Schattenblick →INFOPOOL →MEDIZIN → GESUNDHEITSWESEN

MELDUNG/512: Aktuelles von der 124. Hauptversammlung des Marburger Bundes (Adhoc)


Marburger Bund Bundesverband - Samstag, 26. Oktober 2013

→  Ärzte: Krankenhäuser müssen Arbeitszeitgrenzen einhalten
→  Marburger Bund: Fallpauschalensystem sofort korrigieren
→  MB-Spitze im Amt bestätigt



Ärzte: Krankenhäuser müssen Arbeitszeitgrenzen einhalten

Berlin - Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) erwartet von den Krankenhausträgern, dass sie die im Arbeitszeitgesetz und den ärztlichen Tarifverträgen vorgesehenen Arbeitszeitgrenzen beachten. Neben der Arbeitszeit müssten auch alle anfallenden Dienstarten wie beispielsweise Bereitschaftsdienst und Rufdienst korrekt erfasst und bei der Berechnung der Personalschlüssel berücksichtigt werden. Außerdem müsse ausreichend Zeit für die ärztliche Weiterbildung einberechnet werden, forderten die Delegierten der 124. Hauptversammlung des MB in Berlin. Die staatliche Gewerbeaufsicht wurde aufgefordert, die Einhaltung der arbeitszeitrechtlichen Vorschriften in Krankenhäusern regelmäßig zu überprüfen und die Überwachung zu einem Schwerpunktanliegen zu machen. "Nur die regelmäßige breitflächige Überprüfung der Krankenhäuser kann zu spürbaren Verbesserungen bei der Einhaltung der Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes führen", heißt es in einem Beschluss der Delegierten.

An die kirchlichen Krankenhausträger appellierte der MB, sich vorbehaltlos zu Tarifverhandlungen über die Gestaltung ärztlicher Arbeitsbedingungen bereit zu erklären. "Kirchliche Krankenhäuser stehen im Wettbewerb mit öffentlichen und privaten Trägern "wirtschaftlich ebenso wie bei der Gewinnung von qualifizierten Ärztinnen und Ärzten", erklärte die Hauptversammlung. Wenn Tarifabschlüsse in den kirchlichen Regionalkommissionen verzögert übernommen würden, dränge sich der Eindruck auf, dass bei der Festsetzung der Arbeitsbedingungen nicht mehr die Dienstgemeinschaft im Vordergrund stehe, sondern das Ansinnen, sich auf diese Weise Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

Kontakt:
Marburger Bund Bundesverband
Hans-Joerg Freese
(Pressesprecher)
http://mailing.gesundheit-adhoc.de/c/12539130/593d486331d-mvace8

Raute

Marburger Bund: Fallpauschalensystem sofort korrigieren

Berlin - Am zweiten Tag ihrer Beratungen haben die Delegierten der 124. Hauptversammlung des Marburger Bundes die Gesetzgeber auf Bundes- und Landesebene aufgefordert, für eine auskömmliche Finanzierung der Krankenhäuser zu sorgen. "Hierzu gehören insbesondere die volle Refinanzierung der Personalkosten sowie die volle Bezahlung aller erbrachten Krankenhausleistungen. Fehlanreize zur Erbringung von aus medizinischer Sicht nicht notwendigen Leistungen sind unbedingt zu vermeiden", heißt es in einem Beschluss der Hauptversammlung. Ohne auskömmliche Finanzierung der Kliniken seien weiterer Personalabbau und eine fortschreitende Arbeitsverdichtung unvermeidbare Folgen, die letztendlich zu einer schlechteren Patientenversorgung führen würden.

Das derzeitige Finanzierungssystem für Krankenhausleistungen sei unzureichend und müsse sofort korrigiert werden. "Die unterschiedlichen Gewinnmargen der verschiedenen Fallpauschalen bewirken, dass unabhängig von der medizinischen Indikation rentable DRGs bevorzugt angeboten und abgerechnet werden und damit eine gefährliche Über- und Fehlversorgung generiert wird. Gleichzeitig geraten immer mehr Kliniken, deren Kompensationsspielraum geringer ist, in eine wirtschaftliche Schieflage", kritisierten die Delegierten.

Die Hauptversammlung des Marburger Bundes forderte daher die politisch Verantwortlichen auf, das flächendeckend angewandte DRG-System zur Abrechnung stationärer Leistungen durch ein differenziertes, dem Versorgungsbedarf entsprechendes Abrechnungssystem zu ersetzen. Dabei seien regional spezifische Aspekte sowie als bedarfsgerecht festgestellte Ressourcenvorhalte angemessen zu berücksichtigen, um so der zunehmenden im DRG-System immanenten Dominanz ökonomischer Fehlanreize und den damit verbundenen medizinisch fragwürdigen Mengenausweitungen nachhaltig entgegenzuwirken.

Kontakt:
Marburger Bund Bundesverband
Hans-Joerg Freese
(Pressesprecher)
http://mailing.gesundheit-adhoc.de/c/12537850/593d486331d-mv9ygf

Raute

MB-Spitze im Amt bestätigt

Berlin - Mit einem eindrucksvollen Wahlergebnis ist Rudolf Henke im Amt des 1. Vorsitzenden des Marburger Bundes (MB) auf der 124. Hauptversammlung des Verbandes der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands bestätigt worden. Bei seiner Wiederwahl erhielt der 59-jährige Internist und Oberarzt aus Aachen 177 der 194 gültigen Delegiertenstimmen. Dies entspricht einer Zustimmung von 91,2 Prozent. Henke tritt seine dritte Amtszeit an; er steht seit November 2007 an der Spitze der Ärztegewerkschaft. Auch der 2. Vorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Andreas Botzlar, wurde mit großer Mehrheit im Amt bestätigt. Auf den 45-jährigen Chirurgen und Oberarzt entfielen 171 von 190 gültigen Stimmen (90 Prozent Zustimmung).

Kontakt:
Marburger Bund Bundesverband
Hans-Joerg Freese
(Pressesprecher)
http://mailing.gesundheit-adhoc.de/c/12538080/593d486331d-mv9zso

*

Quelle:
Redaktion GESUNDHEIT ADHOC
Skalitzer Straße 68, 10997 Berlin
Telefon: +49 (0)30 802080 580, Fax: +49 (0)30 802080 589
E-Mail: info@gesundheit-adhoc.de
Internet: www.gesundheit-adhoc.de
 
GESUNDHEIT ADHOC ist ein Dienst von EL PATO Ltd.


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Oktober 2013