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SCHLAGANFALL/281: Mediziner warnen vor Schlafapnoe - Risikofaktor vor und nach Schlaganfall (Adhoc)


Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe - Mittwoch, 19. Juni 2013

Mediziner warnen vor Schlafapnoe / Risikofaktor vor und nach Schlaganfall



Gütersloh - Schlafapnoe ist ein wesentlicher Risikofaktor für den Schlaganfall. Schlafmediziner plädieren dafür, dem nächtlichen Atemstillstand endlich einen ähnlichen Stellenwert wie dem Bluthochdruck oder dem Vorhofflimmern einzuräumen. Und sie warnen: Schlafapnoe gefährdet die Rehabilitation nach Schlaganfall.

Mindestens ein bis zwei Prozent der Bevölkerung ist vorsichtigen Schätzungen zufolge von einer Schlafapnoe betroffen. Die nächtlichen Atemstillstände bewirken zunächst Müdigkeit und Konzentrationsverlust. Mittelfristig führen sie zu Bluthochdruck, weil das Herz mehr pumpen muss, um die Organe ausreichend mit Sauerstoff zu versorgen. Hochdruck ist der Hauptrisikofaktor für einen Schlaganfall. Verschiedene internationale Studien wiesen ein zwei- bis dreifach erhöhtes Schlaganfall-Risiko bei Apnoe-Patienten aus.

Studien aus Schweden und den USA lassen darauf schließen, dass auch die Schlafapnoe selbst das Risiko für einen Schlaganfall erhöht. Und dass nicht nur die besonders schweren Apnoen, sondern bereits leichte bis mittlere Syndrome den Schlaganfall fördern. Wird die Schlafapnoe von Patienten und Ärzten immer noch unterschätzt? "Vieles deutet darauf hin", meint Prof. Dr. Jean Haan.

Der Neurologe, Psychiater und Schlafmediziner ist Regionalbeauftragter der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Als neurologischer Chefarzt der Kliniken Mariahilf in Mönchengladbach leitet er auch ein zertifiziertes Schlaflabor. Haan hat festgestellt, dass Schlaganfälle offenbar zur Verschlechterung von Schlafapnoen führen. Doch in der Akutphase auf der Stroke Unit (Schlaganfall-Spezialstation) sind Patienten oft noch nicht stabil genug für eine Behandlung.

Sind Patienten erst einmal in die Rehabilitation entlassen, "sieht man sie möglicherweise nie wieder", so Haan. "Hier liegt ein echtes Problem. Wenn es der Zustand des Patienten zulässt, sollte man ihn deshalb nicht ohne Anpassung an ein Druckbeatmungsgerät in die Reha entlassen." Er spricht sich dafür aus, bei Patienten mit schweren Schlaganfällen eine Schlafapnoe abzuklären. "Der Risikofaktor ist zu bedeutend, als dass man ihn vernachlässigen dürfte," so Haan. Mediziner weisen auch darauf hin, dass eine schwere Apnoe den Rehabilitationserfolg gefährden kann, weil Patienten müde und abgespannt sind.

Das Experteninterview mit Prof. Dr. Jean Haan und alle wichtigen Informationen rund um den Schlaganfall finden Sie auf
schlaganfall-hilfe.de


Kontakt:

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Carl-Miele-Str. 210, 33311 Gütersloh
Mario Leisle
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Internet: www.schlaganfall-hilfe.de

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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juni 2013