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UNIVERSITÄT/2522: Neues Präsidium der Freien Universität Berlin vollständig (idw)


Freie Universität Berlin - 21.07.2010

Neues Präsidium der Freien Universität Berlin vollständig


Das Präsidium der Freien Universität ist nach der heutigen Wahl der drei weiteren Vizepräsidenten durch den Erweiterten Akademischen Senat komplett. Zu Vizepräsidenten bestimmt wurden Brigitta Schütt, Professorin für Physische Geografie, Michael Bongardt, Professor und Geschäftsführender Direktor des Instituts für Vergleichende Ethik, und Professor Werner Väth, Leiter der Arbeitsstelle Politik und Technik und Beauftragter für Internationale Studienprogramme. Alle Kandidaten erhielten im ersten Wahlgang die Stimmenmehrheit. Sie werden durch den Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, bestellt.

Im neuen Präsidium wird Prof. Dr. Werner Väth für den Bereich Internationales verantwortlich sein, Prof. Dr. Michael Bongardt ist zuständig für Lehre, Prof. Dr. Brigitta Schütt für Forschung. Am 12. Mai waren bereits der Literaturwissenschaftler Prof. Dr. Peter-André Alt zum Präsidenten der Freien Universität und die Pharmakologin Prof. Dr. Monika Schäfer-Korting zur Ersten Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin gewählt worden, ihre Amtszeit läuft seit dem 1. Juni. Kanzler der Freien Universität ist Peter Lange. Die Amtszeit des Präsidiums läuft bis 2014.


Lebensläufe der neuen weiteren Vizepräsidentin und der neuen Vizepräsidenten:

Prof. Dr. Brigitta Schütt, geboren 1963 in Rees, Niederrhein. Studierte 1982 bis 1988 Geografie, Geologie und Soziologie an der Universität Würzburg. Sie beendete ihr Studium mit einem Geografie-Diplom 1988. 1993 promovierte Schütt an der RWTH Aachen, 1997 war sie Visiting Professor an der University of Manitoba, Kanada, 1998 erfolgte die Habilitation an der Universität Trier. 2002 Vertretung der Professur für Physische Geografie an der Universität Bonn, im Oktober 2002 erfolgte der Ruf auf die Professur für Physische Geografie (C4) an der Freien Universität Berlin.

Die aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Analyse aktueller und (vor-)geschichtlicher Mensch-Umwelt-Beziehungen. Ziel der Rekonstruktion von Paläoumwelten ist die Rekonstruktion des Lebensraumes früher Kulturen, die Bewertung von Standortbedingungen und die Bewertung des Einflusses der Siedlungstätigkeit auf Landschaftshaushalt und geomorphologisches Prozessgefüge. Ein weiterer Schwerpunkt liegt im Bereich der anwendungsorientierten Forschung zur Bodenerosion und zum Watershed-Management. Die regionalen Schwerpunkte dieser Arbeiten liegen im Altweltlichen Trockengürtel (Mittelmeerraum, Nord- und Ostafrika, Zentral- und Ost-Asien).

Von 2000 bis 2006 war Schütt Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates des Verbandes der Geografen an Deutschen Hochschulen (VGDH) und von 2005 bis 2008 Mitglied der DFG-Senatskommission für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsforschung. Seit 2004 ist sie Mitglied der DAAD-Auswahlkommission für Universitäts-Außengründungen und seit 2008 Mitglied des DFG Gutachterausschusses im SPP 1006 International Continental Drilling Programme.


Prof. Dr. Michael Bongardt, geboren 1959 in Bonn, studierte katholische Theologie in Bonn, München und Münster. Nach dem Diplomabschluss arbeitete er von 1983 bis 1989 in verschiedenen Kirchengemeinden in Köln und Umgebung, seit 1985 als Priester. Ab 1989 war er an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Münster tätig. 1993 Promotion, 1998 Habilitation. Von 1998-2000 leitete er das Ökumenische Studienjahr an der Dormition Abbey in Jerusalem, ein vom DAAD finanziertes einjähriges Auslandsprogramm für deutschsprachige Studierende der Theologie. Im Jahr 2000 nahm er den Ruf auf die Professur für Systematische Theologie/Dogmatik an der Freien Universität Berlin an. Nach dem Ausscheiden aus dem Priesteramt in 2003 wechselte er an das neu gegründete und seitdem von ihm geleitete Institut für Vergleichende Ethik. Hier ist er für das von ihm aufgebaute Studienangebot für künftige Ethiklehrerinnen und -lehrer verantwortlich. Von 2003 bis 2005 war er Studiendekan, von 2005 bis 2007 Dekan am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften. Er ist dort langjähriges Mitglied des Fachbereichrats, war von 2007 bis 2009 Mitglied des Akademischen Senats und gehört seit 2009 dem Erweiterten Akademischen Senat an.

Seine Forschungsgebiete liegen im Grenzbereich von Philosophie, Theologie und Kulturwissenschaften. Er publizierte Monographien und zahlreiche Beiträge zur Philosophie Sören Kierkegaards und Ernst Cassirers. Als Mitherausgeber ist er an der Edition der Werke des Philosophen Hans Jonas beteiligt. Andere Schwerpunkte seiner Arbeit sind Fragen des interreligiösen und interkulturellen Dialogs, die Transformation von Religionen unter den Bedingungen der Säkularisierung sowie Grundlagenprobleme der philosophischen Ethik. In diesen Arbeitsbereich fällt auch seine Beteiligung an der Graduate School Muslim Cultures and Societies, deren stellvertretender Direktor er ist.


Prof. Dr. Werner Väth, geboren 1945, aufgewachsen in Aschaffenburg, studierte Staatswissenschaften und Politische Wissenschaft an der Universität Wien und an der Freien Universität Berlin, Diplom 1969. Anschließend war er zunächst Wissenschaftlicher Mitarbeiter, dann Wissenschaftlicher Assistent bei Frieder Naschold an der Universität Konstanz, wo er an Projekten zur Regierungs- und Verwaltungsreform mitarbeitete und 1976 promovierte. Daneben war er an der Konzeption und Entwicklung des verwaltungswissenschaftlichen Studiengangs beteiligt. 1978 und 1980 hatte er eine Vertretungsprofessur am Otto-Suhr-Institut inne, 1981 erhielt er den Ruf auf die Professur Ökonomische Grundlagen der Politik.

Wissenschaftliche Schwerpunkte waren Kommunal- und Regionalpolitik, dann insbesondere Forschungs- und Technologiepolitik sowie nationale und internationale industrielle Krisenregulierung. Er arbeitete mit dem European University Institute in Florenz zusammen und pflegte Vortragstätigkeiten, u. a. in Korea, Peru und der Türkei.

1988/89 war er Prodekan und Dekan des Fachbereichs Politische Wissenschaft, von 1990 bis 1999 Vizepräsident der Freien Universität. Seine Zuständigkeiten waren zunächst Berufungen und Berufungsangelegenheiten, dann die Sozial- und Geisteswissenschaften, Zentralinstitute, Studierendenschaft sowie Frauenforschung und -förderung. Er arbeitete in der Landeshochschulstrukturkommission und an den FU-Strukturplänen mit. Von 2003 bis 2007 war er erneut als Vizepräsident Mitglied des Präsidiums der Freien Universität.

In dieser Amtszeit war er Vorsitzender der AG der Vizepräsidenten für Studium und Lehre der Berliner Universitäten, betreute die Anträge der Sozialwissenschaften für Exzellenzcluster und Graduate Schools und war im Vorstand von ASSIST. Im Bereich Internationales ist er unter anderem Mitglied des Beirats der University for National and World Economy Sofia sowie in der UNICA bei der Konzeption von Joint Degrees tätig.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution9


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Freie Universität Berlin, Carsten Wette, 21.07.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juli 2010