Bundesamt für Strahlenschutz - 05.02.2020
Neue Anlaufstelle für Gesundheitsfragen zu Mobilfunk und Stromnetzen
Bundesumweltministerin gründet das Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder
Welche Veränderungen bringen neue Sendeanlagen in meiner Nachbarschaft mit sich? Welche Auswirkungen hat das neue Mobilfunknetz 5G? Gesellschaftliche Entwicklungen wie die zunehmende Digitalisierung und die Energiewende führen dazu, dass Bürgerinnen und Bürger inzwischen tagtäglich mit Strahlenschutzthemen in Berührung kommen. Um sie frühzeitig und verlässlich zu informieren, richtet das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) das neue Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder ein. Das Zentrum ist in Cottbus angesiedelt und wurde am 5. Februar 2020 von Bundesumweltministerin Svenja Schulze in Berlin feierlich gegründet.
Mit seiner Aufklärungs- und Forschungsarbeit will das Kompetenzzentrum zu
mehr Akzeptanz der Energiewende beitragen und eine nachhaltige
Digitalisierung stärken. Das Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder
soll auf lebensnahe Fragen der Bevölkerung wissenschaftlich fundierte
Antworten finden und diese öffentlich vermitteln. Um dem steigenden
Informationsbedarf von Bürgerinnen und Bürgern, aber auch Behörden
Rechnung zu tragen, werden mit dem Kompetenzzentrum die Forschung sowie
die Schulungs- und Dialogangebote des BfS weiter ausgebaut. Auf einer
eigens eingerichteten Website können sich Bürgerinnen und Bürger
informieren und einem Expertenteam ihre Fragen stellen:
www.bfs.de/kompetenzzentrum.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: "Sowohl die Energiewende als auch die Digitalisierung sind entscheidende Projekte für die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Wenn es hier Bedenken gibt, müssen wir diese ernst nehmen und Fragen von Bürgerinnen und Bürgern aufgreifen. Das Bundesamt für Strahlenschutz als wissenschaftlich unabhängige Institution ist dabei eine kompetente und glaubwürdige Stimme."
Die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz, Inge Paulini: "Wir begrüßen die Initiative der Bundesregierung, dem Strahlenschutz beim Stromnetzausbau sowie beim Mobilfunk eine wichtige Rolle zuzuschreiben. Eine Umfrage aus dem letzten Jahr hat deutlich gezeigt, dass es in der Bevölkerung großen Bedarf an Informationen zum Thema Strahlenschutz gibt. In Zukunft wollen wir daher noch gezielter und breiter über die gesundheitlichen Wirkungen elektromagnetischer Felder informieren. Das neue Kompetenzzentrum soll die erste Anlaufstelle für alle sein, die Fragen hierzu haben."
Die Gründung des Kompetenzzentrums geht zurück auf den Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD, um den Stromnetzausbau zu begleiten. Mit ihrer Mobilfunkstrategie hat die Bundesregierung den Anspruch vertiefter Forschung und Kommunikation im November 2019 auch in diesem Bereich zum Ausdruck gebracht.
Bei Einhaltung bestehender Grenzwerte sind nach dem derzeitigen Kenntnisstand keine gesundheitsschädigenden Auswirkungen durch elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder wissenschaftlich belegt. Als besonders gut erforscht gilt der Mobilfunk: Zahlreiche Fragen konnten bereits im Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramm (DMF), das von 2002 bis 2008 unter Federführung des BfS durchgeführt wurde, beantwortet werden. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BfS arbeiten im Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder daran, die verbliebenen wissenschaftlichen Unsicherheiten - die es in der Wissenschaft immer gibt - weiter zu reduzieren. Ein Baustein hierfür ist auch das begleitende Forschungsprogramm zum Stromnetzausbau, das 2017 gestartet wurde. Erste Ergebnisse und Stand der Vorhaben wurden nach der Gründungsfeier vorgestellt und diskutiert.
Bundesamt für Strahlenschutz:
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist eine organisatorisch
selbstständige wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde im
Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und
nukleare Sicherheit (BMU). Das BfS arbeitet für den Schutz des Menschen
und der Umwelt vor Schäden durch Strahlung. Das BfS informiert die
Bevölkerung und berät die Bundesregierung in allen Fragen des
Strahlenschutzes. Die über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewerten
Strahlenrisiken, überwachen die Umweltradioaktivität, unterstützen aktiv
im radiologischen Notfallschutz und nehmen hoheitliche Aufgaben wahr,
darunter im medizinischen und beruflichen Strahlenschutz. Ultraviolette
Strahlung und strahlenrelevante Aspekte der Digitalisierung und
Energiewende sind weitere Arbeitsfelder. Als wissenschaftlich-technische
Bundesoberbehörde betreibt das BfS Forschung und ist mit nationalen und
internationalen Fachleuten vernetzt. Weitere Informationen unter
www.bfs.de
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution879
*
Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Bundesamt für Strahlenschutz - 05.02.2020
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Februar 2020
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