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VORSORGE/624: Studie - Drei von sieben Lebensregeln reduzieren das Schlaganfallrisiko bereits deutlich (idw)


Gemeinsame Presseinformation vom 28.08.2013
Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN)

Schlaganfall vorbeugen durch gesunden Lebensstil

Drei von sieben Lebensregeln reduzieren bereits deutlich das Schlaganfallrisiko



Ein gesunder Lebensstil mit einem normalen Blutdruck, guten Blutzuckerwerten und Nichtrauchen kann einen Schlaganfall verhindern. Wer diese drei der insgesamt sieben Lebensregeln, die die Amerikanische Herzgesellschaft zum Schutz vor einem Herzinfarkt aufgestellt hat, beachtet, senkt damit einer aktuellen Studie zufolge auch das Schlaganfall-Risiko. Vor allem gute Blutdruckwerte können das Risiko um 60 Prozent senken, erklären die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN).

Für einen optimalen Schutz vor Herzkreislauferkrankungen dürfen Blutdruck, Cholesterin und Blutzucker nicht erhöht sein. Außerdem sollte man körperlich aktiv sein, Übergewicht vermeiden, sich gesund ernähren und nicht rauchen. "Diese sieben Lebensregeln, die die Amerikanische Herzgesellschaft unter dem Motto Life's Simple 7 zusammengestellt hat, sind wissenschaftlich gut belegt", sagt DSG-Pressesprecher Professor Dr. med. Joachim Röther von der Asklepios Klinik in Hamburg-Altona: "Wer von diesen Regeln mindestens drei einhält, kann neben dem Herzinfarkt auch sein Schlaganfallrisiko deutlich senken."

Das ist das Ergebnis einer in der Fachzeitschrift Stroke veröffentlichten Studie. Mehr als 22.000 Amerikaner im Alter über 45 Jahre wurden über fast fünf Jahre begleitet. Die Teilnehmer füllten zu Beginn der Studie Fragebögen zu ihren Lebensgewohnheiten aus. So konnten die Forscher den Einfluss jeder einzelnen Lebensregel auf die Schlaganfallhäufigkeit untersuchen. "Die Teilnehmer mit einem optimalen Lebensstil erlitten nur halb so häufig einen Schlaganfall wie Teilnehmer, die gegen viele Regeln verstießen", berichtet Professor Röther.

Die Studie dokumentiert erstmals, dass auch die Einhaltung einzelner Lebensregeln das Schlaganfallrisiko günstig beeinflusst. Die größte Wirkung hat der Blutdruck. Optimale Werte senkten das Schlaganfallrisiko um 60 Prozent. "Der Bluthochdruck kann heute mit Medikamenten ohne Einschränkung der Lebensqualität wirksam behandelt werden", sagt Professor Hans-Christoph Diener, Pressesprecher der DGN und Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen: "Alle betroffenen Erwachsenen sollten diese Möglichkeit nutzen." Einen deutlichen Einfluss hatte auch der Verzicht auf das Rauchen. "Studienteilnehmer, die seit mindestens einem Jahr nicht mehr geraucht hatten, erlitten um 40 Prozent seltener einen Schlaganfall", berichtet Professor Diener. Gleich groß war der Einfluss des Blutzuckers. "Ein Diabetes gehört zu den wichtigsten Risikofaktoren für den Schlaganfall", stellt Professor Diener fest.

Bei den anderen Lebensstilfaktoren war die Schutzwirkung vor einem Schlaganfall geringer und statistisch nicht sicher nachweisbar. Niedriges Cholesterin, körperliche Bewegung, gesunde Ernährung und Normalgewicht schützen jedoch definitiv vor einem Herzinfarkt und sind deshalb wichtige Gesundheitsziele.


Literatur
Kulshreshtha A, et al:
Life's Simple 7 and Risk of Incident Stroke: The Reasons for Geographic and Racial Differences in Stroke Study. Stroke. 2013;44:1909-1914.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23743971


Fachlicher Kontakt bei Rückfragen

Prof. Dr. med. Joachim Röther
Pressesprecher
2. Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
Chefarzt der Neurologischen Abteilung
Asklepios Klinik Altona
Paul-Ehrlich-Straße 1
22763 Hamburg
E-Mail: j.roether@asklepios.com

Prof. Dr. med. Hans-Christoph Diener
Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
Direktor der Klinik für Neurologie
Universitätsklinikum Essen
Hufelandstraße 55
45122 Essen
E-Mail: hans.diener@uk-essen.de

Pressestelle der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
E-Mail: arnold@medizinkommunikation.org

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN)
E-Mail: presse@dgn.org

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Schlaganfall vorbeugen


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Deutsche Gesellschaft für Neurologie, Frank A. Miltner, 28.08.2013
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E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. August 2013