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MELDUNG/116: Ambulant vor Stationär? Aufwärtstrend bei der stationären Versorgung (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - Dienstag, 2. November 2010

Ambulant vor Stationär? - Krankenhäuser bevorzugt?

Die Zahl der Krankenhausbehandlungen ist wie bereits in den Jahren zuvor auch 2009 im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, und zwar um 7,7 Prozent.


"Es zeigt sich ein ungebrochener Aufwärtstrend bei der stationären Versorgung, obwohl für alle Beteiligten klar ist, dass viele Leistungen genauso gut und kosteneffizienter im ambulanten Bereich erbracht werden könnten", kommentiert Dr. Franz Josef Heil vom Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen die neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes.

In einem gerade vorgelegten Gutachten kommt Prof. Eberhard Wille, der Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, zu der Feststellung: "Um die Effizienz- und Effektivitätsreserven an den Schnittstellen zwischen dem stationären und dem ambulanten Bereich zu heben, mangelt es inzwischen weniger an einer hinreichenden Anzahl von Wettbewerbsparametern der Krankenkassen, sondern an gleichen und fairen Wettbewerbsbedingungen für Krankenhäuser und niedergelassene Fachärzte."

Als Beispiel weist Prof. Wille auf Mengenbegrenzungen bei hochspezialisierten Leistungen hin, die für niedergelassene Ärzte gelten, nicht aber für Krankenhäuser. Im Bereich der Gastroenterologie betrifft dies z.B. die Magenspiegelung. Durch Pauschalisierung der Vergütung im Rahmen von "Regelleistungsvolumina" wird die Zahl der im ambulanten Bereich durchführbaren Untersuchungen strikt begrenzt. "Ein niedergelassener Gastroenterologe macht im Durchschnitt etwa 800 Magenspiegelungen pro Jahr. Seit der letzten Vergütungsreform für kassenärztliche Leistungen bekommen die Fachärzte aber nur rund 480 dieser Untersuchungen von den Krankenkassen bezahlt", so Dr. Heil.


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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. November 2010