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KREBS/1014: Krebspatienten vor Infektionen schützen (idw)


Universitätsklinikum Jena - 13.06.2013

Krebspatienten vor Infektionen schützen



PD Dr. Marie von Lilienfeld-Toal ist zur Professorin für Hämatologie und Onkologie mit Schwerpunkt Infektionsforschung am Universitätsklinikum Jena (UKJ) berufen worden. Die von der Uniklinik Bonn kommende Internistin widmet sich der Erforschung und Behandlung von Infektionen, die oft bei Krebspatienten als Folge der Erkrankung oder der Therapie auftreten.

Krebspatienten sind anfälliger für Infektionen: Sowohl der Tumor selbst als auch die Strahlen- und Chemotherapie wirken sich auf das Immunsystem aus. So können Bakterien, Viren und Pilze, die für Gesunde harmlos sind, bei Krebspatienten schwere Infektionen bis hin zur Sepsis auslösen. Die Diagnose, Behandlung und Vorbeugung solcher Infektionen, vor allem Pilzinfektionen, sind der Arbeitschwerpunkt von PD Dr. Marie von Lilienfeld-Toal, die seit dem Sommersemester eine Professur für Hämatologie und Onkologie mit Schwerpunkt Infektionsforschung an der Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums Jena innehat.

"Die Immunreaktion zum Beispiel auf Pilze unterscheidet sich bei Patienten nach einer Chemotherapie von der bei Gesunden nicht nur in der verringerten Anzahl von Immunzellen, wir analysieren auch Veränderungen in den Mechanismen der Immunantwort", beschreibt Professor von Lilienfeld-Toal einen wichtigen Ansatzpunkt. Bei der Untersuchung dieser Mechanismen und ihrer Ausnutzung für die Diagnostik verbindet die 41-jährige Internistin die Forschung im Labor im Hans-Knöll-Institut auf dem Beutenberg mit ihrer klinischen Arbeit auf der Stammzelltransplantationsstation der Abteilung für Hämatologie und Onkologie. Wichtigste Partner für die Wissenschaftlerin und ihre z.Zt. fünfköpfige Arbeitsgruppe dabei sind neben dem Hans-Knöll-Institut auch das Zentrum für Sepsis und Sepsisfolgen, die Medizinische Mikrobiologie und das Zentrum für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am UKJ. Nach ihrem Medizinstudium in Lübeck, Bristol und Bonn, wo sie promoviert wurde, absolvierte Marie von Lilienfeld-Toal ihre Facharztausbildung an der Uniklinik Bonn. Hier erwarb sie auch die Anerkennung für den Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie, habilitierte sich und arbeitete als Oberärztin und Verantwortliche für das Stammzelltransplantationsprogramm. Dabei konnte sie Erfahrungen einbringen, die sie auf der Bone Marrow Transplantation Unit in Leeds, Großbritannien, sammelte.

Von ihrer Bonner Praxis als Lehrbeauftragte werden auch die künftigen Jenaer Medizinstudenten profitieren können: "Neben der Einbindung in die derzeitigen Lehrveranstaltungen zur Inneren Medizin beteilige ich mich an der Ausarbeitung des interdisziplinären Infektiologie-Kurses für die drei Linien des neuen neigungsorientierten Humanmedizinstudiums", so Professor von Lilienfeld-Toal, die nicht nur vom wissenschaftlichen Umfeld in Jena begeistert ist, sondern es auch schon geschafft hat, mit ihrer Familie hier ein bisschen heimisch zu werden.


Kontakt:
Prof. Dr. Marie von Lilienfeld-Toal
Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Jena
E-Mail: Marie.von_Lilienfeld-Toal[at]med.uni-jena.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution1461

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Jena, Dr. Uta von der Gönna, 13.06.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Juni 2013