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SCHMERZ/584: Diskussion im EU-Parlament um gesellschaftliche Auswirkungen von Schmerz (idw)


Grünenthal GmbH - 12.05.2011

"Societal Impact of Pain" (SIP) fordert eine 'Road Map for Action'


Aachen/Brüssel, 11. Mai 2011. Am 3. und 4. Mai trafen sich über 300 Akteure aus den Gesundheitswesen aus über 30 Ländern Europas, um im Europäischen Parlament die gesellschaftlichen Auswirkungen von Schmerz ("Societal Impact of Pain", SIP 2011) zu diskutieren. Das Symposium wurde dabei von 85 nationalen und internationalen Organisationen und Institutionen unterstützt, die sich für die Verbesserung der Schmerz-Therapie in Europa einsetzen.

Unterstützt von allen drei EU-Institutionen, dem EU-Parlament, der EU-Kommission und der EU-Ratspräsidentschaft, machte das Symposium erfolgreich auf den Optimierungsbedarf in der Schmerzbehandlung aufmerksam und präsentierte ein Konsensus-Dokument "Road Map for Action" mit konkreten Forderungen an die EU Regierungen.

"Jeder von uns hat in seinem Leben schon einmal Schmerzen erlebt. Dieses Symposium verdeutlicht, welche tatsächlichen Auswirkungen Schmerz auf uns als Individuen, auf unser Arbeitsumfeld und unsere Gesellschaft insgesamt hat. Wir müssen uns auch klarmachen, dass mit dem demographischen Wandel und der damit immer älter werdenden Gesellschaft 'Schmerz' immer bedeutsamer werden wird. Deshalb müssen wir lernen, 'Schmerz' besser zu verstehen und korrekt zu managen."

John Dalli, EU Kommissar
Gesundheits- und Verbraucher-Politik

Die "Road Map for Action" ist das Ergebnis eines von sechs parallelen Workshops, der am zweiten Tag unter dem Titel 'Schmerz-Richtlinie: Die Sicherstellung des Zugangs zu Schmerztherapie' stattfand. Sie beinhaltet Kernthesen, wie EU-Institutionen und Mitgliedsstaaten das Problem der gesellschaftlichen Auswirkungen von Schmerz effektiv auf EU-Level adressieren und vorantreiben können. Konkret fordert es die EU-Regierungen und EU-Institutionen auf, an sieben Dimensionen von "Schmerz-Management" zu arbeiten:

1. Die Anerkennung von Schmerz als wichtigen, die Lebensqualität beeinflussenden Faktor;
2. Der Zugang zu Information, Schmerzdiagnose und Schmerzmanagement;
3. Gesteigerte Aufmerksamkeit für die medizinischen, finanziellen und sozialen Auswirkungen von Schmerz und dessen Behandlung;
4. Verbessertes Verständnis für die Relevanz von Prävention, Diagnose und Management von Schmerzen;
5. Intensivierung von Schmerzforschung;
6. Aufbau einer EU-Plattform zum internationalen Erfahrungsaustausch und Vergleich von "Best Practice"
7. Trend-Beobachtung in der Schmerzbehandlung über die EU-Plattform.

"Schmerz betrifft uns alle, ob direkt oder über eine Person, die uns nahe steht: Er beeinflusst jeden in der gesamten EU. Die Road Map for Action hebt die Hauptdimensionen für alle EU-Regierungen und Mitgliedstaaten hervor und veranschaulicht, wie dringend es ist, dass Europa das Thema der gesellschaftlichen Auswirkungen von Schmerz auf ihre Politik-Agenda setzt", kommentiert Jim Higgins, Mitglied des Europäischen Parlaments, der als Chairman den Workshop zur Road Map for Action leitete. "Der Erfolg der Road Map besteht darin, dass alle Perspektiven berücksichtigt werden, vom Zugang zur Diagnose von Schmerz, vom Aufmerksammachen auf das Thema "'Schmerz', zum Austausch von Best-Practice-Beispielen bis zur Analyse und Evaluation über eine EU Plattform."

Laut einer aktuellen Studie leiden fast neun Prozent der Europäer täglich unter Schmerzen. Die Prävalenz steigt dabei mit zunehmendem Alter an und wirkt sich negativ auf die Lebensqualität des Patienten aus.

"Aufgrund der hohen Prävalenz von Schmerz und den alarmierenden Auswirkungen, die Schmerz auf Patienten und die Gesellschaft hat, sollte Schmerz als signifikanter Gesundheitsindikator für unsere Gesundheitssystem anerkannt werden", fordert Dr. Alberto Grua, Executive Vice President, Grünenthal Europa & Australien. "Deswegen unterstützen wir das Symposium zu den gesellschaftlichen Auswirkungen von Schmerz 'Societal Impact of Pain' (SIP 2011), um Erfahrungen und Praktiken auszutauschen, wie man die Schmerzbehandlung in ganz Europa verbessern kann".


Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.sip-meetings.org
http://www.change-pain.de

"The prevalence, correlates and treatment of pain in the European Union"
Langley et al.
Current Medical Research and Opinion - Journal of Medical Economics - Journal of Drug Assessment; 2011;
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21194390).

Über das Symposium "Societal Impact of Pain"
Verantwortlich für das wissenschaftliche Rahmenprogramm des Symposiums SIP 2011 ist der Europäische Schmerz-Dachverband EFICR (European Federation of IASP Chapters). Unterstützt wird die Veranstaltung von 65 nationalen und internationalen Organisationen und Verbänden. Das Pharmaunternehmen Grünenthal GmbH ist verantwortlich für Logistik und Organisation. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft von Dr. Jirí MaÜtálka, MdEP, und Dr. Milan Cabrnoch, MdEP. Ziel des Symposiums ist es, Aufmerksamkeit für die unzureichende Schmerz-Versorgung in Europa zu erregen, Herausforderungen, Ziele und Instrumente für die Zukunft der Schmerztherapie zu diskutieren und Bündnisse für zukünftige, strategische Kooperationen zu bilden. Managern und Entscheidungsträgern nationaler Gesundheitssysteme zum Thema "Schmerz" bietet das Symposium eine gute Gelegenheit für Diskussion und Erfahrungsaustausch mit Gesundheitsbehörden, Versicherungen und Budget-Verwaltern aus ganz Europa. Für Vertreter der Gesundheitsprofessionen, Patienten- und Verbraucherverbände bildet das Symposium eine interaktive Plattform zum Austausch von "Best-Practice"-Beispielen aus dem Versorgungsalltag.

Über CHANGE PAIN
Die internationale Initiative CHANGE PAIN hat es sich zur Aufgabe gemacht, die bisherige Schmerztherapie zu optimieren und die Aufmerksamkeit auf die Bedürfnisse von Schmerpatienten zu lenken. Hierfür möchte CHANGE PAIN alle Betroffenen und Beteiligten zusammenführen und gemeinsam mit ihnen Defizite ermitteln und Lösungen anbieten. Die von Grünenthal initiierte Kampagne CHANGE PAIN wird in Europa von der EFIC (der Dachorganisation der europäischen Schmerzgesellschaften) und in Deutschland von der DGS (Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e. V.) unterstützt. Zudem wird die Initiative durch eine Gruppe internationale Schmerzexperten wissenschaftliche gefördert. Den Vorsitz der Initiative führen Dr. med. Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie und Professor Dr. med. Giustino Varrassi, Präsident der EFIC. Die Initiative lebt davon, dass Schmerzpatienten und Ärzte sich aktiv einbringen. Sie können mittels CHANGE PAIN eine moderne Schmerztherapie mitgestalten und somit die Versorgung von Schmerzpatienten in Deutschland verbessern.


Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung:
http://idw-online.de/de/institution1381


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Grünenthal GmbH, Christina Obertanner, 12.05.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Mai 2011