Schattenblick → INFOPOOL → MEDIZIN → PHARMA


ARTIKEL/374: Laut Umfrage Bedarf an Arzneimitteln bei Senioren hoch (muebri-online)


Apothekerkammer Brandenburg - Dienstag, 27. Januar 2009

Patientenumfrage - Bedarf an Arzneimitteln bei Senioren hoch

Vorsicht vor Neben- und Wechselwirkungen


Potsdam. Gerade ältere Menschen müssen wegen unterschiedlicher Grunderkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes häufig mehrere Arzneimittel einnehmen. Das Aufeinandertreffen verschiedener Wirkstoffe kann aber unerwünschte Folgen haben. Die Auswirkungen von Neben- und Wechselwirkungen reichen von Magenbeschwerden über Kreislaufprobleme bis hin zu Herzrhythmusstörungen. Darauf weisen jetzt die Apotheker im Land Brandenburg hin. "Risiken möglicher Wechselwirkungen mit negativen Folgen für den Patienten bedürfen einer fachkundigen Beurteilung", sagt Monika Harms, Pressesprecherin der Apotheker im Land Brandenburg.

Dass sehr viele Menschen auf Arzneimittel und damit auch eine pharmazeutische Beratung angewiesen sind, bestätigt eine aktuelle repräsentative Patientenumfrage des Meinungsforschungsinstitutes infas im Auftrag der ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) zur Gesundheit und Prävention in Deutschland und den Bundesländern. Demnach benötigen vier von zehn Menschen in Brandenburg dauerhaft rezeptpflichtige Arzneimittel. Bei den über 65-Jährigen sind es schon acht von zehn. Der Grund für den Anstieg des Arzneimittelkonsums im Alter: Krankheiten häufen sich und damit nimmt auch der Bedarf an Arzneimitteln zu.

Wie die infas-Umfrage bestätigt, ist auch die zusätzliche und oftmals unkontrollierte Einnahme von rezeptfreien Arzneimitteln in Selbstmedikation weit verbreitet. Demnach nimmt ein Viertel der Befragten rezeptfreie Arzneimittel dauerhaft oder gelegentlich ein, bei den Älteren steigt dieser Anteil auf 39 Prozent. "Nahrungsergänzungsmittel wie Vitamine oder Mineralstoffe spielen für rund die Hälfte eine Rolle, unabhängig vom Alter", nennt die Apothekerin einen weiteren Aspekt der Befragung.

Oftmals werden die Arzneimittel für ältere Menschen von verschiedenen Fachärzten verschrieben, die nichts voneinander wissen. Die Wahrscheinlichkeit von Wechselwirkungen dieser Arzneimittel steigt dadurch. Die pharmazeutische Fachkompetenz der Apotheker und deren Beratungsleistung wird vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass es in Zukunft immer mehr ältere Menschen geben wird, immer deutlicher. "Der Gefahr von unerwünschten Arzneimittelwirkungen sind eben vor allem chronisch Kranke und ältere Menschen ausgesetzt, die mehrere Arzneimittel einnehmen müssen", sagt Monika Harms. "Darauf können die Apotheker die Patienten im Beratungsgespräch hinweisen. Die Gewährleistung der Arzneimittelsicherheit ist eine unserer Hauptaufgaben. Die Apotheker besitzen das Wissen, eventuelle Wechsel- und Nebenwirkungen zu erkennen und Alternativen zu suchen."

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen (Beispiele):

  • Johanniskraut-Präparate können verhindern, dass andere Arzneimittel ihre volle Wirkung entfalten.
  • Acetylsalicylsäure (ASS) kann die Wirkung anderer Medikamente verstärken oder abschwächen.
  • Bei gleichzeitiger Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten wie Marcumar oder Heparin besteht erhöhte Blutungsgefahr.
  • Kalziumtabletten können die Wirkung von Herzmitteln verstärken. Mögliche Folgen sind dann Herz-Rhythmus-Störungen.

*

Quelle:
Nachrichtendienst muebri-online
Pressemitteilung von Dienstag, 27. Januar 2009
Kontaktdaten:
Medienbüro Müller-Bringmann
Moses-Stern-Straße 28, 41236 Mönchengladbach
Tel.: 02166 / 6282-0, Fax: 02166 / 6282-33
E-Mail: info@muebri.de
Internet: www.muebri.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Januar 2009

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang