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GESUNDHEIT/813: Tips für die Reiseapotheke (Stadt Braunschweig)


Stadt Braunschweig - Pressemitteilung von Freitag, 18. Juni 2010

Tipps für die Reiseapotheke


Braunschweig. Mit den großen Ferien beginnt für viele auch die große Urlaubsreise des Jahres. Um für Notfälle gerüstet zu sein, gehört in jedes Reisegepäck eine Reiseapotheke, denn ungewohnte klimatische Bedingungen oder fremde Speisen und Getränke bedeuten eine Belastung für den Körper. "Gegen alle Eventualitäten kann man sich natürlich nicht wappnen", sagt die Leiterin des Gesundheitsamtes der Stadt Braunschweig, Dr. Sabine Pfingsten-Würzburg. "Was in die Reiseapotheke hinein sollte, hängt zudem vom eigenen Gesundheitszustand, von Reiseziel und Reisestil ab. Aber es gibt einen Grundstock für Notfälle, der jedem zu empfehlen ist:

• Nehmen Sie einen ausreichend Vorrat der Medikamente mit, die Sie regelmäßig einnehmen, am besten in doppelter Menge für verschiedene Gepäckstücke, falls einmal ein Koffer oder eine Tasche verloren geht. Für kleinere Unfälle sind Verbandsmaterial, wie sterile Mullbinden, Wund- und Heftpflaster sowie elastische Binden sinnvoll. Pinzetten und Schere sollten nicht vergessen werden, allerdings bei Flugreisen nicht ins Handgepäck. Sinnvoll ist auch ein Fieberthermometer. Bei Reisen in Länder mit niedrigem medizinischen Standard sind Einwegspritzen und -kanülen sinnvoll, damit im Bedarfsfall eine sterile Spritze zur Verfügung steht.

• Wichtige Medikamente zur äußeren Anwendung sind Wunddesinfektionsmittel und Antihistaminsalbe (gegen Insektenstichreaktionen), Insektenschutzmittel (Repellents) und Sonnenschutzcreme, ggf. auch Augentropfen.

• Wer unter Symptomen der Reisekrankheit wie Schwindel, Kopfschmerz, Übelkeit und Erbrechen leidet, sollte entsprechende Medikamente im Handgepäck mitführen. Wichtig zur inneren Anwendung sind darüber hinaus Mittel gegen Schmerzen, Fieber, Entzündungen - wenn vom Arzt für das Reiseziel empfohlen und verschrieben, auch ein Malariamittel.


"Die häufigste Erkrankung auf Reisen ist aber ein Durchfall, die sogenannte Reisediarrhö", erläutert Dr. Pfingsten-Würzburg. "Deshalb sollte unbedingt ein Medikament gegen Durchfall in die Reiseapotheke, insbesondere auch Pulver zur Zubereitung einer trinkfähigen Elektrolytlösung. Zur Vorbeugung von Reisediarrhö, insbesondere in tropischen oder subtropischen Regionen gilt:

• Trinken Sie Wasser nur in abgekochter Form, zum Beispiel Tee, Kaffee oder konfektionierte Getränke aus Ori-ginalbehältern, Flaschen oder Dosen.

• Essen Sie nur ausreichend erhitzte, durchgegarte und frisch zubereitete Speisen - nie rohes Fleisch oder rohes Gemüse oder Obst, das Sie nicht selbst geschält haben, insbesondere auch rohe Salate, Cremes und Speiseeis. Verzichten Sie auf rohe Milch und Milchprodukte wie Milchmixgetränke. Wichtig bei einem Büfett: Wenn gegarte Speisen länger als zwei Stunden ungekühlt aufbewahrt wurden, sollten auch sie nicht mehr verzehrt werden."


"Trotz aller Vorsicht lassen sich Hygienefehler auf einer Reise nicht ganz vermeiden", fügt die Medizinerin hinzu. "Ist ein Durchfall die Folge, kann er in der Regel ohne Medikamente behandelt werden, wenn Folgendes beherzigt wird:

• Empfehlenswert ist Nahrungsverzicht.

• Unbedingt notwendig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr mit Salz und Zucker. Geeignet sind in der Apotheke erhältliche Elektrolytlösungen. Sie lassen sich aber auch selbst herstellen. Das Centrum für Reisemedizin empfiehlt auf einen Liter sauberes, wenn nötig abgekochtes Wasser einen Teelöffel Kochsalz, einen halben Teelöffel Natriumbikarbonat (Backpulver), drei Tabletten Kaliumchlorid zu je 1,5 Gramm sowie vier Teelöffel Traubenzucker. Erwachsene sollten davon zwei Wassergläser pro wässriger Stuhlentleerung zu sich nehmen. Achtung: Ärztliche Hilfe ist erforderlich bei Fieber, blutigem Durchfall, unstillbarem Erbrechen, anhaltend starken Krämpfen, in der Schwangerschaft und generell bei kleinen Kindern."


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Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 18. Juni 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Juni 2010