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NAHOST/760: Eigenständig aber nicht gleichberechtigt. Der palästinensische Bildungssektor (inamo)


inamo Heft 64 - Berichte & Analysen - Winter 2010
Informationsprojekt Naher und Mittlerer Osten

Eigenständig aber nicht gleichberechtigt -
Der palästinensische Bildungssektor

Von Yousef Jabareen


Der arabische Bildungssektor in Israel ist von sozioökonomischer Benachteiligung, kulturellen Vorurteilen in standardisierten Lehrplänen und ungleicher Zuteilung von Fördermitteln betroffen. Jüngste Zahlen zeigen nicht nur Unterschiede in den Lernleistungen arabischer und jüdischer Schüler, sondern auch eine starke Abnahme der Lernleistungen arabischer Schüler, während die Zahlen für den jüdischen Sektor konstant bleiben.


Derzeit sind etwa 1,3 Millionen arabische Palästinenser israelische Staatsbürger. Diese beträchtliche einheimische nationale Minderheit sieht sich wie andere Minderheiten weltweit in Fragen der Gleichberechtigung und Selbstverwirklichung beträchtlichen Herausforderungen gegenüber. Bildung, als wichtiges Instrument der sozialen und ökonomischen Weiterentwicklung, ist unabdingbar für Chancengleichheit, soziale Mobilität und sinnvolle Teilhabe an der Zivilgesellschaft ... .(1)

Abgesehen von materieller Benachteiligung(2) gibt es für die arabischen Schüler auch inhaltlich verzerrte Lerninhalte und Lehrpläne, die die nötige Sensibilität für Identität, Kultur und Geschichte der arabisch-palästinensischen Schüler in Israel missen lassen. Lehrpläne für die staatlichen jüdischen und arabischen Schulen werden vom israelischen Bildungsministerium erstellt und spiegeln die arabisch-palästinensische Identität und Weltanschauung nicht angemessen wider. Während das Hauptaugenmerk der jüdischen Bildung auf Zionismus und Nationalismus liegt, ist das arabische Bildungssystem jedes palästinensischen nationalen Charakters beraubt. Es gibt keine offene oder implizite Anerkennung der Tatsache, dass die arabische Gemeinschaft in Israel eine nationale Minderheit ist und ein integraler Bestandteil des palästinensischen Volkes.(3) Gleichzeitig wird staatlich religiösen jüdischen Schulen eigene pädagogische Räte und weitgehende Entscheidungsfreiheit bei der Gestaltung ihrer Unterrichtsprogramme und -inhalte eingeräumt; eine ähnliche Entscheidungsfreiheit gibt es jedoch nicht für arabisch-palästinensische Schüler.

Im Folgenden werden diese Herausforderungen im Detail untersucht. Nach einem kurzen Überblick über die aktuellen budgetären und akademischen Herausforderungen wird die Rechtsgrundlage der arabisch-palästinensischen Bildung dargestellt und gezeigt, wie diese die Bildungserfahrung junger Palästinenser beeinflusst. jüngste Versuche von arabisch-palästinensischen Aktivisten, das System zu reformieren, werden der aktuellen Infragestellungen des palästinensischen Narrativs auf nationaler Ebene gegenüber gestellt.


Schwache Leistungen und strukturelle Ungleichheit

Arabisch-palästinensische Schüler machen, entsprechend ihrem Anteil an der israelischen Gesamtbevölkerung, etwa 20 Prozent der Schüler des staatlichen Schulsystems aus. Während die Schulbesuchszahlen für Kinder in Grund- und weiterführenden Schulen fast denen von jungen Leuten im jüdischen Sektor entspricht, bleiben die Zahlen für den Besuch von Vorschulen noch weit dahinter zurück.

Der arabisch-palästinensische Bildungssektor wird sehr stark vernachlässigt. Die Lernerfolge arabisch-palästinensischer Schüler sind durchweg niedriger als die ihrer jüdischen Altersgenossen. Wie die nationalen Testergebnisse für Achtklässler zeigen, erreichten arabisch-palästinensische Schüler durchschnittlich Ergebnisse von 59,7, während jüdische Schüler 73,9 erreichten.(4) Abbrecherraten deuten auch auf Probleme im Bildungsbereich hin; für Schüler der 9. bis 12. Klassen lag die jüdische Abbrecherrate bei 13,5 Prozent, die arabische bei 21,3 Prozent. Aufnahmeprüfungen für Universitäten machen die Leistungsunterschiede ebenso deutlich: 75,9 Prozent der jüdischen Schüler erreichen ein Ergebnis, das zum Universitätsstudium oder einer entsprechenden Tätigkeit berechtigt, während nur 30,8 Prozent der arabischen Schüler ein solches Ergebnis erzielen.(5) Wer die Aufnahmeprüfungen besteht, sieht sich einer weiteren beträchtlichen Hürde für den Universitätszugang in Form von psychometrischen Prüfungen gegenüber. Junge palästinensische Araber erreichen gewöhnlich mehr als 100 Punkte weniger als ihre jüdischen Altersgenossen. Dementsprechend werden fast 40 Prozent der arabisch-palästinensischen Bewerber für Studienplätze abgewiesen und nur 13,3% aller Bachelor-Abschlüsse des Landes werden an palästinensische Araber vergeben.(6)

Die Probleme bei akademischen Leistungen sind weitgehend ein Ergebnis der chronischen und akuten Unterfinanzierung sowie mangelnder Investitionen im arabischen Bildungssektor. Statistiken von 2004 zeigen, dass sich staatliche Investitionen in arabische Schulen während des Schuljahres 2000/2001 auf durchschnittlich 534 NIS pro arabisch-palästinensischen Schüler beliefen, pro jüdischen Schüler jedoch auf 1779 NIS.(7) Der Mangel an Ressourcen zeigt sich deutlich in der Klassengröße; die Größe jüdischer Klassen beträgt durchschnittlich 24,5 Schüler, die arabischer Klassen hingegen 28,8 Schüler.(8)

Arabisch-palästinensische Schüler sind auch im Hinblick auf Unterrichtsstunden und Lehrerausbildung benachteiligt. In jüdischen Grundschulen werden 1,9 Unterrichtsstunden pro Schüler veranschlagt, im Gegensatz zu 1,6 Unterrichtsstunden für arabisch-palästinensische Schüler. Obwohl hier die Unterschiede abnehmen, sind die Lehrer im jüdischen Sektor besser ausgebildet: 75.7 Prozent haben eine akademische Ausbildung im Vergleich zu 71 Prozent an arabisch-palästinensischen Schulen. Es lässt sich also generell feststellen, dass arabisch-palästinensische Jugendliche weit schlechter gestellt sind als ihre jüdischen Altersgenossen.


Die Rechtsgrundlage des Bildungssektors

Die Benachteiligung und Vernachlässigung des arabisch-palästinensischen Bildungssektors auf nationaler Ebene steht im Zusammenhang mit der gesetzlichen Regelung des Bildungssystems in Israel. Das Gesetz für das staatliche Bildungssystem von 1953 definiert den institutionellen Aufbau sowie Ziele und Aufgaben des staatlichen Bildungssystems in Israel - jedoch nur in jüdischen Begrifflichkeiten und nur für jüdische Schüler. Die einzige gesetzliche Anerkennung der Existenz eines "nichtjüdischen" Bildungssektors taucht in diesem Gesetz in Artikel 4 auf, der besagt, dass "in nichtjüdischen Bildungseinrichtungen der Lehrplan den dortigen besonderen Bedingungen angepasst werden soll." Über diesen vagen Bezug hinaus sind die Bildungsinteressen der palästinensischen Gemeinschaft vorn Geltungsbereich des Gesetzes völlig ausgenommen.(9) Dem steht eine detaillierte Darstellung und Regulierung des jüdischen Bildungssektors gegenüber. Auf juristischer Ebene scheint der arabisch-palästinensische Bildungssektor in einem Vakuum zu existieren, als ob er eine Fußnote zur Hauptaufgabe der Bildung jüdischer Kinder sei.

Dies war die Situation bis zum Jahr 2000. Im Februar 2000 wurde Artikel 2 des Gesetzes, der die "Ziele staatlicher Bildung" festlegt, geändert. Die ursprüngliche Version legte fest: "Ziel staatlicher Bildung ist es, dass die nationale Bildung auf den Werten der jüdischen Kultur und den Errungenschaften der Wissenschaft, auf Liebe zum Heimatland und Loyalität dem Staat und dem jüdischen Volk gegenüber, auf der Ausübung von landwirtschaftlicher und handwerklicher Arbeit, auf Vermittlung von Pioniergeist und dem Streben nach einer Gemeinschaft auf Grundlage von Freiheit, Gleichheit, Toleranz, gegenseitiger Unterstützung und Liebe für die Menschheit gründet." In der neuen Version von Artikel 2 nach den Änderungen im Jahr 2000 lauten die Bildungsziele wie folgt: "Die Prinzipien der Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel und die Werte des Staates Israel als jüdischer und demokratischer Staat zu vermitteln und Respekt für Menschenrechte, Grundfreiheiten, demokratische Werte und Achtung des Rechts und der Kultur und Anschauungen anderer zu entwickeln und auch zum Wunsch nach Frieden und Toleranz in den Beziehungen zwischen einzelnen und zwischen Völkern zu erziehen."

Während die Anerkennung universeller Werte wie Menschenrechte und Grundfreiheiten eine Verbesserung gegenüber dem vorherigen Text darstellt, verstärkte diese Änderung des Gesetzestextes nur die Marginalisierung der Palästinenser. Zum ersten Mal wurde staatliche Bildung als "jüdisch und demokratisch" definiert: "die Werte des Staates Israel als jüdischer und demokratischer Staat zu vermitteln." Diese Definition zwingt notwendigerweise alle Schüler in Israel in eine von zwei Gruppen: jene, die, weil sie "jüdisch" sind, vorn Gesetz anerkannt und von seinem Gültigkeitsbereich erfasst werden und jene, die ausgeschlossen oder vorn Gesetz nicht erfasst werden. Die Gesetzesänderung schreibt dementsprechend die Benachteiligung arabisch-palästinensischer Schüler im Vergleich zu ihren jüdischen Altersgenossen auf struktureller Ebene fort.

Das Gesetz wurde in einem weiteren wichtigen Punkt geändert. Artikel 11 des geänderten Gesetzes bezieht sich direkt auf die arabische Minderheit und verpflichtet den Staat: "Die besondere Sprache, Kultur, Geschichte, Erbe und Tradition der arabischen Bevölkerung und anderer Bevölkerungsgruppen im Staat Israel zu kennen und die Gleichberechtigung aller Bürger Israels anzuerkennen."(10) Saban bemerkt dazu, dass diese Änderung "darauf hinweist, dass man sich zunehmend der Existenz von Minderheiten bewusst wird und offener für deren pädagogisch-kulturellen Werte ist." Er betont jedoch auch, dass dieser Artikel am Ende des Dokuments steht und damit vermutlich die Bedeutung widerspiegelt, die ihm von den Gesetzesmachern beigemessen wird. Außerdem handelt es sich um ein schwache Verfügung: die Formulierung ist relativ passiv und verpflichtet den Staat lediglich "zu kennen." Dies lässt sich mit der aktiveren Formulierung "zu studieren" in Artikel 2 vergleichen. Und diese Verfügung ist weit von dem entfernt, was sich die arabisch-palästinensische Gemeinschaft erhofft, die ihre Anerkennung als einheimische nationale Minderheit mit einer integralen Verbindung zum arabischen und palästinensischen Volk anstrebt und daher eigener Werte und Identitätsvermittlung bedarf. Gesetzgebung ist zwar auf deklarativer Ebene von Bedeutung, steht und fällt aber letztlich mit ihrer Durchsetzung. Politische Kräfte haben (s.u. Nakba) einen viel stärkeren Einfluss auf tatsächliche Entwicklungen. Bis heute ist diese Gesetzesänderung nicht umgesetzt worden und dies ist auch in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.(11)

Auch eine weitere bemerkenswerte rechtliche Entwicklung soll hier erwähnt werden. 1996 hat das Bildungsministerium Anordnungen für den staatlichen Bildungssektor mit dem erklärten Ziel geändert, die arabische Beteiligung am arabischen Bildungssektor auszuweiten. Zu diesem Zweck unterstützte das Ministerium die Einrichtung eines Beirates für Arabische Bildung, der u. a. damit beauftragt wurde, den Zustand des arabischen Bildungssektors zu untersuchen und Programme und Vorhaben zu empfehlen, die diesen verbessern und voll in das staatliche Bildungssystem integrieren helfen würden. Artikel 5 der Anordnung, der die Befugnisse des Beirates festlegt, erklärte ihn dafür verantwortlich, "Formulierung von pädagogischen Richtlinien [zu empfehlen], die den gleichberechtigten Status arabischer Bürger Israels sicherstellen würden und gleichzeitig ihre sprachlichen und kulturellen Besonderheiten sowie ihr kulturelles Erbe berücksichtigen." Obwohl diese Entwicklung nicht unbedeutend ist, ließen die vorgesehene Zusammensetzung und Befugnisse des Beirates auf sehr beschränkte Einflussmöglichkeiten schließen. Der Beirat sollte als beratendes Organ fungieren; der Bildungsminister war nicht verpflichtet, den Beirat vor Entscheidungen in Kernfragen wie Lehrpläne oder Stellenbesetzungen zu konsultieren.(12) Dies steht im krassen Gegensatz zu den rechtlich klar spezifizierten und weitreichend gewährten Kompetenzen für staatliche Schulen im religiösen Bildungssektor. Als der Beirat für Arabische Bildung die Einrichtung eines mit klaren Kompetenzen ausgestatteten arabischen pädagogischen Rates forderte, wurde dies vom damaligen Bildungsminister Amnon Rubenstein ab gelehnt. Seine Ablehnung dieses Vorschlages führte zum Rücktritt der meisten Mitglieder des Beirates und letztlich zur Auflösung des Gremiums. Heute gibt es kein formell anerkanntes Vertretungsorgan für den arabischen Bildungssektor und Entscheidungen werden weiterhin von Beamten des Ministeriums getroffen.


Einfluss der Gesetzgebung auf das Lehrprogramm

Die fehlenden Befugnisse und Einflussmöglichkeiten der arabischen Palästinenser auf Inhalt und Umfang der Lerninhalte stehen im krassen Gegensatz zu den beiden wichtigsten jüdischen Bildungssektoren (staatlich-säkular und staatlich-religiös), deren Existenz und Betrieb vom Gesetz für das staatliche Bildungssystem klar definiert sind. Das Gesetz gewährt dem staatlich-religiösen Sektor unabhängige Entscheidungsgewalt. Artikel 14 des Gesetzes verpflichtet z.B. den Minister, den Beirat bei der Ernennung eines Direktors in der Abteilung für Religiöse Bildung innerhalb des Ministeriums und bei der Ernennung von Schulinspektoren, Direktoren oder Lehrern im staatlich-religiösen Bildungssektor zu konsultieren. Artikel 16 überträgt dem Beirat außerdem ein Vetorecht bei der Umsetzung von Zusatzprogrammen. Staatlich-religiöse Schule profitieren zudem von den Beratungen und Dienstleistungen eines unabhängigen, staatlich finanzierten, gesetzlich anerkannten pädagogischen Rates.

Wie oben gezeigt, sind Eigenständigkeit und Befugnisse, die die staatlich-religiösen Schulen per Gesetz genießen, für die arabischen Palästinenser ein unerfüllter Traum. Und dies obwohl die arabischen Palästinenser eine eigenständige Gemeinschaft und nationale Gruppe mit ihrer eigenen Sprache, Kultur, Geschichte und nationalen Identität sind.(13) Das Fehlen einer geregelten Beteiligung am Bildungswesen belässt alle Aspekte des nicht-jüdischen Bildungssektors vollständig in den Händen des Bildungsministeriums. Angesichts dieses rechtlichen Vakuums haben Entscheidungsträger im Ministerium auf allen Ebenen, die praktisch alle jüdisch sind, die Befugnis, eine nach ihrem Dafürhalten angemessene Politik zu betreiben. Die Möglichkeiten vor Ort arbeitender arabischer Palästinenser, das Bildungssystem zu beeinflussen, sind rein technischer Natur; alle substantiellen Angelegenheiten werden vom Bildungsministerium entschieden. Das bedeutet, dass weder palästinensische Pädagogen noch Gemeindevertreter in einer irgendwie bedeutsamen Weise an Entscheidungsprozessen beteiligt sind: weder in Budgetfragen noch bei der Lehrplangestaltung.

Einige sind der Überzeugung, dass dieser Mangel an Beteiligung und das Fehlen einer arabisch-palästinensischen Stimme beabsichtigt sind. Al-Haj ist der Ansicht, dass die israelische Regierung es sich zum Zeitpunkt der Staatsgründung zum Ziel setzte, alle nationalen Inhalte aus dem arabisch-palästinensischen Bildungssektor zu tilgen. Er bezieht sich nicht nur auf Lerninhalte, sondern v. a. auf solche, die fehlen. Ein wichtiges Beispiel ist die Diskrepanz zwischen Arabisch- und Hebräischunterricht. In jüdischen Schulen wird dem Hebräischunterricht beträchtliche Aufmerksamkeit geschenkt, weil die Sprache als Katalysator nationaler Erneuerung betrachtet wird, der die nationale Identität stärkt und ein Gefühl der Würde vermittelt. Das Ziel des Arabischunterrichts an arabisch-palästinensischen Schulen hat sich immer darauf beschränkt, die Sprache an sich zu lehren, frei von jedem nationalen Inhalt. Außerdem ist Arabisch für jüdische Schüler kein Pflichtfach, während arabisch-palästinensische Schüler Hebräisch lernen müssen. Nicht nur das; der Lehrplan in arabisch-palästinensischen Schulen sieht für Hebräisch eine zentrale Rolle bei den die vorgesehenen Unterrichtsstunden vor, zu Lasten der Muttersprache der Schüler. Dies bestätigt eine "Ent-Palästinensierung" des arabisch-palästinensischen Bildungssektors, die darauf abzielt, ihn der Fähigkeit zu berauben, ein sich seiner selbst bewusstes nationales Kollektiv zu schaffen.

Das Bildungssystem wird also benutzt, um die nationale Agenda für ausschließlich eine Gruppe voranzutreiben.(14) Palästinensischen Schüler wird nicht vermittelt, das Land als ihre eigene Heimat zu lieben, sonders als Heimat des jüdischen Volkes. Palästinensische Schüler verwenden mehr Unterrichtsstunden auf das Studium der jüdischen Religion als auf arabische religiöse Studien und werden üblicherweise in Aufnahmeprüfungen zum Judentum und nicht zum Islam oder Christentum geprüft. Außerdem war arabischen Lehrern bis vor kurzem politische Diskussionen verboten und die Lerninhalte waren bis in die späten 1990er Jahre in Fächern wie Geschichte und Literatur sorgfältig gefiltert, um sicherzustellen, dass sie nicht das palästinensische nationale Narrativ enthielten.(15) Folglich erkennt Israel die kollektive nationale und ethnische Identität der palästinensischen Minderheit nicht an. Es gibt keine offene oder implizite Anerkenntnis der Tatsache, dass die arabische Gemeinschaft in Israel eine nationale Minderheit und ein integraler Teil des palästinensischen Volkes ist. Einige glauben, dass dieser von der Regierung betriebene bewusste Prozess der Entnationalisierung dazu führen soll, einen unterwürfigen Araber ohne klare Identität zu schaffen.(16) Während der Bedarf an Vermittlung von Identität, Werten, Kultur und Geschichte dem Gesetzestext entsprechend ein bedeutender Aspekt des jüdischen Bildungssektors ist, wird dieser Bedarf für arabische Schüler als nicht existent angesehen.


Das Beispiel "Nakba"

Ein Beispiel für die fehlende arabische Stimme im arabischpalästinensischen Bildungssektor ist die jüngste Kontroverse um die Verwendung des Wortes "Nakba" in Schulen. 2007 führte die damalige relative moderate Bildungsministerin Yuli Tamir ein neues Geschichtsbuch für acht- bis neunjährige arabische Schüler ein. Dieser Text bezeichnete zum ersten Mal den Krieg von 1948, der zur Gründung des Staates Israel führte, als "Nakba" oder nationale Tragödie und erklärte, dass dies die Sicht und der Sprachgebrauch der Palästinenser sei. Dementsprechend enthielt das Lehrbuch folgende Aussage: "Die Araber nennen den Krieg Nakba - ein Krieg geprägt von Katastrophe, Verlust und Erniedrigung - und die Juden nennen ihn Unabhängigkeitskrieg." Die Entscheidung, den Begriff "Nakba" überhaupt zu verwenden, geschweige denn im arabischen Bildungssektor, verursachte eine heftige Kontroverse in der jüdischen Öffentlichkeit. Während der umstrittene Begriff in der gesamten Amtszeit der letzten Regierung weiterhin benutzt wurde, änderte sich dies 2009 mit der Wahl einer neuen Regierung. Der neue Premierminister Netanyahu erklärte, dass er glaube, die Verwendung des Begriffs "Nakba" sei negative Propaganda gegen Israel.(17) Gideon Saar, der neue Bildungsminister ordnete die Entfernung des Satzes aus dem Lehrplan an und erklärte: "Das Ziel des Bildungssystem ist es nicht, die Legitimität unseres Staates in Frage zu stellen, noch Extremismus unter den arabischen Israelis zu schüren."(18)

Die Kontroverse um die Verwendung des Begriffs "Nakba" ist ein lebendiges und aktuelles Beispielfür den Kampf um Identitätsbildung in Israel und zeigt, wie politische Interessen oft gegenüber fachlichen Erwägungen die Oberhand behalten. Der zunächst genehmigte Text wurde sofort nach dem Regierungswechsel geändert. Diese Entscheidungen wurden auf nationaler Ebene getroffen, ohne Mitwirkung der arabischen Gemeinschaft und ohne ihr auch nur Beachtung zu schenken. Außerdem zeigt diese Situation das Ausmaß, in dem der arabisch-palästinensische Bildungssektor von Werten, Ethos und historischem Narrativ der Mehrheitsgesellschaft geprägt ist, während die eigene Identität unterdrückt und im Bildungsbereich totgeschwiegen wird.

Der Versuch, die Verwendung des Begriffes "Nakba" zu verbieten und das palästinensische Narrativ totzuschweigen, ist ein weiterer Weg, mit dem das Bildungsministerium seine Kontrolle über den arabisch-palästinensischen Bildungssektor im Einklang mit erklärten nationalen Zielen zu konsolidieren sucht. Außer der gravierenden Verletzung des Rechts auf freie Meinungsäußerung verletzen diese Restriktionen auch das Recht der Schüler darauf, ihre Geschichte und das kulturelle Erbe ihres Volkes auf eine Weise kennenzulernen, die die Perspektive ihrer Gemeinschaft widerspiegelt.(19) Die realen Empfindungen von Tragik und Verlust, wie sie die arabischen Palästinenser erlebt haben, zu ignorieren oder einen Keil zwischen die arabisch-palästinensische Gemeinschaft in Israel und den Palästinensern andernorts treiben zu wollen, verletzt nicht nur internationales Recht, sondern wird sich letztendlich als ineffektiv und kontraproduktiv erweisen.

Betrachtet man den formalen Status des arabisch-palästinensischen Bildungssektors und die Realität vor Ort, so muss man feststellen, dass das arabisch-palästinensische gegenüber dem jüdischen Bildungssystem benachteiligt ist. Die geänderte Form des Artikels 2 des Gesetzes für das staatliche Bildungssystem erklärt dies praktisch unumwunden. Diese Benachteiligung [der arabisch-palästinensischen Schüler] ergibt sich nicht nur aus der Tatsache, dass der Staat weniger in ihre Bildung investiert als in die ihrer jüdischen Altersgenossen,(20) oder weil der Staat ihnen das Recht verweigert, ihre Identität und ihr nationales Erbe im Bildungssystem zu pflegen,(21) sondern weil sie in einem pädagogischen Umfeld lernen, dass sie als minderwertige Bürger betrachtet. Gleichberechtigung auf dem Gebiet der öffentlichen Bildung würde bedeuten, dass arabisch-palästinensische Schüler in ihren Schulen das Gefühl hätten, dass der Staat nicht weniger der ihre als der ihrer jüdischen Altersgenossen an jüdischen Schulen ist. Unter den gegenwärtigen rechtlichen und kulturellen Rahmenbedingungen in Israel können arabisch-palästinensische Schüler dies nicht über ihren Staat sagen.


Die Notwendigkeit der Selbstverwaltung

Die gegenwärtige Praxis, dass der arabisch-palästinensische Bildungssektor ausschließlich von Beamten des Bildungsministeriums bestimmt wird, hat verhindert, dass die palästinensische Minderheit die Bildungsziele ihres eigenen Bildungssektors formuliert und ihr Bildungssystem gemäß ihren eigenen kollektiven Interessen ausgestaltet.(22) Gemeindevertreter und Lehrkräfte bemühen sich, diese Situation zu ändern. Die arabische Gemeinschaft strebt nicht nach einer Abtrennung vom öffentlichen Bildungssystem in Israel, sondern will vielmehr das System dahingehend ändern, dass es mehr der Struktur des staatlich-religiösen Bildungssektors entspricht. Die diesem Sektor zugestandenen Freiheiten sollten der Gemeinschaft erlauben, ihr eigenes Bildungssystem entsprechend der besonderen Identität, Kultur, Sprache und Geschichte der arabisch-palästinensischen Bürger des Landes zu gestalten.

Interessanterweise hatte die ehemalige Bildungsministerin Yuli Tamir 2008 eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der arabischen Zivilgesellschaft und Beamten des Bildungsministeriums damit beauftragt, einen detaillierten Plan und ein Budget für die Verbesserung des arabisch-palästinensischen Bildungssektors aufzustellen. Darüber hinaus sprach der Dovrat Bericht von 2004 von der Idee der arabischen Selbstverwaltung. Trotz dieser recht versöhnlichen Entwicklung hat das Ministerium solche Vorschläge noch nicht ernsthaft in Erwägung gezogen. Dies ist v.a. durch den Widerstand in der israelischen Öffentlichkeit und politischen Erwägungen zu begründen, die Veränderungen dieser Art höchst unpopulär machen würden. Die Initiativen erlitten außerdem durch die Wahl der gegenwärtigen Regierung einen weiteren Rückschlag; der neue Bildungsminister blockiert alle diese Initiativen.

Dennoch ist die arabisch-palästinensische Gemeinschaft entschlossen, mehr Einfluss auf die Bildung ihrer Kinder zu erlangen. Viele sind zu der Einsicht gelangt, dass Selbstverwaltung der einzig realistische Weg ist, um die Rechte der Gemeinschaft und ihr einzigartiges kulturelles Erbe zu wahren. Nach Jahren des Wartens darauf, dass die Mühlen der Bürokratie das Problem lösen, gaben das Nationale Komitee der Leiter arabischer Kommunalverwaltungen und das Komitee für arabische Bildung die Gründung eines ehrenamtlichen arabischen pädagogischen Rates bekannt. Diese Ankündigung ist das Ergebnis mehrjähriger Diskussionen und Treffen von jüdischen und arabischen Pädagogen und Aktivisten. Die Einrichtung eines Pädagogischen Rates für Arabische Bildung ist ein wichtiger Meilenstein im zivilgesellschaftlichen Ringen um bildungspolitische Eigenständigkeit für die arabisch-palästinensische Minderheit in Israel. Obwohl der Rat noch nicht vom Staat anerkannt ist, hoffen die Initiatoren, dass diese Anerkennung folgen wird und glauben, dass dies ein großer Schritt auf dem Weg zu gleichberechtigten Bildungschancen für alle Bürger in Israel sein wird.


Empfehlungen zur Verbesserung des Bildungssektors

Obwohl der arabisch-palästinensische Bildungssektor in der Gesetzgebung, bei der Mittelvergabe und den Lernergebnissen benachteiligt wird, so kann jedoch viel dafür getan werden, diese Situation zu verbessern. Dirasat, das Arabische Zentrum für Recht und Politik, hat gemeinsam mit führenden arabisch-palästinensischen Akademikern, lokalen Führungspersönlichkeiten und anderen eine Reihe von Empfehlungen zusammengestellt, auf deren Grundlage nach ihrer Ansicht Änderungen im Bildungssystem vorgenommen werden sollten.(23) Diese Empfehlungen wurden in einem Sonderbericht von Dirasat, dem Arabischen Zentrum für Recht und Politik, veröffentlicht und von mir, Dr. Ayman Agbaria, einem führenden Experten für den palästinensischen Bildungssektor in Israel, verfasst. Unsere wichtigsten Empfehlungen sind:

Mittelvergabe: Völlige Gleichstellung, einschließlich aktiver Fördermaßnahmen in der Mittelvergabe auf staatlicher und regionaler Ebene. Eine deutliche Aufstockung der Mittel ist nötig, um das Infrastrukturgefälle auszugleichen und die personelle Ausstattung in wichtigen Bereichen durch die Einstellung von Psychologen, Sonderpädagogen, Krankenschwestern und pädagogisch geschulte Trainer zu verbessern.

Anerkennung: Das Bildungssystem muss die kollektive Identität der arabischen Palästinensern, d.h. ihre gemeinsamen und facettenreichen Werte, Kultur und kollektives Gedächtnis, anerkennen und ihnen gerecht werden. Unterrichtskonzepte sollten das arabisch-palästinensische historische, kulturelle und soziale Narrativ widerspiegeln. Eine angemessene Bildung würde auch die charakteristischen und allgemeinen sozialen Probleme der arabischen Bevölkerung wie chronische Armut, häusliche Gewalt und Umweltverschmutzung thematisieren...

Lernleistungen: Im arabisch-palästinensischen Bildungssektor müssen die Lehrqualität und die Lernatmosphäre verbessert werden, um dadurch die Lernleistungen und soziale Aufstiegsmöglichkeiten zu verbessern. Ein solches Bildungskonzept würde z. B. die sozialen und emotionalen Bedingungen des Lernens berücksichtigen und die Lehrerausbildung dahingehend unterstützen, eine offene und kreative Atmosphäre zu schaffen, die kritisches Denken anregt und damit Auswendiglernen und Frontalunterricht in ihrer Bedeutung zurückdrängt. Außerdem brauchen Lehrer und Schulen allgemein gezielte Trainingsangebote und Mittel, um besondere Gruppen wie hochbegabten oder lernbehinderten Kindern zu unterstützen und ebenso etwas gegen die hohen Schulabbrecherraten zu tun.

Mitwirkung und Selbstverwaltung: Volle und wirksame Mitwirkung arabischer Fachleute und Führungspersönlichkeiten an der Formulierung der pädagogischen Zielsetzungen und der Gestaltung von Lehrplänen wie auch an der Verwaltung des arabischen Bildungssektors ist entscheidend. Dieser Wandel verlangt nicht nur nach der Aufnahme arabisch-palästinensischer Akademiker in die verschiedenen Ebenen des Bildungsministeriums, sondern auch nach der Einbeziehung arabischer Vertreter in den politischen Entscheidungsprozess. Diese Personen sollten die Interessen ihrer Gemeinschaft vertreten und ein entsprechendes Mandat besitzen.

Die Durchsetzung von Rechten auf den Gebieten Kultur und Bildung kann nur durch das Recht auf Selbstverwaltung und ein Maß an Unabhängigkeit erreicht werden, wie es dem religiösen Bildungssektor zugestanden wird. Dieses Recht wird durch die UNO-Deklaration für die Rechte der indigenen Völker von 2007 geschützt, in deren Artikel 14 es heißt: "Indigene Völker haben das Recht, ein eigenständiges Bildungssystem und Institutionen, die Bildung ihn ihrer eigenen Sprache vermitteln, in einer Weise aufzubauen und zu kontrollieren, die ihren kulturellen Methoden entspricht." Arabisch-palästinensische repräsentative Institutionen sollten vom Staat anerkannt, bevollmächtigt und finanziell unterstützt werden. Sie sollten mit der nötigen Entscheidungsbefugnis ausgestattet werden, um das Bildungssystem zu reformieren und bei der Formulierung von Lernzielen und -inhalten, Personalentscheidungen auf allen Ebenen und bei der Planung, Entwicklung, Budgetierung, Verwaltung usw. unabhängig agieren zu können.

Hochschulbildung: Die arabische Gemeinschaft ist der Überzeugung, dass eine arabische Universität in Israel eingerichtet werden sollte. Außerdem sollte es Sonderprogramme und neue Regelungen geben, um arabischen Palästinensern zu helfen, die Hürden der Hochschulzulassung zu nehmen und eine angemessene Integration nach der Zulassung zum Studium sicherzustellen. Und schließlich sollte nach Jahren der Vernachlässigung und angesichts steigender Studierendenzahlen an Lehrerseminaren die Ausbildung an diesen Institutionen verbessert werden. Die dort ausgebildeten Lehrer sind die Zukunft des arabisch-palästinensischen Bildungssektor und ihre eigene Ausbildung muss ihrer wichtige Rolle in der Vorbereitung arabischer Kinder für einen erfolgreichen Lebensweg widerspiegeln.

Abschließend lässt sich festhalten, dass Bildung in jeder Gesellschaft, aber v. a. für benachteiligte Minderheiten, ein entscheidendes Mittelfür individuelle und gemeinschaftliche Weiterentwicklung ist. Bildung ermöglicht sozioökonomischen Fortschritt und die Gebildeten sind gewöhnlich diejenigen, die den Kampf um Bürger- und Kollektivrechte im Namen ihrer eigenen Gemeinschaft führen. Außerdem ist die Vermittlung von Werten und Identität ein Grundrecht, das jedem Menschen, als Einzelperson oder als Mitglied seiner Gruppe, ermöglicht, sein volles Potenzial auszuschöpfen und gleichzeitig sicherstellt, dass jede Gemeinschaft, und v. a. Minderheiten, ihre kollektive Identität ungehindert bewahren und entwickeln kann.

Ein angemessenes Bildungssystems für die arabisch-palästinensischen Bürger Israels ist aus allen diesen Gründen unverzichtbar. Die Hürden dafür sind zahlreich. Während einige wie die Mittelvergabe v. a. materieller Natur sind, so sind andere wie das Recht auf Anerkennung der nationalen Identität der arabischen Palästinenser und deren Berücksichtigung im Bildungssystem schwerer zu bewältigen. Dennoch setzen sich die arabischen Palästinenser in Israel dafür ein, die gleichen Rechte und Privilegien zu erlangen, wie sie der Mehrheitsgesellschaft zugestanden werden.


Yousef T. Jabareen, General Director at Dirasat, Arab Center for Law and Policy, Dozent für Jura, Universität Haifa.

Aus dem Englischen von Anja Zückmantel.


Anmerkungen:

(1) Vgl. July 2009 Haaretz Op-Ed, Dirasat Gen. Dir., Dr. Yousef Jabareen: http://www.haaretz.com/hasen/spages/1102576.html.

(2) Die durchschnittliche jährliche staatliche Förderung für die Sekundarstufe 1 arabischer Schulen beträgt nur 20%, des Betrages, den vergleichbare jüdische Schulen erhalten. Arabischen Schulen fehlen Klassenräume und selbst aktuelle Lehrbücher. Vgl. Or Kashti, Israel aids its needy Jewish students more than Arab counterparts, Haaretz (12 Aug 09)

(3) Vgl. Yuusef T. Jabareen, Law and Education, Critical Perspectives on Arab Palestinian Education in Israel, American Behavioral Scientist, Vol. 49, No. 8 (2006), v.a. 1060-62.

(4) Ministry of Education Meitzav Reports, 2003-07.

(5) The Central Bureau of Statistics, Statistical Abstract of Israel, 2009, Table 8.32. und 8.28.

(6) Vgl. Dirasat Fact Sheet, "Disparities in Education":
http://www.dirasat-aclp.org/Fact_Sheet-Education%5B1%5D.pdf

(7) Central Bureau of Statistics (2004). New Survey Investment in Education 2000/1.

(8) Central Bureau of Statisties, Statistical Abstract of Israel, 2009, table 8.7.

(9) Vergl. Yousef T. Jabareen, Law ...1052-1074.

(10) State Education Law (Amendment No. 5), art. 2., 2000, S.H. 122.

(11) Vgl. http://www.adalah.org/newsletter/eng/sep10/docs/Sawsan%20Nakba%20English%20final.pdf.

(12) Saban, Ilan (2002). International Law and Polities, 1002 (36): 885-2004.

(13) Majid Al-Haj, Education, Empowerment, and Control: The Case of the Arabs in Israel (1995); Association for Civil Rights in Israel: Comments on the Combined Initial and First Periodic Report Concerning the Implementation of the International Covenant on Civil and Politleal Rights (ICCPR) (1998).

(14) Mohammed Abu-Nimer, Education for Coexistence in Israel: Potential and Challenges, in: ders. (Hg.), Reconciliation, Justice and Coexistence: Theory and Practice, 2001, 235-36.

(15) Vergl. Saban, Ilan (2002). International...Studien über Lehrpläne, siehe: Sami Mar'i, Arab Education in Israel (1978), Jacob Landau. The Arab Minority in Israel, 1967-1991.

(16) Saban, Ilan (2002)...

(17) http://www.haaretz.com/news/israel-bans-use-of-palestinian-term-nakba-in-textbooks-1.280515

(18) http://www.momentmag.com/Exclusive/2010/10/Feature-Arab_Israel.html

(19) Vgl.: http://www.adalah.org/newsletter/eng/sep10/docs/Sawsan/Nakba/English/final.pdf

(20) Daphna Golan-Agnon, Separate but Not Equal: Discrimination Against Palestinian Arab Students in Israel, 49 American Behavioral Scientist 1075, 1075-79 (2006).

(21) Mohammed Abu-Nimer (2001) S. oben. 235-36.

(22) Majid Al Haj, (1995) ...; Sami Mari, Arab Education in Israel (1978).

(23) Vgl. folgende Dokumente unter: http://www.dirasat-aclp.org/files/After_the_Rift-English.pdf.



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Inhaltsverzeichnis - inamo Nr. 64, Winter 2010

Gastkommentar:
- Gilad Shalit - Faustpfand israelischer Politik von Lev Grinberg

Palästina in Israel:
Bürgerrecht im Ghetto - Palästinensische Araber in Israel, von Oren Yiftachel
Eigenständig aber nicht gleichberechtigt - der arabisch-palästinensische Bildungssektor, von Yousef Jabareen
Naqab/Negev-Beduinen: Versuch eines kolonialen Paradigmas, von Oren Yiftachel
Araber raus! von Gideon Levy
Zeit, die Knesset zu verlassen, von Ramzi Suleiman
Heimkehr nach Haifa oder auf dem Weg zurück, von Raef Zreik
• Diskriminierende Gesetzgebung und Politik
• Israels Top Anti-Democratic Knesset Bills
• Der Status der arabischen Frauen
• Hauszerstörungen
• Legitimität von Gewalt gegen arabische Staatsbürger
von Mossawa-Center und Association for Civil Rights in Israel - ACRI

Afghanistan:
- "Meine Wähler von damals ... sind heute Taliban", von Matin Baraki

Ägypten:
- Ägyptens letzte Wahl, von Holger Albrecht und Florian Kohstall
- Ägyptische Demokratie mit drei Wahlausweisen, von Ivesa Lübben

Jordanien:
- Parlamentswahlen in Jordanien: Ein deja vu, von Malika Bouziane

Sudan:
- Der Sudan vor der Spaltung - Chaos oder Chance? von Roman Deckert
- Abgrund Abyei? von Tobias Simon

Libanon:
- "Palästinenser leben hier, also sollen sie auch arbeiten können", von Ray Smith

Marokko/Westsahara:
- Westsahara - Vorbereitung für einen Völkermord unter Ausschluss der Öffentlichkeit? von Axel Goldau

Türkei:
- Wasser als Machtinstrument: das GAP, von Ergin Günes

Wirtschaftskommentar:
- Palästinensische Wirtschaftsgefängnisse, von Sam Bahour

Zeitensprung:
- 1980 Muhammad Asads "Die Botschaft des Koran", von Jörg Tiedgen

Ex Mediis
Esther Benbassa: Jude sein nach Gaza /
Film: Lebanon, von Samuel Maoz /
Linda Polman: Die Mitleidsindustrie /
Hatim Kanaaneh: A doctor in Galilee /
Mohamed Turki: Humanismus und Interkulturalität /
Ibn al-Djauzi: Buch der Weisungen für Frauen,
von Sabine Schiffer, Belén Fernández, Nils Fischer, Werner Ruf

//Nachrichten/Ticker//


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Quelle:
INAMO Nr. 64, Jahrgang 16, Winter 2011, Seite 7 - 12
Berichte & Analysen zu Politik und Gesellschaft des Nahen und
Mittleren Ostens
Herausgeber: Informationsprojekt Naher und Mittlerer Osten e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Januar 2011