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AUSLAND/1971: Update - Zentralafrikanische Republik und Tschad (Ärzte ohne Grenzen)


Ärzte ohne Grenzen - 26. Juni 2013

Update - Zentralafrikanische Republik und Tschad



Zentralafrikanische Republik

Drei Monate ist es her, dass die Regierung in der Zentralafrikanischen Republik gestürzt wurde. Noch immer ist die Situation im Land sehr instabil, verschiedene Milizen ziehen plündernd durchs Land, Konflikte zwischen verschiedenen ethnischen und religiösen Gruppen nehmen zu. Viele Menschen sind aus Dörfern und Städten geflüchtet und leben nun schutzlos im deren Umgebung, wo sie leicht erkranken. Gleichzeitig ist das bereits vor dem Machtwechsel völlig unzureichende Gesundheitssystem des Landes vielerorts komplett zusammengebrochen. Viele Krankenhäuser und Gesundheitsstationen wurden komplett geplündert. An der Versorgung von HIV/Aids-Patienten wird die gewaltige Notlage exemplarisch deutlich: Vor dem Umsturz wurden im Land rund 11.000 Patienten mit antiretroviralen Medikamenten versorgt, heute ist die Medikamentenverteilung komplett zusammengebrochen, die Patienten sind ohne Therapie.


Tschad

Im Südosten des Landes brauchen etwa 50.000 Flüchtlinge, die vor heftigen Kämpfen im benachbarten Darfur geflohen sind, dringend Hilfe. Ihnen fehlen sauberes Wasser, Unterkünfte und medizinische Versorgung. Jeder Flüchtling erhält gerade einmal zehn Liter Wasser am Tag. Unter den Flüchtlingen sind auch tschadische Rückkehrer, die ursprünglich vor Gewalt im eigenen Land nach Darfur geflüchtet waren. In Kürze beginnt in Tissi die Regenzeit und die Teams von Ärzte ohne Grenzen befürchten Fälle von Cholera und Mangelernährung.

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Quelle:
Ärzte ohne Grenzen
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Pressestelle: Telefon: 030/22 33 77 00
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Internet: www.aerzte-ohne-grenzen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juni 2013