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MARKT/2025: "This is how we grow" - Nachhaltigkeits-Initiative der US-Landwirtschaft (aid)


aid-Newsletter Nr. 42 vom 16. Oktober 2013

"This is how we grow"

Nachhaltigkeits-Initiative der US-Landwirtschaft



(aid) - Auf der weltweit führenden Ernährungsmesse ANUGA Anfang Oktober 2013 in Köln haben die großen amerikanischen Exportorganisationen für Soja, Reis, Geflügel oder Meeresfrüchte ihre Initiative gestartet, die Nachhaltigkeit der amerikanischen Landwirtschaft bekannter zu machen. Mit Blühstreifen, angereicherten Humushorizonten und Begrünung von vegetationsfreiem Land verhindern Landwirtschaftsprogramme Winderosion und den Verlust an Biodiversität. Seit den großen Staubstürmen in den 1930er Jahren hat sich in der amerikanischen "Farm Bill" ein umfangreiches Gesetzespaket entwickelt, das bis hin zu Sanktionsmöglichkeiten mit den Agrarumweltmaßnahmen der europäischen Agrarpolitik vergleichbar ist.

Die Nachhaltigkeitsinitiative "This is how wie grow" richtet sich vordergründig an den Lebensmitteleinzelhandel, der mit der Listung amerikanischer Produkte zögerlich ist. David Green, Berater der Nachhaltigkeitsinitiative kennt auch den Grund: Das Image der amerikanischen Landwirtschaft ist vor allem in Europa überwiegend negativ: Hochindustrialisierte Betriebe ernten von riesigen Feldern Monokulturen mit gentechnisch veränderten Pflanzen.

Vor dem Hintergrund der Freihandelsgespräche zwischen den USA und der EU soll die Initiative zum gegenseitigen Kennenlernen einladen. Die amerikanische Landwirtschaft hat viele Facetten. Ganze Regionen sind kleinbäuerlich geprägt und die Farmer bewirtschaften ihre Höfe im Nebenerwerb, ergänzte Professor Marty Matlock von der Universität Arkansas. Daher sieht Brent Babb vom Soybean Export Council auch keinen Grund, die Landwirtschaft aus den Verhandlungen herauszunehmen.

Die Tücke wird aber im Detail stecken. Für die EU sind mit Chlor desinfiziertes Geflügelfleisch, Antibiotika in der Rindermast und die Gentechnik allgemein rote Linien im Verhandlungs-Kapitel über die Landwirtschaft.

Roland Krieg, www.aid.de

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Quelle:
aid-Newsletter 42 vom 16.10.2013
Herausgeber: aid infodienst
Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V.
Heilsbachstraße 16
53123 Bonn
Tel. 0228 8499-0
E-Mail: aid@aid.de
Internet: www.aid.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Oktober 2013