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SCHMERZ/528: Volkskrankheit Schmerz - Ursachenforschung und -behandlung kommen zu kurz (Dt. Ring)


Deutscher Ring - Dienstag, 20. April 2010

Volkskrankheit Schmerz: Ursachenforschung und -behandlung kommen zu kurz

- Bei 80 Prozent der Schmerzerkrankungen gibt es keine offensichtliche Ursache
- Herkömmliche Behandlungen reichen häufig nicht aus


Mindestens sechs Millionen Deutsche leiden an chronischen Schmerzen. Das können brennende Dauerschmerzen sein, Schmerzen, die sich wie 1.000 Nadelstiche anfühlen, bis hin zu plötzlich auftretenden Schmerzattacken. Damit ist der Schmerz längst zur Volkskrankheit geworden. Nicht erkannt oder falsch behandelt, kann eine typische Schmerzkarriere beginnen. Der durchschnittliche Schmerzpatient findet erst nach knapp sieben Jahren Leidenszeit den Weg in eine Fachklinik. Die Ursache für die lange Leidenszeit beruht häufig auf falschen Diagnosen und unzureichenden Therapien. In acht von zehn Fällen lässt sich der Auslöser der Schmerzen nicht mit Stethoskop oder Röntgenapparat ergründen, sondern durch das gezielte Abklopfen des sozialen Umfelds des Patienten. Häufig führt eine Mischung aus physischen und seelischen Problemen zum chronischen Schmerz, zeigen Untersuchungen des Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G.


Neue diagnostische Ansätze sind gefragt

Während bei Zahnweh oder dem gebrochenen Bein die Ursache schnell gefunden ist und die Behandlung das Leiden mehr oder weniger schnell beseitigt, entziehen sich gerade die chronischen Schmerzen meist einer einfachen Diagnose und Therapie. Weil kein eindeutig körperlicher Auslöser auszumachen ist, gelten solche Schmerzsyndrome häufig als rein psychisch, die Patienten als "hysterisch" oder "Hypochonder" und allenfalls als Kandidaten für eine Psychotherapie. "Der erste und vielleicht wichtigste Schritt auf dem Weg zur Schmerzbekämpfung ist daher das Finden des richtigen Arztes", verdeutlicht Viola Scheer, zuständig für das Case Management beim Deutscher Ring Krankenversicherungsverein. "Inzwischen weiss man zwar, dass diese Leiden sehr wohl auf konkreten körperlich-physiologischen Veränderungen beruhen. Allerdings ist es alles andere als leicht, dem Gehirn die einmal gelernten Mechanismen wieder abzugewöhnen", sagt Rüdiger Fabian, Präsident der Bundesverbandes Deutsche Schmerzhilfe e.V. "Schmerzbehandlung ist ein kompliziertes, längst nicht vollständig erforschtes Feld. Die Auslöser für Schmerzen sind vielfältig, Diagnose und Therapie erfordern viel Geduld von Ärzten und Patienten sowie neue Strategien", so Fabian.


Komplexe Therapiemethoden im Kommen

Erfolgversprechend sind komplexe Therapiekonzepte, die den Menschen als Ganzes und damit die körperlichen, seelischen und sozialen Aspekte des Krankheitsverlaufes berücksichtigen. Hausärzte können allein meist nichts ausrichten. Immer häufiger bilden sich deshalb Kooperationen zwischen Ärzten, Versicherern, Kliniken und Medizinischen Therapie- und Versorgungszentren. Geschulte Fallmanager der Krankenversicherer, in der Regel selbst Fachärzte, organisieren und informieren über mögliche Therapien, empfehlen Spezialisten und sorgen dafür, dass nach einem Krankenhausaufenthalt die Behandlung weitergeht. Der Behandlungsfokus bewegt sich dabei weg vom reinen Lindern der Schmerzen durch Betäubung. Neue Konzepte setzen stärker auf die Aktivierung des Patienten und die Wiedereingliederung in ein selbstbestimmtes Leben.


Das Leid der Patienten tut auch der Gesellschaft weh

Die Folgen einer steigenden Zahl von Schmerzpatienten gehen weit über das rein Medizinische hinaus: Die Deutschen kostet chronischer Schmerz, im Kopf, im Rücken, in der Muskulatur oder als Nervenschmerz, rund 30 Milliarden Euro im Jahr. Das ist mehr, als sie für alle Arzneimittel zusammen zahlen. Allein 25 Milliarden Euro entfallen auf die teuerste aller Krankheiten, den Rückenschmerz - etwa zehn Milliarden für Diagnostik und Therapie, der Rest für alles, was danach kommt: Arbeitsausfall, Krankengeld, Frührente.


Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a. G.

Der Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a. G. aus Hamburg hat seinen Ursprung im Jahr 1925 und ist heute einer der erfolgreichsten Anbieter von Krankenvoll- und Krankenzusatzversicherungen. Dazu tragen leistungsstarke Produkte, ein herausragender Kundenservice sowie eine aussergewöhnlich hohe Beitragsstabilität bei. Seit April 2009 bildet das Unternehmen mit den drei Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit der SIGNAL IDUNA Gruppe einen Gleichordnungskonzern. Der Versicherer beschränkt sich nicht auf die Erstattung von Kosten im Krankheitsfall, sondern steht als umfassender Gesundheitsdienstleister an der Seite seiner Versicherten. Das RingGesundheitsManagement zeigt Wege und gibt Hilfestellungen bei der Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Gesundheit.

Mehr Informationen unter
www.DeutscherRing.de/RingGesundheitsWelt


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Quelle:
Deutscher Ring - Lebensversicherungs-AG -
Krankenversicherungsverein a.G. - Sachversicherungs-AG
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. April 2010