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KASSEN/826: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 17.08.2011 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 33 - Kurznachrichten aus der KBV vom 17. August 2011


→  Zahl der Woche: 14 Mio.
→  eGK-Kartenterminals: KBV und Kassen verlängern Frist für Pauschalen
→  ÄZQ: Arztbibliothek bietet Informationen zum Thema Jugendgesundheit
→  Bundesärztekammer: Drogensubstitution ist eine Erfolgsstory.
→  Rabattverträge: Krankenkassen sparen 1,3 Milliarden Euro
→  Hörscreening kann Leben im Alter verbessern
→  KV Baden-Württemberg sucht Ärzte für Vertreterpool
→  KV Niedersachsen aktualisiert Anfragen-Broschüre
→  Hamburg: Neuer Vertrag soll Versorgung von Kindern mit AD(H)S verbessern
→  Arzneimittelversorgungsanalyse: ein neuer Service der KV Niedersachsen
→  ÄZQ: Arztbibliothek bietet Informationen zum Thema Jugendgesundheit
→  Rabattverträge: Krankenkassen sparen 1,3 Milliarden Euro

Raute

___Kompakt - Aus Berlin___

Zahl der Woche: 14 Mio.

So viele Menschen sind in Deutschland von Hörstörungen betroffen. Kostenintensive Folgeerkrankungen sind Depressionen, aber auch Demenzerkrankungen oder Verletzungen durch Unfälle. Die KBV und der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte haben sich deshalb für ein Programm zur Früherkennung von Hörschäden ab 50 Jahren ausgesprochen.

(Pressemitteilung der KBV, 12. August)

Raute

___Kompakt - Aus KBV und KVen___

eGK-Kartenterminals - KBV und Kassen verlängern Frist für Pauschalen

Niedergelassene Ärzte, Zahnärzte und Psychotherapeuten, die Investitionspauschalen der Krankenkassen für neue Kartenterminals in Anspruch nehmen wollen, können die Geräte noch bis zum 30. September 2011 bestellen. Eine Installation bis zu diesem Zeitpunkt ist hingegen keine zwingende Voraussetzung für die Refinanzierung durch die Krankenkassen. Darauf haben sich die KBV und der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Spitzenverband) geeinigt. Die Regelung wurde notwendig, weil einige Hersteller bei der Auslieferung der Kartenterminals derzeit Schwierigkeiten haben.
„Diejenigen Praxisinhaber, die sich in den letzten Monaten intensiv mit dem Thema eGK beschäftigt und schließlich für ein Gerät entschieden haben, brauchen ihre Wahl also nicht wegen der Lieferengpässe zu ändern“, erklärte KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller. Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, sagte: „Wir haben das gemeinsame Ziel, die eGK sicher und verlässlich einzuführen. Da ist es angemessen, die Fristen so zu verlängern, dass alle Ärzte und Zahnärzte trotz der Lieferschwierigkeiten bei den Lesegeräten problemlos mitmachen können.“
Die Anschaffung neuer Kartenterminals ist notwendig, da die jetzigen Geräte technisch nicht in der Lage sind, die Daten der eGK einzulesen. Für die Anschaffung eines stationären Gerätes erhalten Ärzte 355 Euro und für ein mobiles Gerät gibt es 280 Euro. Für die Installation erstatten die Kassen 215 Euro.

(Gemeinsame Pressemitteilung der KBV und des GKV-Spitzenverbandes, 17. August)


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ÄZQ - Arztbibliothek bietet Informationen zum Thema Jugendgesundheit

Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat anlässlich des internationalen Tags der Jugend am 12. August Informationen zur Gesundheit Jugendlicher zusammengestellt. In der Online-Arztbibliothek befinden sich unter anderem Leitlinien zur Behandlung von Adipositas und Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter sowie zu Essstörungen. In diesem Alter können dem ÄZQ zufolge bei guter Betreuung viele Krankheiten frühzeitig erkannt, behandelt oder zum Teil verhindert werden. Umfassende Aufklärung und Präventionsprogramme könnten die Gesundheit junger Menschen gezielt fördern. Dazu zähle auch die Jugendgesundheitsuntersuchung J1.

(Pressemitteilung des ÄZQ, 11. August)


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Bundesärztekammer - Drogensubstitution ist eine Erfolgsstory

Die Zahl der Substitutionsbehandlungen ist laut Bundesärztekammer (BÄK) in den letzten Jahren im Durchschnitt um 40 Prozent gestiegen. Die Behandlung Drogenabhängiger mit Ersatzstoffen ist eine Erfolgsstory. Um diese fortzusetzen, sind aber mehr substituierende Ärzte und eine noch bessere Koordination der Versorgung zwischen den Sektoren und den verschiedenen Institutionen notwendig, bilanziert Prof. Frieder Hessenauer, Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz und Vorsitzender des Sucht- und Drogen-Ausschusses der BÄK. Derzeit werden nach Angaben des Substitutionsregisters des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte deutschlandweit mehr als 77.000 Opiatabhängige durch Ärzte mit Ersatzstoffen behandelt. Die Zahl der Drogentoten sei dabei rückläufig.

(Pressemitteilung der BÄK, 12. August)


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Rabattverträge - Krankenkassen sparen 1,3 Milliarden Euro

Durch Rabattverträge mit Pharmaunternehmen haben die gesetzlichen Krankenkassen 2010 mehr als 1,3 Milliarden Euro weniger für Arzneimittel ausgegeben. Allein bei den AOKs beläuft sich das Einsparvolumen auf rund 601 Millionen Euro. Das geht aus dem jetzt vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Rechnungsergebnis der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für 2010 hervor. Die Zahlen zeigen, dass die Arzneimittelrabattverträge längst zu einer tragenden Säule der GKV geworden sind, erklärte Dr. Christopher Hermann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungsführer für die bundesweiten AOK-Arzneimittelrabattverträge. 2010 hätten die Rabattverträge vielen Versicherten den Zusatzbeitrag erspart.

(Pressemitteilung des AOK Bundesverbandes, 12. August)


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Diejenigen Praxisinhaber, die sich in den letzten Monaten intensiv mit dem Thema eGK beschäftigt und schließlich für ein Gerät entschieden haben, brauchen ihre Wahl also nicht wegen der Lieferengpässe zu ändern, erklärte KBV-Vorstand Dr. Carl-Heinz Müller. Dr. Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, sagte: Wir haben das gemeinsame Ziel, die eGK sicher und verlässlich einzuführen. Da ist es angemessen, die Fristen so zu verlängern, dass alle Ärzte und Zahnärzte trotz der Lieferschwierigkeiten bei den Lesegeräten problemlos mitmachen können. Die Anschaffung neuer Kartenterminals ist notwendig, da die jetzigen Geräte technisch nicht in der Lage sind, die Daten der eGK einzulesen. Für die Anschaffung eines stationären Gerätes erhalten Ärzte 355 Euro und für ein mobiles Gerät gibt es 280 Euro. Für die Installation erstatten die Kassen 215 Euro.

(Gemeinsame Pressemitteilung der KBV und des GKV-Spitzenverbandes, 17. August)


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Hörscreening kann Leben im Alter verbessern

Die KBV und der Deutsche Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte (HNO) haben sich für ein Programm zur Früherkennung von Hörschäden ab einem Lebensalter von 50 Jahren ausgesprochen. In Deutschland leiden derzeit etwa 14 Millionen Menschen unter Hörschäden und verursachen damit Kosten in Höhe von mehr als 1,5 Milliarden Euro. Diese Zahlen hat das Institut für Gesundheitsökonomik veröffentlicht und betont, dass es sich um eine Volkskrankheit handelt, die deutlich unterschätzt wird. Es ist medizinisch absolut geboten, ab einem Lebensalter von 50 Jahren jährlich Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen. Prävention zahlt sich auch durch Einsparungen auf Kassenseite aus. Wir setzen uns deshalb dafür ein, das Hörscreening als neue Kassenleistung einzuführen und neue Abrechnungsziffern sowohl für Hausärzte als auch HNO-Ärzte in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab aufzunehmen, erklärte der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Köhler. Über die Vorteile des Hörscreenings berichten Köhler und Dr. Dirk Heinrich, Präsident des HNO-Berufsverbandes, bei KV-on.

(Gemeinsame Pressemitteilung der KBV und des HNO-Berufsverbandes, 12. August)


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KV Baden-Württemberg sucht Ärzte für Vertreterpool

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Baden-Württemberg wirbt bei den rund 50.000 Medizinern im Bundesland dafür, Mitglied in einem Vertreterpool zu werden. Um dem Ärztemangel in der ambulanten Versorgung zu begegnen, werden Mediziner aller Fachrichtungen gesucht, die stunden- oder tageweise in niedergelassenen Praxen mitarbeiten oder als Vertreter im organisierten Notfalldienst einspringen. Die KV hofft, insbesondere diejenigen zu mobilisieren, die bislang ohne ärztliche Tätigkeit sind. Ein weiteres Anliegen der Körperschaft ist die Begleitung von Ärzten in der Phase der Praxisgründung oder -übernahme. Für ein Patenmodell werden hierfür ehemalige Vertragsärzte gesucht, die sich vorstellen können, Jungmediziner in der Startphase zu begleiten und ihnen beim Aufbau einer eigenen Praxis zu helfen.

(Pressemitteilung der KV Baden-Württemberg, 15. August)


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KV Niedersachsen aktualisiert Anfragen-Broschüre

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Niedersachsen und die Ärztekammer Niedersachsen geben eine überarbeitete Auflage ihrer Broschüre Anfragen von Krankenkassen, MDK und Anderen heraus. Diese bietet Antworten auf die häufigsten Fragestellungen von Ärzten, wenn sie Anfragen oder Vordrucke von unterschiedlichen Akteuren erhalten oder Gutachten erstellen sollen. Auch zur ärztlichen Schweigepflicht sowie Honorierung von Gutachten gibt das Merkheft Auskunft. Interessierte können die Broschüre in Kürze auf den Internetseiten der Körperschaften (www.kvn.de / www.aekn.de) anfordern.

(Pressemitteilung der KV Niedersachsen, 16. August)


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Hamburg - Neuer Vertrag soll Versorgung von Kindern mit AD(H)S verbessern

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hamburg und die AOK Rheinland/Hamburg haben erstmals einen Versorgungsvertrag für Kinder und Jugendliche mit dem Aufmerksamkeitsdefizit-(Hyperaktivitäts-) Syndrom (AD[H]S) abgeschlossen. Dieser ermöglicht Ärzten und Psychotherapeuten, sich intensiv mit den erkrankten Kindern und Jugendlichen zu befassen und die oft zeitaufwändige Betreuung professionell zu gewährleisten. Dazu gehört auch, die Erkrankung zu einem möglichst frühen Zeitpunkt zu erkennen und den Kindern und ihren Familien entsprechende Behandlungsangebote zu unterbreiten, erklärte der Vorsitzende der KV Hamburg, Dieter Bollmann. Neben einer stärkeren Kooperation der beteiligten Mediziner sieht der Vertrag vor, dass Psychotherapeuten einmal im Monat samstags an einem festen Termin eine Sprechstunde von mindestens fünf Stunden anbieten. Zudem dürfen nur Kinder- und Jugendärzte sowie Psychiater teilnehmen, die innerhalb der letzten zwei Jahre mindestens 30 Patienten pro Quartal mit der Diagnose AD(H)S behandelt haben. Für die ärztlichen und psychotherapeutischen Leistungen gibt es eine zusätzliche Vergütung. In Hamburg leiden etwa 2.000 Kinder und Jugendliche an AD(H)S.

(Gemeinsame Pressemitteilung der KV Hamburg und der AOK Rheinland/Hamburg, 17. August)


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Arzneimittelversorgungsanalyse - ein neuer Service der KV Niedersachsen

Zur Unterstützung der niedersächsischen Kassenärzte bei der Vermeidung der Richtgrößenprüfungen im Arzneimittelbereich, hat die KV Niedersachsen für das Jahr 2011 erstmals mit den Krankenkassen so genannte Leitsubstanzquoten für Wirkstoffe in ausgewählten Arzneimittelgruppen vereinbart, die zur Ablösung der Richtgrößenprüfung führen können. Damit die Ärzte ihre Quoten besser einhalten können, soll nun mehr Transparenz geschaffen werden. Die Verordnungsdaten, die ihnen bisher per Briefpost zur Verfügung gestellt wurden, stehen nun im zugangsgeschützten Mitglieder-Onlineportal. Sie können zusätzlich in den elf KVN-Bezirksstellen elektronisch analysiert werden. Der Arzt erhält dadurch Einblick in die anonymisierten Einzelverordnungsdaten, auf denen seine Verordnungsübersicht über die Einhaltung der Leitsubstanzquoten beruht. Somit ist er beispielsweise in der Lage, sich für jede einzelne Leitsubstanz die entsprechenden Verordnungen anzusehen und diese nach bestimmten Kriterien zu sortieren.

(Pressemitteilung KV Niedersachsen, 17. August)

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___

ÄZQ - Arztbibliothek bietet Informationen zum Thema Jugendgesundheit

Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat anlässlich des internationalen Tags der Jugend am 12. August Informationen zur Gesundheit Jugendlicher zusammengestellt. In der Online-Arztbibliothek befinden sich unter anderem Leitlinien zur Behandlung von Adipositas und Diabetes mellitus im Kindes- und Jugendalter sowie zu Essstörungen. In diesem Alter können dem ÄZQ zufolge bei guter Betreuung viele Krankheiten frühzeitig erkannt, behandelt oder zum Teil verhindert werden. Umfassende Aufklärung und Präventionsprogramme könnten die Gesundheit junger Menschen gezielt fördern. Dazu zähle auch die Jugendgesundheitsuntersuchung J1.

(Pressemitteilung des ÄZQ, 11. August)


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Rabattverträge - Krankenkassen sparen 1,3 Milliarden Euro

Durch Rabattverträge mit Pharmaunternehmen haben die gesetzlichen Krankenkassen 2010 mehr als 1,3 Milliarden Euro weniger für Arzneimittel ausgegeben. Allein bei den AOKs beläuft sich das Einsparvolumen auf rund 601 Millionen Euro. Das geht aus dem jetzt vom Bundesgesundheitsministerium veröffentlichten Rechnungsergebnis der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für 2010 hervor. Die Zahlen zeigen, dass die Arzneimittelrabattverträge längst zu einer tragenden Säule der GKV geworden sind, erklärte Dr. Christopher Hermann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungsführer für die bundesweiten AOK-Arzneimittelrabattverträge. 2010 hätten die Rabattverträge vielen Versicherten den Zusatzbeitrag erspart.

(Pressemitteilung des AOK Bundesverbandes, 12. August)


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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 33 vom 17. August 2011
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. August 2011