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STUDIE/662: Vorverurteilung von PatientInnen mit einer Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ nachgewiesen (idw)


SRH Hochschule für Gesundheit - 22.01.2020

Vorverurteilung von PatientInnen mit einer Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ nachgewiesen


SRH Hochschule für Gesundheit und Kooperationspartner veröffentlichen Studienergebnisse zur Stigmatisierung von PatientInnen mit einer Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ.

Prof. Dr. habil. Claudia Luck-Sikorski, Vizepräsidentin der SRH Hochschule für Gesundheit, Regine Breneise, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt nutriCARD, Carolin Thiel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bachelorstudiengang Psychologie und Marvin Schäfer, Studierender des Masterstudiengangs Psychische Gesundheit und Psychotherapie, veröffentlichen gemeinsam mit den Kooperationspartnern der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Leipzig, dem Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dem Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum AdipositasErkrankungen, Studienergebnisse zur Stigmatisierung von PatientInnen mit einer Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ.

Im klinischen Setting tritt die emotionale instabile Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ (BPS) als häufigste Persönlichkeitsstörung auf. Aus diesem Grund hat sich die vorliegende Studie mit den Einstellungen und Einschätzungen des psychiatrischen Pflegepersonals bezüglich PatientInnen mit einer BPS im Vergleich zu PatientInnen mit einer depressiven Störung beschäftigt. Hierfür wurden 37 Pflegekräfte mehrerer psychiatrischer Stationen befragt. Die Pflegekräfte erhielten randomisierte Fragebögen mit Fallvignetten (BPS oder Depression), um Einstellungen, soziale Distanz und emotionale Reaktionen zu vergleichen. Die Studienergebnisse zeigten, dass PatientInnen mit einer BPS im Vergleich zu depressiven PatientInnen stärker abgewertet und negativer beurteilt werden. Dabei zeigte sich ein größerer Wunsch nach sozialer Distanz gegenüber PatientInnen mit einer BPS im Vergleich zu Betroffenen mit einer depressiven Störung. Für PatientInnen mit einer besteht ein erheblicher Unterstützungsbedarf, aus diesem Grund sollte der Fokus auf einen professionellen Umgang durch Aufklärung und entsprechenden Hilfe-Tools gelegt werden.

Die Gesundheitshochschule arbeitet in vielfältigen Bereichen forschungsstark und innovativ für eine gesündere Gesellschaft. Um diesen Transfer optimal zu gewährleisten, ist die Gesundheitsforschung der SRH Hochschule für Gesundheit vielseitig und praxisnah, was die veröffentlichten Ergebnisse verdeutlichen.


Die vollständige Publikation finden Sie hier:
Originalpublikation:
Breneise, R., Schäfer, M., Schomerus, G., Riedel-Heller, S. G., Thiel, C. & Luck-Sikorski, C. (2020).
Werden besonders Patienten mit einer Persönlichkeitsstörung vom Borderline-Typ durch das psychiatrische Pflegepersonal stigmatisiert? [Are Especially Patients with Borderline Personality Disorder Stigmatised by Psychiatric Nurses?]. Psychiatrische Praxis, 47 (1), 35-38.
https://doi.org/10.1055/a-1026-1241


Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution2258

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
SRH Hochschule für Gesundheit - 22.01.2020
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Januar 2020

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