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Universität zu Lübeck - 13.12.2013

Neuer Forschungsverbund zur Genetik der Arterienverkalkung

Forscherinnen der Universität zu Lübeck erhalten Zuschlag für bundesweites Projekt e:AtheroSysMed - Verbindung von Lebens- und Informationswissenschaften zur systemorientierten Erforschung der Atherosklerose und geeigneter Präventionsmaßnahmen

Die Arterienverkalkung ist mit ihren Folgen, der koronaren Herzkrankheit (KHK) und dem Schlaganfall, eine führende Todesursache in Europa. Dabei sind die Ursachen der sogenannten Atherosklerose vielfältig, wie Projektleiterin Prof. Jeanette Erdmann (Direktorin des Instituts für Integrative und Experimentelle Genomik) erklärt: "Neben Ernährung und Umwelt spielen auch genetische Faktoren eine große Rolle. Wie diese verschiedenen Faktoren jedoch gemeinsam wirken und welche Konsequenzen sich daraus für Prävention und Therapie ergeben, ist weitgehend unklar."

Daher hat sich der bundesweite Verbund e:AtheroSysMed mit dem erklärten Ziel zusammengefunden, die Krankheitsursachen durch systemmedizinische Ansätze zu erklären. Weitere Partner im Verbund sind das Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen, die Medizinische Fakultät in Mannheim sowie in München das Deutsche Herzzentrum (DHM), die Technische Universität (TUM), die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), das Helmholtz-Zentrum sowie das Max-Planck-Institut für Biochemie und Psychiatrie.

"Mit unserem neuartigen Konzept setzen wir vor allem darauf, die Expertise aus verschiedenen Fächern, nämlich der Medizin, Biologie, Mathematik, Epidemiologie und Bioinformatik zu bündeln, um damit das System der Atherosklerose weiter zu entschlüsseln", so Projektleiterin Prof. Inke König vom Institut für Medizinische Biometrie und Statistik der Universität zu Lübeck. Dieses Konzept überzeugte auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das die Lübecker Projekte in den nächsten drei Jahren mit mehr als 750.000 Euro fördern wird.

Der Schwerpunkt der Lübecker Projekte liegt dabei darauf, das Risiko einer Arterienverkalkung durch die Nutzung genetischer Informationen besser vorhersagen zu können. "Damit bauen wir auf umfangreiche Kenntnisse und Ressourcen aus einem früheren Verbund auf, in dem wir bis dahin unbekannte Krankheitsmechanismen durch gemeinsame Betrachtung verschiedener klinischer und genetischer Daten entschlüsseln konnten", so Erdmann. Aus diesem Ansatz, sind sich die Forscherinnen einig, entstehen langfristig neue therapeutische Optionen, die der Individualität der Patienten gerecht werden.

Das neu gestartete Forschungs- und Förderkonzept e:med wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und forciert die systemorientierte Erforschung von Krankheiten und Präventionsmaßnahmen, indem es die Lebens- und Informationswissenschaften verbindet. Das vorrangige Ziel ist die Etablierung der Systemmedizin in Deutschland. Bundesweit werden ab Dezember 2013 für die nächsten fünf Jahren insgesamt 13 Forschungsverbünde aus dem Bereich der Onkologie, Kardiologie, Entzündungsforschung, Suchtforschung und Neurogenetik gefördert.


Kontakt:

Prof. Dr. Jeanette Erdmann
Institut für Integrative und Experimentelle Genomik, Universität zu Lübeck
Maria-Goeppert-Str. 1, MFC1, 4. OG, 23562 Lübeck
E-Mail: jeanette.erdmann@iieg.uni-luebeck.de

Prof. Dr. Inke R. König
Institut für Medizinische Biometrie und Statistik, Universität zu Lübeck
Ratzeburger Allee 160, Haus 24, 23562 Lübeck
E-Mail: Inke.Koenig@imbs.uni-luebeck.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution92

Quelle: Universität zu Lübeck, Rüdiger Labahn, 13.12.2013

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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Dezember 2013