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FINANZEN/615: Universitätsmedizin braucht bessere Rahmenbedingungen (idw)


Hochschulrektorenkonferenz (HRK) - 11.05.2016

Universitätsmedizin braucht bessere Rahmenbedingungen - Integraler Bestandteil der Universitäten


"Die Universitätsmedizin ist der wichtigste Treiber des medizinischen Fortschritts in Deutschland. Daher muss jeder Einzelne ein Interesse daran haben, dass Forschung, Lehre und Krankenversorgung an den Universitätsklinika unter bestmöglichen Bedingungen erfolgen können. Davon sind wir derzeit aber weit entfernt." Dies erklärte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Horst Hippler, nach der gestrigen HRK-Mitgliederversammlung in Berlin.

Diese warnt in einer Entschließung vor den Folgen der anhaltenden Unterfinanzierung der Universitäten und ihrer Kliniken und verweist auf die unzureichende Attraktivität einer wissenschaftlichen Laufbahn für junge Medizinerinnen und Mediziner. Gleichzeitig zeigt sie auf, wie Universität, Fakultät und Klinikum als Verantwortungsgemeinschaft funktionieren können.

"Die Rolle der Universitätsmedizin ist komplex: Sie ist das Herzstück der Gesundheitsforschung und verantwortlich für die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Gleichzeitig stellt sie einen Kernbereich der Gesundheitsversorgung in Deutschland und implementiert innovative Therapien", so die für das Ressort Hochschulmedizin und Gesundheit zuständige HRK-Vizepräsidentin, Prof. Dr. Johanna Weber. "Die Leistungsfähigkeit und internationale Konkurrenzfähigkeit der Universitätsmedizin hängt von einem ganzen Geflecht politischer, rechtlicher und finanzieller Rahmenbedingungen ab."

Insbesondere die Finanzsituation der Universitätsklinika habe sich in den letzten Jahren jedoch dramatisch verschlechtert. "Die besonderen Aufgaben und Kosten der Universitätsklinika sind im gegenwärtigen System der Fallpauschalen für die Krankenversorgung nicht berücksichtigt. Das führt zu erheblichen Defiziten bei den meisten Universitätsklinika", so Weber.

HRK-Präsident Hippler: "Das hat in den letzten Jahren zu einer schleichenden Quersubventionierung der Krankenversorgung durch die Universitäten zulasten von Lehre und Forschung geführt. Zugleich hat sich ein dramatischer Investitionsstau bei den Universitäten aufgebaut. Für eine moderne medizinische Forschung sind viele Bauten inzwischen aufgrund ihres Alters und Zustandes ungeeignet."

Für den wissenschaftlichen Nachwuchs wünscht sich die HRK deutlich bessere Konditionen. So müssten Leistungsanreize geschaffen und Laufbahnwege transparent werden. Für Forschungstätigkeiten seien definierte Freiräume nötig.

Mit Blick auf die Governancestrukturen plädiert die HRK-Mitgliederversammlung für eine gemeinsame, abgestimmte Struktur- und Entwicklungsplanung von Universität, Fakultät und Klinikum.


Weitere Informationen finden Sie unter
https://www.hrk.de/positionen/gesamtliste-beschluesse/position/convention/universitaetsmedizin-als-integraler-bestandteil-der-universitaet/
Text der Entschließung

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution313

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Susanne Schilden, 11.05.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de

Veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Mai 2016

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