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FINANZEN/591: Getrennte Töpfe - Zur Verteilungskonkurrenz zwischen Haus- und Fachärzten (BNG)


Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Informationen aus der Gastroenterologie - 6. Januar 2014

Getrennte Töpfe

2014 ein Jahr der Weichenstellung im Gesundheitswesen



(06.01.2014) Das neue Jahr verschärft die Verteilungskonkurrenz zwischen Haus- und Fachärzten. Die in den Praxen erbrachten Leistungen sollen die Grundlage werden, auf der sich künftig zwei getrennte Versorgungsbereiche entwickeln werden.

"Es wird versucht, die Geldverteilung im ambulanten Bereich neu zu gestalten, aber die derzeitige und zukünftige Mangelverteilung verschärft eine ganz schlimme Konkurrenz innerhalb der Ärzteschaft. Die Vergütung wird offensichtlich auch in Zukunft weit hinter dem tatsächlichen Versorgungsbedarf zurückbleiben", kommentiert Dr. Franz Josef Heil, der Vorsitzende des Berufsverbandes der niedergelassenen Gastroenterologen (bng), die Entwicklung.

Die Politik hat zwar erkannt, dass die hausärztliche Versorgung in eine Krise rutscht. Gleichzeitig werden aber die niedergelassenen Fachärzte im politischen Denken konsequent vernachlässigt. "Es ist eine traurige Tatsache, dass die Zahl der Hausärzte abnimmt", erläutert der bng-Vorsitzende. "Dadurch muss der steigende Bedarf bei der Betreuung von chronisch kranken Menschen immer stärker von Fachärzten, insbesondere den fachärztlichen Internisten übernommen werden. Niemand will aber im budgetierten System das dafür notwendige Geld aufbringen." Die Stärkung der Hausarztmedizin ist wichtig, aber sie darf nicht zu Lasten der Fachärzte gehen. Genau das passiert aber, wenn, wie die Führung des Hausärzteverbandes fordert, der mit den Kassen vereinbarte Honorarzuwachs einseitig dem hausärztlichen Sektor zugeteilt wird.

Der Ausschluss der fachärztlichen Internisten aus der fachärztlichen Grundversorgung, wie sie jetzt erneut beschlossen wurde, ist ein völlig falscher Weg. "Es muss endlich Schluss mit der Budgetierung der medizinischen Versorgung sein, damit die Betreuung von chronisch kranken Menschen nicht nur beim Hausarzt, sondern auch beim Facharzt gemacht und bezahlt werden kann", erklärt Dr. Heil.


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Quelle:
Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschland e.V.
Infobrief zur Gastroenterologie vom 06.01.2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Januar 2014