Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → ERNÄHRUNG

GENTECHNIK/485: Bundesrat sägt an der Saat - Saatgut muss gentechnikfrei bleiben! (AbL)


AbL - Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V.
Presseerklärung, Hannover/Lüneburg, 04.03.2011

Bundesrat sägt an der Saat - Saatgut muss gentechnikfrei bleiben!


Hannover, 4.3.2011. "Wer vorschlägt, Gentechnik-Kontaminationen im Saatgut zu dulden, sägt an den Grundpfeilern der gentechnikfreien Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung", warnen die Interessengemeinschaft für gentechnikfreie Saatgutarbeit (IG Saatgut), die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V., die Gentechnikfreien Regionen in Deutschland und das Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft Niedersachsen, Bremen Hamburg in einer gemeinsamen Presseerklärung.

Hintergrund ist, dass der Agrarausschuss des Bundesrates am 28.02.2011 einen alarmierenden Entschließungsantrag angenommen hat. Im Klartext soll der Bundesrat die Bundesregierung bitten, die NULL-Kontamination von Saatgut mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) durch eine Verwaltungsvorschrift abzuschaffen. Antragssteller waren die Landesregierungen von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg. Der Bundesrat wird voraussichtlich am 18.3.2011 darüber entscheiden.

Gebhard Rossmanith von der Bingenheimer Saatgut AG und Mitglied der IG Saatgut: "Züchtung und Saatguterzeugung benötigen Sicherheit, dass Äcker mit herkömmlicher Saat gentechnikfrei sind. Gentechnik darf im Saatgut nicht in Umlauf gelangen. Nach geltendem Recht der EU ist jede gentechnische Verunreinigung von Saatgut zu verhindern - was den Saatgutunternehmen bisher weitgehend gelingt. Es besteht kein Grund, Schlupflöcher für die Missachtung eines strikten Reinheitsgebotes zu eröffnen."

Annemarie Volling, Sprecherin des Bündnisses für gentechnikfreie Landwirtschaft Niedersachsen, Bremen Hamburg verweist auf das Bundesverfassungsgerichtsurteil vom 24.11.2010: "In ihrem Urteil betonen die Richter das Vorsorgeprinzip. Die Verantwortlichen in der Politik werden in diesem Urteil ermahnt, in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen. Dies ist mit einer schleichenden Verunreinigung des Saatgutes unvereinbar."

Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) abschließend: "Wir fordern alle Landesregierungen auf, den Vorschlag des Agrarausschusses am 18.03.2011 abzulehnen. Es ist die Pflicht der politisch Verantwortlichen, sich für eine echte Wahlfreiheit einzusetzen, die beim Saatgut anfängt. Wir brauchen ein Reinheitsgebot vom Acker bis zum Teller - ohne faule Kompromisse!"


Hintergründe finden Sie im gemeinsamen Appell: "Bundesrats-Initiative zur Gentechnik im Saatgut - Ein Appell an die Regierungen der Bundesländer"
www.saveourseeds.org.

www.gentechnikfreie-regionen.de
www.abl-ev.de/gentechnik


*


Quelle:
AbL - Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
Bahnhofstraße 31, 590067 Hamm
Telefon: 02381/49 22 20, Fax: 02381/49 22 21
E-Mail: info@abl-ev.de
Internet: www.abl-ev.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. März 2011