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MARKT/1809: Bedrohlich hoher Anstieg der internationalen Nahrungsmittelpreise (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 19. November 2010

Entwicklung: Bedrohlich hoher Anstieg der internationalen Nahrungsmittelpreise


Berlin, 19. November (IPS) - Die Vereinten Nationen kommen in ihrem neuesten Ausblick zur weltweiten Ernährungssituation zu einem besorgniserregenden Ergebnis: So bewegen sich die globalen Nahrungsmittelpreise wieder bedrohlich nah an die Rekordwerte auf dem Höhepunkt der Welternährungskrise heran, die 2008 in einigen Ländern Hungerrevolten auslösten.

In Mosambik hat sich Mais nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) im letzten Monat im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren um 96 Prozent verteuert, die Reispreise legten sogar um 127 Prozent zu. In Bangladesch liegen die Kosten für einen typischen Nahrungsmittelkorb bereits 54 Prozent über dem Durchschnittsniveau. Erwartet wird, dass die globalen Nahrungsmittelpreise im kommenden Jahr weiter anziehen werden, sollte es nicht zu einer erheblichen Ausweitung der globalen Ernten kommen.

Der Nahrungsmittelpreisindex der Weltagrarorganisation (FAO) kletterte im letzten Monat auf 197 Punkte. Gegenüber dem Vormonat war dies ein Anstieg um vier Prozent und verglichen mit Juli um 18 Prozent. Dieser Trend ist die unmittelbare Reaktion auf den Anstieg der Weizenpreise nach der Dürre in Russland und der Entscheidung des Landes, die Weizenexporte bis Mitte 2011 auszusetzen.

Den UN-Organisationen zufolge werden 30 Länder aufgrund von Ernteeinbrüchen, Konflikten und politischer Unsicherheit, Naturkatastrophen und hoher Nahrungsmittelpreisen auf Hilfslieferungen angewiesen sein werden. Da die Welternten 2010 um zwei Prozent niedriger ausfallen werden als 2009, werden bis Ende des Jahres Nahrungsmittelimporte im Wert von einer Billion US-Dollar erforderlich sein. (Ende/IPS/kb/2010)


Link:
http://de.wfp.org/stories/wfp-factsheet-journalists-markets-and-food- security


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Quelle:
IPS-Tagesdienst vom 19. November 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. November 2010