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HERZ/496: Telemedizin-Projekt für Patienten mit Herzschwäche (idw)


Universitätsklinikum Heidelberg - 13.01.2011

Telemedizin-Projekt für Patienten mit Herzschwäche

Universitätsklinikum Heidelberg und AOK Baden-Württemberg setzen integrierten Versorgungsvertrag fort


In Deutschland leiden rund 1,8 Millionen Menschen an einer chronischen Herzinsuffizienz. AOK-Versicherte, die von dieser Krankheit betroffen sind, werden am Universitätsklinikum Heidelberg telemedizinisch überwacht. Jetzt verlängerte die AOK Baden-Württemberg das Projekt "HeiTel" bis Ende 2011. Seit seinem Beginn vor vier Jahren profitierten mehr als 300 Patienten von dem Angebot.

"Die Teilnehmer erhalten von unserem Partner SHL Telemedizin ein Blutdruckmessgerät, eine Waage und ein Zwölf-Kanal-EKG. Alle Geräte sind zu Hause an das Telefon angeschlossen", erklärt der Initiator des erfolgreichen Projekts, Professor Dr. Christian Zugck von der Medizinischen Universitätsklinik. Über die Telefonleitung werden so Vitalparameter wie Blutdruck, Puls und Körpergewicht über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten automatisiert im telemedizinischen Zentrum dokumentiert.

"Durch dieses System werden Komplikationen erkannt, bevor sie zur Gefahr werden", beschreibt Zugck den Vorteil. "Wenn die Vitalwerte von den individuellen Grenzwerten abweichen, nimmt das medizinische Team mit dem Patienten und dem betreuenden Haus- und Facharzt direkt Kontakt auf." Mehr als 200 Praxen sind an dem interdisziplinären Projekt beteiligt. Alle Beteiligten haben Zugriff auf die in der elektronischen Fallakte dokumentierten Vitalparameter und können somit im Bedarfsfall optimal reagieren.

"Mit dem Projekt HeiTel wird die Lebensqualität von Hochrisikopatienten mit Herzinsuffizienz deutlich verbessert", sagt Dr. Rolf Hoberg, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg. Gleichzeitig helfe es, die Krankheitskosten zu senken. "Die Erfahrungen zeigen, dass auf diese Weise betreute herzkranke Patienten weniger häufig ins Krankenhaus müssen, sich sicherer fühlen und zuverlässiger ihre Medikamente einnehmen", so Hoberg. Die Behandlungskosten je Patient können so um rund 3.000 Euro pro Jahr gesenkt werden.

Das Universitätsklinikum und die AOK haben für HeiTel einen integrierten Versorgungsvertrag abgeschlossen, der jetzt verlängert wurde. Gemessen an der Zahl der Patienten und der Projektdauer handelt es sich am Klinikum um die erfolgreichste Kooperation dieser Art.

Ende Oktober 2010 wurde HeiTel von Sozialministerin Dr. Monika Stolz beim Qualitätsförderpreis Gesundheit Baden-Württemberg mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Die Jury unter dem Vorsitz von Stolz überzeugte besonders der Gewinn an Lebensqualität und Selbstverantwortung für die Patienten, die sich bei dem Projekt insgesamt besser betreut fühlen.

Die AOK Baden-Württemberg versichert über 3,7 Millionen Menschen im Land und zahlt rund 11 Milliarden Euro pro Jahr an Leistungen in der Kranken- und Pflegeversicherung.


Weitere Informationen im Internet:
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Telemedizin-HeiTel.3431.0.html
www.aok-bw.de

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Christian Zugck
HeiTel-Initiator am Universitätsklinikum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 410
69120 Heidelberg
E-Mail: christian.zugck@med.uni-heidelberg.de


Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 10.000 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 Departments, Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.600 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
www.klinikum.uni-heidelberg.de

sims

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Telemedizin-HeiTel.3431.0.html
http://www.aok-bw.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/pages/de/institution665


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Heidelberg, Dr. Annette Tuffs, 13.01.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Januar 2011