Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → ERNÄHRUNG

LANDWIRTSCHAFT/1570: Bio-Branche bleibt weiter auf Wachstumskurs (BMELV)


Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressemitteilung Nr. 203 vom 27.06.13

Bio-Branche bleibt weiter auf Wachstumskurs

Mehr als eine Million Hektar werden in Deutschland ökologisch bewirtschaftet



Der ökologische Landbau in Deutschland hat trotz des schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeldes auch im Jahr 2012 ein gefestigtes Wachstum zu verzeichnen.


Die ökologisch bewirtschaftete Fläche hat um 1,8 Prozent zugenommen, die Anzahl der ökologisch wirtschaftenden landwirtschaftlichen Betriebe hat sich um 2,2 Prozent erhöht. Das geht aus den Jahresmeldungen der Länder über den ökologischen Landbau 2012 hervor, die dem Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) jetzt vorliegen. Ende 2012 wurden in Deutschland 1.034.355 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche von insgesamt 22.932 landwirtschaftlichen Betrieben nach den EU-weiten Regelungen des ökologischen Landbaus bewirtschaftet. Insgesamt betrug der Anteil der Bio-Betriebe an der Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Betriebe im vergangenen Jahr 7,7 Prozent, der Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche ist auf 6,2 Prozent gestiegen

Die Biobranche konnte damit ihren Platz in der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft im Jahr 2012 weiter festigen. Auch die Anzahl der ausschließlich verarbeitenden Betriebe im Öko-Sektor ist gegenüber dem Vorjahr erneut gestiegen und liegt nun bei 8.293. Damit ist die Zahl der in der Verarbeitung von Öko-Produkten tätigen Betriebe im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Prozent gestiegen. Die Anzahl der Importeure stieg um 3,7 Prozent auf 308. Die Anzahl der Betriebe, die Bio-Produkte sowohl verarbeiten als auch importieren betrug 891 und liegt damit um 4,1 Prozent über dem Vorjahr. Die reinen Handelsunternehmen verzeichnen bei einer Anzahl von 2.210 einen Zuwachs von 8,4 Prozent. Insgesamt waren 2012 im Bio-Sektor 34.899 Erzeuger, Verarbeiter, Aufbereiter, Importeure und Handelsunternehmen tätig. Diese werden alle durch staatlich zugelassene und von den Ländern überwachte private Öko-Kontrollstellen nach den strengen Regeln der EU-Öko-Verordnung kontrolliert. Die Kontrollen finden mindestens einmal im Jahr statt und werden durch zusätzliche risikoorientierte Kontrollen und unangekündigte Stichproben ergänzt.

Bio ist und bleibt ein weltweiter Wachstumsmarkt und sowohl Nachfrage als auch Erzeugung steigen stetig. Innerhalb der EU ist Deutschland nach wie vor der größte Absatzmarkt für ökologische Produkte. Seit dem Jahr 2000, als die ökologisch bewirtschaftete Fläche in Deutschland noch 546.000 Hektar betrug, hat sich der Ökolandbau flächenmäßig fast verdoppelt. Der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln verdreifachte sich im gleichen Zeitraum von 2,05 auf mittlerweile 6,6 Milliarden Euro pro Jahr. "Deutsche Bioprodukte sind bei den Verbrauchern aufgrund der hohen Standards äußerst beliebt. Unser Ziel ist es, möglichst viele Bio-Produkte in der Region und für die Region zu produzieren und die große deutsche Nachfrage nach Bioprodukten soweit es geht selbst zu bedienen. Im Biomarkt steckt großes Potenzial für die deutschen Bauern, das genutzt werden sollte", sagte Aigner. Um die Biolandwirte auf diesem Weg zu unterstützen, werden die Fördersätze für die Einführung und Beibehaltung des Ökolandbaus im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK) ab 2014 erhöht. "Der Bund hat seine Hausaufgaben gemacht, damit die Biobranche ihren Wachstumskurs fortsetzen kann. Jetzt sind die Bundesländer gefordert, den erhöhten Spielraum bei der Förderung des Ökolandbaus zu nutzen und für ein kontinuierliches und attraktives Förderangebot zu sorgen", sagte Aigner. Insgesamt flossen in die Förderung der Fläche im Ökolandbau, die Förderung der Verarbeitung und Vermarktung sowie in das "Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft" (BÖLN) im Jahr 2011 rund 160 Millionen Euro aus EU-, Bundes- und Landesmitteln.

*

Quelle:
Pressemitteilung Nr. 203 vom 27.06.13
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Pressestelle, Hausanschriften:
Rochusstraße 1, 53123 Bonn
Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin
Telefon: 030/18 529-3172
Fax: 030/18 529-3277
E-Mail: pressestelle@bmelv.bund.de
Internet: www.bmelv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Juni 2013