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REISEMEDIZIN/027: 12.12.11 - Methanolvergiftungen in Indonesien - Vorsicht beim Genuss von Alkohol (CRM)


CRM Centrum für Reisemedizin GmbH - 12. Dezember 2011

Methanolvergiftungen in Indonesien: CRM rät zur Vorsicht beim Genuss von Alkohol


Düsseldorf, Dezember 2011 - Auf den indonesischen Inseln Bali und Lombok sind in den vergangenen Monaten gehäuft Erkrankungs- und Todesfällen durch Vergiftungen nach Alkoholgenuss aufgetreten. Auch mehrere Touristen waren betroffen: Im August starb eine Frau aus Aachen während Ihres Urlaubs. Die Opfer hatten vermutlich Getränke zu sich genommen, die mit dem Alkohol Methanol verunreinigt waren. Das CRM Centrum für Reisemedizin rät Reisenden zu erhöhter Vorsicht beim Kauf und Verzehr von Alkoholika in Indonesien.

"Oft handelt es sich bei den mit Methanol verunreinigten Getränken um selbstgebrannte Schnäpse, die den Touristen beispielsweise als örtliche Spezialität angeboten oder als Zutat in Cocktails verwendet werden", sagt Privatdozent Dr. med. Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des CRM. "Methanolvergiftungen kommen in Indonesien immer wieder vor, aber auch in Ecuador, Kenia, Uganda, in Skandinavien, Großbritannien und in der Türkei sind in den vergangenen Jahren Fälle aufgetreten."

Methanol ist ein hochgradig giftiger Alkohol, der vorwiegend in der chemischen Industrie eingesetzt wird. Er kann aber auch bei unprofessioneller, fehlerhafter Herstellung von Spirituosen entstehen. Manchmal wird Methanol auch gezielt zugesetzt, um Alkoholika zu strecken. Konsumenten können Methanol nicht am Geschmack, Geruch oder an der Konsistenz vom Trinkalkohol Ethanol unterscheiden. Das Trinken von Methanol sei in jeder Konzentration gefährlich, so Jelinek. Die tödliche Dosis liegt bei etwa 100 bis 200 Milliliter.

Methanol wirkt bei Menschen zunächst ähnlich berauschend wie Ethanol. Erste Vergiftungserscheinungen können bereits nach einer Stunde auftreten und zeigen sich dann durch Übelkeit, Schwindel und Erbrechen. "Tückischerweise sind die ersten Symptome einer Methanolvergiftung für Betroffene und Außenstehende kaum von einem gewöhnlichen Rausch zu unterscheiden", so Reisemediziner Jelinek. Später kommen schwerere Symptome wie Sehstörungen oder Bewusstlosigkeit hinzu. "Nachhaltige Schädigungen des Gehirns, Sehnervs, der Leber oder Nieren treten nach etwa 48 bis 72 Stunden auf." Unbehandelt endet eine Methanolvergiftung oft tödlich.

Reisende nach Bali und Lombok sollten Alkoholika unklarer Herkunft meiden und auf original verschlossene, industriell hergestellte Produkte zurückgreifen. Risikobehaftet sind wegen ihres hohen Alkoholgehalts vor allem Spirituosen und Spirituosenmixgetränke. Wein und Bier hingegen enthalten deutlich weniger Alkohol. Ihr Konsum stellt somit ein geringeres Risiko dar.


Aktuelle Informationen und Adressen von Ärzten und Apotheken, die qualifizierte reisemedizinische Beratung anbieten, veröffentlicht das Centrum für Reisemedizin unter:
www.crm.de


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Quelle:
CRM Centrum für Reisemedizin
Georg Thieme Verlag KG
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Juliane Pfeiffer
Presseinformation vom 12.12.2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Dezember 2011