Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → BRENNPUNKT

LIBYEN/011: UN-Bericht bestätigt - Humanitäre Lage in Libyen verschlechtert sich zusehends (IPPNW)


IPPNW-Presseinfo vom 27. Juli 2011
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland

Diplomatische Initiativen für Libyen

UN-Bericht bestätigt: Humanitäre Lage in Libyen verschlechtert sich zusehends


Die humanitäre Lage in Libyen verschlechtert sich drastisch je länger Bürgerkrieg, militärische Intervention der NATO und internationale Sanktionen gegen das Gaddafi Regime aufrecht erhalten werden. Ein aktueller Bericht verschiedener UN-Unterorganisationen belegt vor allem die traumatischen Konsequenzen für Frauen und Kinder. Die IPPNW fordert deswegen die Einstellung der internationalen Angriffe auf Einrichtungen des Gaddafi-Regimes und die Feuerpause beider inner-libyscher Konfliktseiten, um über Waffenstillstandsverhandlungen zu einer friedlichen Lösung des blutigen Konfliktes zu gelangen.

Der aktuelle Bericht einer aus verschiedenen UN-Unterorganisationen zusammengesetzten "Fact Finding Mission" (25. Juli) verweist auf die traumatischen psychosozialen Folgen des militärischen Konfliktes gerade für Kinder und Frauen in Libyen. Oftmals kombinieren sich Traumata mit der schwierigen Lebenssituation als interne Flüchtlinge mit einer völlig ungenügenden Versorgungslage. Die Behandlung von Verletzten in den umkämpften Gebieten wird für das bestehende Gesundheitssystem immer schwieriger, auch weil das meiste ausländische medizinische Personal seit Beginn des Konfliktes das Land verlassen hat. Zudem werden Sanitätsgüter und Impfstoffe zusehends knapper.

An die internationale Gemeinschaft und an die Bundesregierung, die zurzeit dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen vorsitzt, appelliert die IPPNW, alle möglichen diplomatischen Initiativen für ein sofortiges Schweigen der Waffen und einen Verhandlungsfrieden in Libyen zu suchen. Dabei sollten besonders die Afrikanische Union und die Arabische Liga in die diplomatischen Prozesse einbezogen werden.


*


Quelle:
Pressemitteilung vom 27. Juli 2011
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland
Körtestr. 10, 10967 Berlin
Tel. 030/69 80 74-0, Fax: 030/69 38 166
E-Mail: ippnw@ippnw.de
Internet: www.ippnw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Juli 2011