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AUSLAND/1644: Uganda - Familienplanung direkt nach der Geburt (DSW)


DSW [news] - Januar 2011
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Uganda: Familienplanung direkt nach der Geburt

In Uganda wird in ersten Krankenhäusern ein Programm umgesetzt, bei dem Frauen direkt nach der Geburt eine effektive Unterstützung für die weitere Familienplanung erhalten.


Ugandas Frauen sollen künftig einen einfacheren Zugang zu Familienplanung erhalten. Dafür haben Ugandas Initiative für Frauengesundheit (UWHI) und die Ugandische Gemeinschaft von Geburtshelfern und Gynäkologen (AOGU) ein Programm entwickelt, durch das sich Frauen unmittelbar im Anschluss an die Geburt eine Spirale einsetzen lassen und somit eine frühzeitige weitere Schwangerschaft verhindern können.

Uganda hat die höchste Fertilitätsrate in der Region des südlichen und östlichen Afrikas. Eine Frau bekommt hier im Laufe ihres Lebens durchschnittlich 6,5 Kinder. Fast die Hälfte der Geburten (49 Prozent) sind ungeplant. Durch einen besseren Zugang zu Familienplanung könnte das rasante Wachstum der ugandischen Bevölkerung verlangsamt und dem Land dadurch eine neue Entwicklungsperspektive eröffnet werden. Darüber hinaus spielt Familienplanung eine zentrale Rolle dabei, das Leben von Müttern und Kindern zu retten. Frauen, die Zugang zu Verhütungsmitteln und Familienplanung haben, können die Abstände zwischen ihren Geburten strecken, was ihrer Gesundheit und der ihrer Kinder zugute kommt.

Aufklärung ist zentral

Nach einer Geburt kommen in Uganda nur 20 Prozent der Frauen wieder ins Gesundheitszentrum, um sich einer Nachsorgeuntersuchung zu unterziehen oder sich über Familienplanung beraten zu lassen. Durch die neue Initiative soll der Zeitraum unmittelbar nach der Geburt genutzt werden, um die Frauen über den Nutzen einer Spirale aufzuklären und diese bei Bedarf direkt einzusetzen. Dabei kommt der Aufklärung der Mütter eine wichtige Rolle zu. Denn Ärzte berichten von vielen Missverständnissen und Mythen im Zusammenhang mit der Spirale. Durch eine fachkundige Beratung können viele Frauen vom Nutzen des Verhütungsmittels überzeugt werden.

Das Programm wird vom ugandischen Gesundheitsministerium unterstützt und bisher in den staatlichen Krankenhäusern in Kampala, Kabale und Gulu eingeführt. Bis zum Ende des Jahres sollen die übrigen staatlichen Krankenhäuser des Landes folgen.


Quelle: The New Vision (Uganda), 11. Januar 2011.


Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Januar_2011.pdf


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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Januar 2011