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AIDS/846: 30 Jahre HIV/Aids (DSW)


DSW [news] - Juni 2011
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung

30 Jahre HIV/Aids


Weltweit sind heute 34 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Jeden Tag stecken sich 7.000 weitere an. In den ersten beiden Jahrzehnten der Epidemie ist die Zahl der Infizierten von einer Million 1981 auf über 27 Millionen im Jahr 2000 rasant gestiegen. Durch Prävention und Aufklärung konnten die Neuinfektionen im vergangenen Jahrzehnt um 25 Prozent gesenkt werden. Zudem werden inzwischen immer mehr Menschen mit lebensverlängernden antiretroviralen Medikamenten behandelt. Durch die stärkere Verbreitung Aidstherapie ist auch die Zahl der Aidstoten in den vergangenen Jahren zurückgegangen: Während 2004 noch 2,1 Millionen Menschen der Immunschwächekrankheit zum Opfer fielen, waren es im Jahr 2009 noch 1,8 Millionen.

Therapie verhindert Ansteckung

Allein im vergangenen Jahr haben 1,4 Millionen Menschen eine antiretrovirale Therapie begonnen. Fast zwei Dritteln der therapiebedürftigen Menschen fehlt jedoch nach wie vor der Zugang zu der lebensverlängernden Therapie. Dabei verlängern antiretrovirale Mittel nicht nur das Leben des jeweiligen Patienten: Eine aktuelle Studie des US-amerikanischen National Institutes of Health konnte nachweisen, dass eine Therapie auch vor einer Übertragung des Virus auf den nicht-infizierten Sexualpartner schützt. An der Studie nahmen 1763 Paare aus Afrika teil, von denen jeweils ein Partner infiziert war. Die Hälfte der HIV-positiven Probanden erhielt antiretrovirale Medikamente. Nur in einem einzigen Fall hat sich ein Versuchsteilnehmer bei einem Partner infiziert, der zur Gruppe derjenigen gehörte, die antiretrovirale Mittel bekam. Das Ergebnis der Studie: Durch die Therapie konnte das Ansteckungsrisiko um 96 Prozent gesenkt werden. Darüber hinaus hilft eine antiretrovirale Therapie bei Schwangeren dabei, die Übertragung des Virus auf das Ungeborene - die so genannte Mutter-zu-Kind-Übertragung - zu verhindern.

Prävention bleibt der Schlüssel

Trotz der Fortschritte bleibt Prävention allerdings der Schlüssel im Kampf gegen Aids. Denn noch immer kommen auf jeden Aids-Patienten, der antiretrovirale Medikamente erhält, zwei Menschen, die sich neu mit HIV infizieren. Als zentral für die Senkung der Neuinfektionen hat sich die Aufklärung Jugendlicher erwiesen, wie sie beispielsweise im Rahmen der Youth-to-Youth-Initiative(1) der Stiftung Weltbevölkerung in Äthiopien, Kenia, Uganda und Tansania durchgeführt wird. Eine Studie des Aidsprogramms der Vereinten Nationen (UNAIDS) aus dem vergangenen Jahr konnte zeigen, dass in den 15 am stärksten von HIV/Aids betroffenen Ländern die Verbreitung des Virus vor allem unter Jugendlichen deutlich zurückgegangen ist: Die HIV-Rate unter den 15- bis 24-Jährigen sank hier in den Jahren 2000 bis 2005 um mehr als 25 Prozent.

(1) http://www.weltbevoelkerung.de/projektarbeit/was_wir_tun.shtml

Quelle: IRIN News, 3. Juni 2011; UNAIDS/WHO, 12. Mai 2011; Spiegel Online. 12. Mai 2011.


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Internet: www.weltbevoelkerung.de/DSW_news/pdfs/DSW__news__Juni_2011.pdf


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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juni 2011