Schattenblick → INFOPOOL → MEDIZIN → FAKTEN


STUDIE/499: Azubis in SH - Häufiger Unfälle, aber schneller wieder fit (DAK-Gesundheit)


DAK-Gesundheit - 15. September 2016

Azubis in SH: Häufiger Unfälle, aber schneller wieder fit

Analyse der DAK-Gesundheit zu Fehltagen junger Berufsstarter


Kiel, 15. September 2016. Berufsanfänger in Schleswig-Holstein haben deutlich mehr Unfälle als ältere Arbeitnehmer. Obwohl Auszubildende im Jahr 2015 einerseits sehr viel häufiger auf Grund von Verletzungen ausfielen, waren sie andererseits wesentlich schneller wieder fit. Die aktuelle Azubi-Sonderanalyse der DAK-Gesundheit für den Norden belegt ein stark erhöhtes Unfallrisiko der Jungen: Während 2015 insgesamt über alle Altersgruppen hinweg 9,1 Unfälle auf hundert Arbeitnehmer kamen, waren es bei den 15- bis 19-Jährigen 24,1 Fälle - fast 165 Prozent mehr. Bei der Dauer sieht es bei jüngeren Arbeitnehmern besser aus. Nach durchschnittlich knapp zehn Tagen ist die Arbeitsunfähigkeit beendet, bei Älteren hingegen dauert es mit 18 Tagen fast doppelt so lange.

Ein anderes Freizeitverhalten und risikobehaftete Sportarten machen den Unterschied aus. "Jüngere haben eine größere Risikobereitschaft, dadurch kommt es bei Ihnen häufiger zu Unfällen", sagt Sönke Krohn, Sprecher der DAK-Gesundheit in Schleswig-Holstein. Die häufigste Ursache für Fehltage bei Azubis waren Erkrankungen des Atmungssystems wie Bronchitis und Sinusitis. Auch hier lagen die Berufsstarter vorn. Ein Erkältungsfall war in ihrer Gruppe mehr als doppelt so häufig wie in der Gesamtheit der in Schleswig-Holstein DAK-versicherten Arbeitnehmer zwischen 15 und 65 Jahren. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit war bei den Berufsstartern mit einem Durchschnitt von 4,1 Tagen kürzer als bei den Übrigen (6,1 Tage). Erkaltungskrankheiten haben insgesamt wegen der geringen Dauer einen geringeren Einfluss auf den Krankenstand. Zum Vergleich: Mit einem verrenkten Knie fehlt ein Berufsstarter im Bundesdurchschnitt 20 Tage im Job, mit einem Oberschenkelbruch sogar 55 Tage.

"Wer als Azubi lange durch einen Unfall im Betrieb und in der Berufsschule fehlt, hat einiges aufzuholen. Der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung ist ja ein wichtiges Ziel", resümiert Sönke Krohn. Betroffene, die operiert werden müssen, sollten sich verstärkt nach kurzstationären Angeboten umschauen, um Fehlzeiten zu verkürzen. "Um schneller wieder gesund zu werden macht die DAK-Gesundheit ihren Versicherten besondere Behandlungsangebote in einem eigenen Spezialisten-Netzwerk", so Krohn. In ausgewählten Kliniken setzen erfahrene Chirurgen auf besonders schonende Verfahren wie minimal-invasive, mikrochirurgische und endoskopische Operationstechniken, wodurch die Patienten schneller wieder nach Hause und an den Arbeitsplatz können.

Die DAK-Gesundheit ist mit rund sechs Millionen Versicherten, davon rund über 240.000 in Schleswig-Holstein, die drittgrößte Krankenkasse Deutschlands. Für die Analyse zum Krankenstand wurden die Daten von rund 120.000 erwerbstätigen Versicherten im nördlichsten Bundesland durch das IGES Institut in Berlin ausgewertet und nach Altersgruppen selektiert.

*

Quelle:
DAK-Gesundheit - Zentrale
Pressemitteilung vom 15. September 2016
Nagelsweg 27-31, 20097 Hamburg
Telefon: 040/239 60
Internet: http://www.dak.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. September 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang