Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → BILDUNG

MEDIEN/190: "Beiträge zur Hochschulforschung" zum Thema Entwicklung beruflicher Karrieren (idw)


Bayerisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung - 15.03.2013

Studienfach, Doktortitel und Familie entscheiden über den Berufserfolg



Die Entwicklung beruflicher Karrieren von Hochschulabsolventen steht im Mittelpunkt der aktuellen Ausgabe der "Beiträge zur Hochschulforschung". In der Gesamtschau wird deutlich, dass die Auswahl der Studienfächer, der Studienerfolg und die Promotion den Berufseinstieg sowie die ersten Erwerbsjahre beeinflussen. Darüber hinaus untersuchen die Autoren, welchen Einfluss die soziale Herkunft, die Art der Stellenfindung über formelle Wege oder soziale Kontakte sowie die Rolle der Partnerschaft auf den Berufseinstieg und den Zugang zu Führungspositionen haben.

Marita Jacob und Markus Klein gehen in ihrem Artikel der spannenden Frage nach, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Einkommen und der beruflichen Position von Hochschulabsolventen sowie ihrer Bildungsherkunft gibt. Ihre Analysen zeigen, dass Absolventen aus Akademikerfamilien keine höhere Wahrscheinlichkeit haben, in eine Führungsposition zu gelangen. Ausnahmen bestehen lediglich in traditionellen Berufen, vor allem bei den Juristen, wo z. B. familiäre Ressourcen vererbt werden.

Die Frage nach dem Einfluss der Promotion auf die Karrierechancen von Hochschulabsolventen steht im Zentrum des Artikels von Susanne Falk und Hans-Ulrich Küpper. Danach verspricht ein Doktortitel insbesondere in der Privatwirtschaft einen deutlichen Einkommensvorteil. Darüber hinaus verbessert eine Promotion die berufliche Zufriedenheit und die inhaltliche Angemessenheit der Tätigkeit von Akademikern.

Ein überraschendes Ergebnis des Aufsatzes von Fabian Kratz, Maike Reimer und anderen ist, dass Hochschulabsolventen, die ihre erste Stelle über berufliche Kontakte gefunden haben, länger bei ihrem ersten Arbeitgeber beschäftigt sind. Die Analysen können Unternehmen, die hochqualifizierte Arbeitskräfte finden und langfristig an sich binden wollen, Anhaltspunkte für ihre Auswahlpraxis bieten.

Selten untersucht wurde bislang die Frage, welche Rolle das Alter, der Umfang der Berufstätigkeit und die Art der Kinderbetreuung für die Entwicklung der Karrieren von Akademikerpaaren haben. Alessandra Rusconi gelangt in ihrem Artikel zu dem Fazit, dass Wissenschaftlerinnen dann gute Chancen auf eine adäquate Berufsentwicklung haben, wenn sie sich die Betreuung der Kinder mit ihrem Partner aufteilen und externe Betreuungsangebote hinzuziehen.

Die "Beiträge zur Hochschulforschung" sind eine der führenden wissenschaftlichen Zeitschriften im Bereich der Hochschulforschung im deutschen Sprachraum. Sie zeichnen sich durch hohe Qualitätsstandards, ein breites Themenspektrum und eine große Reichweite aus. Die Zeitschrift veröffentlicht quantitative und qualitative empirische Analysen, Vergleichsstudien und Überblicksartikel, die ein anonymes Peer Review-Verfahren durchlaufen haben.

Die Ausgabe 1/2013 kann entweder in gedruckter Form per E-Mail beim IHF bestellt (sekretariat@ihf.bayern.de) oder über die Homepage www.ihf.bayern.de als pdf-Datei herunter geladen werden.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution738

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Bayerisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung,
Dr. Lydia Hartwig, 15.03.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. März 2013