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HOCHSCHULE/1652: Die Verschiedenheit der Studierenden muß als Chance genutzt werden (idw)


CHE Consult GmbH - 05.07.2011

Die Verschiedenheit der Studierenden muss als Chance genutzt werden


Eine Tagung von Stifterverband und CHE Consult zeigte konkrete Handlungsmöglichkeiten, Herausforderungen und Perspektiven für das Diversity Management an Hochschulen. Im Zentrum der Tagung standen konkrete Projekte von acht Hochschulen, die im Programm "Ungleich besser! Verschiedenheit als Chance" ausgezeichnet wurden. "Es ist deutlich geworden, dass es bei der Professionalisierung im produktiven Umgang mit Diversität eine wichtige Aufgabe ist und bleibt, Kulturveränderungen zu bewirken. Das setzt auch ein Hinterfragen der bestehenden Strukturen voraus", sagten die Veranstalterinnen Dr. Daniela De Ridder (CHE Consult) und Bettina Jorzik (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft).

Die Hochschulen in Deutschland sind auf dem Weg, sich konstruktiv und qualitätsorientiert mit der Heterogenität der Studierenden zu beschäftigen. "Das hohe Interesse an der Tagung und die intensiven Gespräche haben uns bestätigt, dass das Thema aktuell ist und die Konsequenzen für Strukturen, strategische Planung, Profilbildung, Lehre und Studium und Forschungsfragen in den Blick genommen werden", zogen Dr. Daniela De Ridder von CHE Consult und Bettina Jorzik vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ein positives Fazit. Die Tagung "Verschiedenheit und ihre Folgen - Wie gestaltet sich Vielfalt an Hochschulen?" ist Teil des gemeinsamen Programms "Ungleich besser! Verschiedenheit als Chance".

Zur Einführung führte Dr. Daniela De Ridder die Teilnehmer(innen) zunächst auf eine "Safari durch den Dschungel der Diversität". Sie betonte bei ihrem Vortrag, dass sich diversitätsorientierte Hochschulen mit Blick auf die unterschiedlichen Anspruchsgruppen und die veränderten Studierendeninteressen eine neue Hochschulkultur entwickeln müssen. Kultur, betonte sie, bedürfe dabei auch eines veränderten Managementansatzes. Sie zeigte anhand der Erfahrungen im Programm "Ungleich besser! Verschiedenheit als Chance" konkrete Handlungsfelder in Lehre, Studienorganisation, Personalmanagement, Kommunikation und strategischer Planung auf.

Thomas Sattelberger, Vorstand der Telekom AG, reflektierte das Thema aus unternehmerischer Sicht. Er konnte zeigen, dass Hochschulen mit Diversity Management nicht nur auf den demografischen Wandel reagieren müssen. Er machte deutlich, dass der Verschwendung der Potentiale - etwa von Frauen, Migrant(inn)en und älteren Arbeitnehmer(inne)n nicht nur aus volkswirtschaftlichen Gründen Einhalt geboten werden müsse. Durch die Gewinnung von neuen Studierenden- und Absolventengruppen sollten Hochschulen ihren Beitrag zur gesellschaftlichen und ökonomischen Innovation leisten.

Jutta Allmendinger, Professorin für Bildungssoziologie und Arbeitsmarktforschung und Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, setzte sich mit der Frage auseinander, wie Gleichstellung tatsächlich gelingen könne. Die von ihr präsentierten Befunde zeigten, dass erst, wenn circa ein Drittel der Beschäftigten Frauen seien und diese partizipativ eingebunden würden, sich die Teammitglieder - und dies unabhängig vom Geschlecht - wohler fühlten und Kulturveränderungen eintreten könnten. Daraus könne und müsse gelernt werden, hob Allmendinger hervor.

Im Zentrum der Tagung standen allerdings konkrete Projekte von Hochschulen. Die acht Hochschulen, die im Programm "Ungleich besser! Verschiedenheit als Chance ausgezeichnet wurden, haben ihre Projekte dabei auf einem "Markt der Möglichkeiten" vorgestellt. Das Programm wurde durch ein World Cafe mit Thementischen abgerundet, das für einen offenen Austausch unter den Teilnehmer(inne)n untereinander und mit eingeladenen Expert(inn)en genutzt wurde. "Es ist deutlich geworden, dass es bei der Professionalisierung der Hochschulen hin zum produktiven Umgang mit Diversität eine wichtige Aufgabe ist und bleibt, Kulturveränderungen zu wollen und zu bewirken. Das setzt auch ein Hinterfragen der bestehenden Strukturen voraus", sagten die Veranstalterinnen Dr. Daniela De Ridder und Bettina Jorzik.

Im Programm "Ungleich besser! Verschiedenheit als Chance" arbeiten der Stifterverband und CHE Consult mit acht Projekthochschulen in einem moderierten Benchmarking-Prozess an der Entwicklung eines Diversity-Audits für Hochschulen. Die acht im Rahmen einer Ausschreibung ausgewählten Hochschulen bringen jeweils eigene und unterschiedliche Projekte in den Prozess ein.

Weitere Informationen unter:
http://www.che-consult.de/cms/?getObject=564&getLang=de&strAction=programm&PK_Veranstaltungen=290
- Informationen zur Tagung

http://www.che-consult.de/cms/?getObject=750&getLang=de
- Informationen zum Programm

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1608


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
CHE Consult GmbH, Lars Hüning, 05.07.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juli 2011