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AUSLAND/1537: Familienplanungsprogramm in Pakistan wird ausgebaut (DSW)


DSW [news] - April 2010
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

Familienplanungsprogramm in Pakistan wird ausgebaut

Die Fruchtbarkeitsrate soll auf das Erhaltungsniveau abgesenkt werden.


Die pakistanische Regierung hat Anfang April beschlossen, die Dienste zur Familienplanung auszubauen, indem sie die Basisgesundheitsstationen und Krankenhäuser auf allen Verwaltungsebenen ausbaut. Ziel ist es, die Millennium-Entwicklungsziele im Bereich reproduktive Gesundheit zu erreichen, betonten verantwortliche Regierungsstellen. Für das neue Programm werden umgerechnet rund 4,7 Milliarden Euro aufgewandt. Der Plan ist für die nächsten fünf Jahre ausgelegt und beinhaltet konkrete Ziele: Bis 2020 sollen 60 Prozent aller Frauen zwischen 15 und 49 Jahren Zugang zu modernen Verhütungsmitteln haben - heute sind es nur knapp 30 Prozent. Gleichzeitig soll die Fruchtbarkeitsrate von derzeit 4,5 Kinder pro Frau auf das Erhaltungsniveau von 2,1 Kinder pro Frau mehr als halbiert werden.

Um diese hoch gesteckten Ziele zu erreichen, soll nicht nur mehr Personal besser ausgebildet, sondern auch besser bezahlt werden. Zudem sollen Koordinatoren die Umsetzung des Programms überwachen, das im Mai oder Juni startet. Krankenhäuser und Gesundheitsstationen sollen mit allen wichtigen Medikamenten und Verhütungsmitteln ausgestattet werden. Ergänzt wird das Paket um Sensibilisierungsprogramme, die in den Dörfern das Bewusstsein für die spezifischen gesundheitlichen Probleme von Frauen vertiefen sollen.

Beim letzten Zensus von 1998 wurde eine Bevölkerung Pakistans mit rund 133 Millionen Menschen ermittelt - mittlerweile wird sie auf 168 Millionen geschätzt. Von acht Kindern, die derzeit jede Minute in dem südasiatischen Land geboren werden, überleben laut Angaben der pakistanischen Behörden nur fünf. Nach Angaben der Regierung liegt die Müttersterblichkeit derzeit bei 600 Todesfällen pro 100.000 Lebendgeburten, da sechs von zehn Geburten von mangelhaft ausgebildeten Hebammen durchgeführt würden.

Quelle: Right Vision News (Pakistan), 8. April 2010.



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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Mai 2010