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AUSLAND/1840: Neue UN-Zahlen - Müttersterblichkeit weltweit fast halbiert (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - DSW [news] - Mai 2012

Neue UN-Zahlen: Müttersterblichkeit weltweit fast halbiert



Die Zahl der Frauen, die während der Schwangerschaft oder bei der Geburt sterben, ist deutlich zurückgegangen. Dabei haben vor allem die Länder große Fortschritte gemacht, die in freiwillige Familienplanung, Gesundheitspersonal und Geburtshilfe investiert haben. Bild: Carsten LutherDie Müttersterblichkeit hat sich in den vergangenen 20 Jahren weltweit fast halbiert: Zwischen 1990 und 2010 sank die Zahl der Frauen, die infolge von Komplikationen während der Schwangerschaft oder bei der Geburt starben, von jährlich 543.000 auf 287.000. 99 Prozent der Todesfälle ereignen sich in Entwicklungsländern. Das belegen neue Daten, die der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA), die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Weltbank und UNICEF heute veröffentlicht haben.


Große Unterschiede zwischen einzelnen Regionen

Die meisten Länder haben die Müttersterblichkeit deutlich gesenkt, weil sie in freiwillige Familienplanung, in die Ausbildung von Hebammen und anderem Gesundheitspersonal sowie in die Notfall-Geburtshilfe investiert haben. Beispielsweise ist in Ostasien, das die größten Fortschritte gemacht hat, die Verwendung von Verhütungsmitteln mit 84 Prozent inzwischen besonders hoch. Die neuen Zahlen zeigen zugleich, dass die Müttersterblichkeit in Afrika südlich der Sahara weiterhin dramatisch hoch ist: 85 Prozent aller Fälle von Müttersterblichkeit gehen auf diese Region zurück. Hier ist das Risiko einer Frau, bei der Geburt zu sterben, 1 zu 39. Zum Vergleich: In Industrieländern beträgt das Risiko 1 zu 3.800. In vielen Ländern Afrikas südlich der Sahara ist das Millennium-Entwicklungsziel, die Müttersterblichkeit bis zum Jahr 2015 um drei Viertel zu senken, kaum noch erreichbar, wenn nicht massiv in Familienplanung und in die Gesundheit von Müttern investiert wird.

"Ich begrüße die rückläufigen Zahlen und freue mich sehr, dass die zahlreichen Maßnahmen, die Gesundheit von Müttern zu verbessern, Früchte tragen", sagt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Die neuen Zahlen beweisen: Familienplanung rettet Leben." Frauen, die Zugang zu Familienplanung haben, können die Abstände zwischen ihren Geburten strecken. Das kommt sowohl der Gesundheit der Mütter als auch ihrer Kinder zugute. Doch noch immer können 215 Millionen Frauen in Entwicklungsländern nicht verhüten, obwohl sie dies gern möchten. Die neuen Zahlen sollten nun ein Signal für die internationale Geberkonferenz zu Familienplanung im Juli sein, denn sie zeigen, dass sich ein stärkeres Engagement für Familienplanung lohnt.

• Mehr Informationen zum Bericht "Trends in maternal mortality: 1990 to 2010" (in englischer Sprache) finden Sie auf den Seiten von UNFPA:
http://www.unfpa.org/public/home/mothers/MMEstimates2012

• Die zehn Länder mit der höchsten Müttersterblichkeit finden Sie unter:
http://www.weltbevoelkerung.de/informieren/unsere-themen/sexuelle-und-reproduktive-gesundheit/mehr-zum-thema/muettergesundheit/laender-mit-hoechster-muettersterblichkeit.html


Die DSW [news] werden im Rahmen der europäischen Öffentlichkeitskampagne "Reproductive Health For All" herausgegeben. Die Kampagne wird von der Europäischen Union finanziell gefördert. Für den Inhalt der DSW [news] ist allein die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung verantwortlich; der Inhalt kann in keiner Weise als Standpunkt der Europäischen Union angesehen werden.

Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Mai_2012.pdf

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Quelle:
DSW [news] - Mai 2012
Herausgeber: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Mai 2012