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KASSEN/989: Kurznachrichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung vom 18.12.2013 (KBV)


KBV-Kompakt Nr. 51 - Kurznachrichten aus der KBV vom 18. Dezember 2013

→  Gröhe ist neuer Gesundheitsminister
→  Abwahlanträge abgelehnt: Köhler und Feldmann bleiben im Amt
→  KBV und Krankenkassen einigen sich auf Heilmittel-Rahmenvorgaben 2014
→  KV Bremen warnt vor Vereinbarung für Hörgeschädigte
→  Honorarplus von 3,2 Prozent für Niedergelassene in Westfalen-Lippe
→  KV Niedersachsen startet 2014 Kampagne: Niederlassen in Niedersachsen
→  Förderpaket für niederlassungswillige Ärzte in Bremen beschlossen
→  Junge Ärzte bilden Zukunftsbündnis



___Kompakt - Aus Berlin___
Gröhe ist neuer Gesundheitsminister

Hermann Gröhe (CDU) hat nach der Regierungsbildung von Union und SPD das Amt des Bundesgesundheitsministers übernommen. Der Jurist und ehemalige CDU-Staatssekretär ist damit Nachfolger von Daniel Bahr (FDP), der seit Mai 2011 den Ministerposten innehatte. Unterstützt wird Gröhe vom CDU-Sozialpolitiker Karl-Josef Laumann. Der bisherige Vorsitzende der CDU-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag wird als beamteter Staatssekretär das neu geschaffene Amt des Beauftragten für Pflege und Patienten wahrnehmen. Vertreter von verschiedenen Ärzteverbänden wünschten Gröhe viel Kraft für die anstehenden Herausforderungen und hoffen auf eine konstruktive Zusammenarbeit.

(Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit, 17. Dezember; Pressemitteilung des Hartmannbundes, 16. Dezember; Pressemitteilung des NAV-Virchow-Bundes, 17. Dezember)

Raute

___Kompakt - Aus KBV und KVen___
Abwahlanträge abgelehnt: Köhler und Feldmann bleiben im Amt

Der Vorstandsvorsitzende der KBV, Dr. Andreas Köhler, und seine Vorstandskollegin, Dipl.-Med. Regina Feldmann, bleiben weiterhin an der Spitze der KBV. Die Abwahlanträge gegen die beiden Vorstände fanden bei den Delegierten der KBV-Vertreterversammlung vom 13. Dezember nicht die nötige Zweidrittelmehrheit. Wie der Vorsitzende der Vertreterversammlung, Dipl.-Psych. Hans-Jochen Weidhaas, die Ergebnisse einschätzt, verriet er in einem Video [http://www.kv-on.de/html/1141.php] auf KV-on, dem Web-TV der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen).

(Pressemitteilung der KBV, 13. Dezember)

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KBV und Krankenkassen einigen sich auf Heilmittel-Rahmenvorgaben 2014

Die KBV und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben sich nach längeren Verhandlungen auf die Rahmenvorgaben für Heilmittel 2014 geeinigt. Sie vereinbarten eine Steigerung des Ausgabenvolumens für die bundesweiten Anpassungsfaktoren in Höhe von 3,25 Prozent beziehungsweise um mehr als 150 Millionen Euro. "Hinzu kommen auf der Landesebene der regionale Anpassungsbedarf wie die Zahl und Altersstruktur der Versicherten und die Entwicklung der Preise", erklärte KBV-Vorstand Dipl.-Med. Regina Feldmann. Die Bundesvertragspartner einigten sich zudem auf eine Anpassung der Heilmittelausgaben rückwirkend für das laufende Jahr um plus 0,5 Prozent.

(Gemeinsame Pressemitteilung von KBV und GKV-Spitzenverband, 12. Dezember)

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KV Bremen warnt vor Vereinbarung für Hörgeschädigte

Eine Vereinbarung zwischen mehreren gesetzlichen Krankenkassen und der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker stößt bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Bremen auf Kritik. Der Vorsitzende der KV Bremen, Dr. Jörg Hermann, betonte: "Nicht nur, dass diese Vereinbarung gegen die geltende Hilfsmittelrichtlinie verstößt - das Verfahren schadet den Hörgeschädigten mehr, als es ihnen nutzt." Schwerhörige müssen laut Vereinbarung für die Nachuntersuchung nach dem Einsatz eines Hörgerätes nicht mehr zum HNO-Arzt. Hermann erklärte, dass es ohne eine medizinische Untersuchung durch den Facharzt zu Komplikationen wie Gehörgangsgeschwüren kommen kann, die ohne Nachuntersuchung meist zu spät oder gar nicht erkannt werden. Die KV Bremen fordert die Beteiligten nun auf, zu einer gesetzeskonformen Versorgung mit Hörgeräten zurückzufinden.

(Pressemitteilung der KV Bremen, 13. Dezember)

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Honorarplus von 3,2 Prozent für Niedergelassene in Westfalen-Lippe

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) und die gesetzlichen Krankenversicherungen in Westfalen-Lippe haben sich auf ein Honorarplus von 3,2 Prozent für das Jahr 2014 geeinigt. Für ambulante vertragsärztliche und -psychotherapeutische Leistungen beträgt die Erhöhung der Finanzmittel 72 Millionen Euro. Der zweite Vorstandsvorsitzende der KV, Dr. Gerhard Nordmann, zeigte sich erfreut über die schnelle Einigung: "Insgesamt ist es ein gutes Ergebnis für die Ärzte und Therapeuten sowie für die Patienten in unserem Landesteil." Zusätzlich zum Honorarvertrag wurde eine neue Impfvereinbarung für die kommenden drei Jahre getroffen, die eine Impfversorgung in Westfalen-Lippe absichert.

(Pressemitteilung der KV Westfalen-Lippe, 14. Dezember)

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KV Niedersachsen startet 2014 Kampagne: Niederlassen in Niedersachsen

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Niedersachsen hat sich vorgenommen, im kommenden Jahr vor allem mehr junge Ärzte und Medizinstudenten für eine Niederlassung zu gewinnen. Mit der Kampagne "Niederlassen in Niedersachsen" [http://www.niederlasseninniedersachsen.de/Startseite/] soll dem drohenden Ärztemangel entgegengewirkt werden. Besonders betroffen sei in Niedersachsen die hausärztliche Versorgung, gibt die KV bekannt. Schon jetzt könnten sich 390 Hausärzte in Niedersachsen ad hoc niederlassen. Dr. Jörg Berling, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KV, erklärte: "Uns bricht der Nachwuchs weg. Der Anteil der Absolventen und jungen weitergebildeten Ärzte sinkt Jahr für Jahr, obgleich die Zahl der Zulassungsmöglichkeiten so groß wie nie zuvor ist." Deshalb sei nun ein gemeinsamer Kraftakt aller Beteiligten im Gesundheitswesen gefordert, um der drohenden Versorgungskrise entgegenzuwirken. Mit der Kampagne sollen die attraktiven Seiten der haus- und fachärztlichen Praxistätigkeit aufgezeigt werden. Die langfristig angelegte Kampagne fährt dabei mit einer Multikanalstrategie.

(Pressemitteilung der KV Niedersachsen, 16. Dezember)

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Förderpaket für niederlassungswillige Ärzte in Bremen beschlossen

Eine Reihe von Maßnahmen soll Ärzte motivieren, in Bremerhaven oder Bremen-Nord eine Praxis zu eröffnen oder zu übernehmen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Bremen schafft mit einem neuen Förderungspaket mehrere finanzielle Anreize - beispielsweise eine monatliche Förderung von 500 bis 1.750 Euro für Ärzte in der Weiterbildung, die sich verpflichten nach der Ausbildung in einem von Unterversorgung bedrohten Gebiet zu bleiben. Sollte eine Praxis in so einem Gebiet eröffnet oder übernommen werden, bekommt der Arzt etwa von der KV eine Umsatzgarantie in Höhe des durchschnittlichen Einkommens seiner Fachgruppe für maximal zwei Jahre. In Anspruch nehmen kann das nur ein Arzt, der sich verpflichtet, mindestens fünf Jahre am förderungsfähigen Standort zu bleiben. Andernfalls muss er die Förderung rückerstatten. Dr. Jörg Hermann, Vorstandsvorsitzender der KV Bremen, betonte: "Wollen wir mittel- und langfristig das engmaschige Netz von Arztpraxen auch an den Rändern und in weniger beliebten Ortsteilen erhalten, müssen jetzt die Grundlagen geschaffen werden."

(Pressemitteilung der KV Bremen, 11. Dezember)

Raute

___Kompakt - Aus den Verbänden___
Junge Ärzte bilden Zukunftsbündnis

Nachwuchsmediziner haben sich in Berlin zum "Bündnis Junge Ärzte" zusammengeschlossen, um die Patientenversorgung sowie die Berufs- und Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die Vertreter der Assistenzärzte und jungen Fachärzte hätten Sorge, dass künftig die Versorgungsqualität und die Menschlichkeit in den deutschen Kliniken unter der zunehmenden Arbeitsverdichtung leideten. Das Bündnis ist interdisziplinär, verbands- und fachgesellschafts-übergreifend angelegt und möchte aktiv die Interessen der jungen Ärzte gesundheitspolitisch vertreten.

(Pressemitteilung des Bündnisses Junge Ärzte, 16. Dezember)

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Quelle:
Newsletter KBV-Kompakt Nr. 51 vom 18. Dezember 2013
Herausgeber: Kassenärztliche Bundesvereinigung
Impressum: http://www.kbv.de/8.html
Redaktion: Dezernat Kommunikation der KBV
Telefon: 030 / 4005 - 2203, Fax: 030 / 4005 - 27 2203
E-Mail: info@kbv.de
Internet: www.kbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Dezember 2013