation und -ausgestaltung weise ein in sich schlüssiges Gesamtbild auf, welches die Studierbarkeit sehr gut gewährleiste. Hervorgehoben wird die ansprechende Organisation der Präsenzphasen in Blockwochen mit der Möglichkeit der Unterkunft für Studierende im Haus, welches eine Intensivierung der Lehr-Lernsituation und das studentische "Networking" fördere. Ferner wird das gut funktionierende Mentoring- und Supervisionsprogramm betont.

Der universitäre Masterstudiengang führt zum akademischen Abschluss "Master of Science (M.Sc.)". Es handelt sich um ein Vollzeitstudium, in dem die Absolventen in zwei Jahren 120 ECTS erreichen können. Es eröffnet auch einen unmittelbaren Zugang ins Promotionsprogramm. Die optimale Studierbarkeit wird erreicht durch einen Wechsel von Präsenz- und Selbststudienphasen. Im 1. - 3. Semester finden i. d. R. 30 - 35 Präsenztage in Blockwochen statt. Im 4. Semester (Masterthesis) finden noch ca. 10 Präsenztage statt. Schwerpunkte des Studiums sind die Gerontologische Pflege, die Gemeindenahe Pflege, die Akutversorgung, die Professionalisierung der Pflege sowie die Forschungsmethoden. In den Modulen "Palliative Care" sowie "Diakonie und Ethik" werden, in enger Zusammenarbeit mit der Theologischen Fakultät im Haus, die ethischen Themen der Pflege und Fragen des Menschenbildes bearbeitet. Für dieses Studienangebot werden Studienbeiträge erhoben.

Die Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar ist eine kirchlich und staatlich anerkannte Wissenschaftliche Hochschule (Universität) in freier Trägerschaft. Die Träger sind die Vinzenz Pallotti gGmbH Friedberg und die Marienhaus Holding GmbH Waldbreitbach. Rund 50 Professoren und Dozenten forschen und lehren an der PTHV und betreuen etwa 300 Studierende. Die Finanzierung wird durch die Träger, Förderer und Sponsoren sowie durch Studienbeiträge sichergestellt.

Weitere Informationen:
Maria Peters, Stabstelle Studienangelegenheiten
Tel.: 0261/6402 - 240
E-Mail: pflege@pthv.de sowie unter www.pthv.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.pthv.de/pflegewissenschaft.html

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1375

Quelle: Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar, Maria Peters, 04.04.2013

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. April 2013