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STUDIE/489: Ein Drittel der Deutschen kennt die Pflegereform nicht (DAK-Gesundheit)


DAK-Gesundheit - 5. Januar 2015

Ein Drittel der Deutschen kennt die Pflegereform nicht

DAK-Umfrage: Viele halten die Pflegesituation für schlecht



Die seit Jahresbeginn geltende Pflegereform ist in der Bevölkerung wenig bekannt: Ein Drittel der Deutschen kennt die gesetzlichen Änderungen nicht. Zehn Prozent wissen gar nicht, dass es die Pflegereform gibt. Das hat eine aktuelle und repräsentative Umfrage* des Forsa-Instituts im Auftrag der DAK-Gesundheit ergeben. Die Situation für Pflegebedürftige schätzen zwei Drittel der Befragten als nicht gut ein.

Während einem Drittel die Pflegereform unbekannt ist, wissen 44 Prozent grob Bescheid. Nur 16 Prozent schätzten sich selbst als gut informiert ein. Die Verhältnisse verschieben sich mit steigendem Alter: Bei den unter 30-Jährigen sind 46 Prozent uninformiert, bei den über 50-Jährigen ist der Anteil nur halb so groß.

Zwei Drittel (67 Prozent) bewerten die allgemeine Pflegesituation in Deutschland als schlecht oder eher schlecht. Nur jeder Fünfte stuft die Situation als gut ein. "Das zeigt zum einen, dass die Pflegereform dringend nötig war", sagt Annett Saal, Pflege-Expertin bei der DAK-Gesundheit. "Zum anderen scheint es noch immer Aufklärungsbedarf darüber zu geben, welche Möglichkeiten Pflegebedürftige und deren Angehörige haben."

Mit den engsten Angehörigen hat nur ein knappes Drittel der Deutschen darüber gesprochen, wie diese im Pflegefall betreut werden möchten. Ein Drittel weiß das nicht. Die meisten sprechen nicht darüber, weil bislang der Anlass fehlte (68 Prozent). 35 Prozent meiden das Thema, weil es ihnen Angst macht oder niemand in der Familie darüber sprechen will. "Das Thema Pflege zu tabuisieren, bringt niemandem etwas", sagt Saal. "Ein Pflegefall kann in jedem Alter eintreten und kommt häufig überraschend. Umso wichtiger ist es, darauf vorbereitet zu sein."

76 Prozent derer, die darüber sprechen, nannten die häusliche Pflege als Wunsch ihrer Angehörigen. Ins Heim wollen 14 Prozent der Betroffenen, eine Pflege-WG können sich nur 13 Prozent vorstellen. Der Zugang zu Wohngemeinschaften soll durch die Pflegereform erleichtert werden. Generell zielt die Reform vor allem darauf ab, die Situation pflegender Angehöriger und Demenzkranker zu erleichtern.


Informationen zur Pflegereform bietet die DAK-Gesundheit im Internet unter
www.dak.de/pflegereform

Pflegende Angehörige finden unter
www.dak.de/pflege eine psychologische Online-Beratung und weitere Angebote.

Die gesamte Pressemeldung und Fotos zum Download finden Sie im Internet unter:
http://www.dak.de/dak/bundesweite_themen/Pflegereform_ist_unbekannt-1538004.html

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Quelle:
DAK-Gesundheit - Zentrale
Pressmitteilung vom 5. Januar 2015
Nagelsweg 27-31, 20097 Hamburg
Telefon: 040/239 60
Internet: http://www.dak.de
Ihr Presseteam der DAK-Gesundheit


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Januar 2015


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