Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → FAKTEN

VORSORGE/527: Darmkrebsvorsorge - Neue Daten bestätigen Wirksamkeit (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - Montag, 10. Januar 2011

Darmkrebsvorsorge

Neue Daten bestätigen Wirksamkeit


(10.01.2011) Neue Daten vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg bestätigen, dass eine Darmspiegelung, bei der eventuell entdeckte Krebsvorstufen sogleich entfernt werden, das Gesamtrisiko für bösartigen Dickdarmkrebs um 77 Prozent senkt.

Der Dickdarm gliedert sich in drei Abschnitte, einen absteigenden Endteil, einen querliegenden mittleren Abschnitt und einen auf der rechten Seite liegenden Teil, der am Blinddarm in den Dünndarm übergeht. "Die Untersuchung von Prof. Dr. Hermann Brenner und seinen Kollegen hat deutlich gemacht, dass die Darmkrebsvorsorge durch eine Darmspiegelung in allen Dickdarmabschnitten das Krebsrisiko erheblich mindert, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß," erklärt Dr. Arno Theilmeier vom Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen (bng).

Der Endabschnitt des Darms, in dem besonders häufig Tumoren aus bösartigen Vorstufen (Polypen) entstehen, wird durch die Darmspiegelung besonders gut erfasst. Das Risiko einer Krebserkrankung kann hier durch die Vorsorge-Untersuchung überdurchschnittlich um 84 Prozent gesenkt werden. Aber auch der weiter im Körper liegende, vordere Darmabschnitt wird mit 56 Prozent Risikoreduktion gegenüber Leuten, die auf eine Vorsorge-Untersuchung verzichten, gut erfasst.

"Die Ergebnisse unterstreichen das große Potenzial der Darmspiegelung für die Verhütung von Darmkrebs", betont der bng-Experte Dr. Theilmeier. "Sie bestätigen darüber hinaus die hohe Qualität der Untersuchungen in den Praxen der deutschen Gastroenterologen. Auch schwieriger zu entdeckende Krebsvorstufen werden in vielen Fällen gefunden." Bei der Einführung der Darmspiegelung in das Krebsvorsorgeprogramm der gesetzlichen Krankenkassen im Jahr 2002 wurden besondere Vorkehrungen getroffen, damit nur sehr gut qualifizierte Ärzte die Untersuchung vornehmen dürfen und die Qualität der Untersuchungen regelmäßig überprüft wird.



Aktuelle Meldungen finden Sie auch im Internet unter:
www.gastromed-bng.de


*


Quelle:
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Holdergärten 13, 89081 Ulm
Telefon: 0700 / 26 42 64 26, Fax: 0731 / 70 54 711
E-Mail: info@gastromed-bng.de
Internet: www.gastromed-bng.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Januar 2011